Methodensammlung User Research
Methodenwissen ist ein wichtiger Bestandteil der Nutzerforschung, sowohl im Bereich der nutzerzentrierten als auch der agilen Entwicklungsprozesse. Insbesondere mit Hilfe sogenannter qualitativer Methoden lassen sich wertvolle Erkenntnisse über etablierte Praktiken und Erwartungshaltungen von Nutzern gewinnen oder auch tiefgreifende Fragestellungen untersuchen, die zum Beispiel in frühen Entwicklungsphasen dem Zielgruppenverständnis dienen und in die Anforderungserhebung einfließen können. Außerdem bieten diese Methoden vielfältige Möglichkeiten, um Nutzerfeedback für die iterative Produktentwicklung zu erheben, damit Akzeptanzhürden möglichst frühzeitig gesenkt und für den Endkunden größtmögliche Mehrwerte geschaffen werden können.
Qualitative Methoden, die den Großteil dieser Sammlung bilden, geben Antworten und Einblicke, warum und wie Nutzer Erfahrungen erleben, welche Bedürfnisse sie haben, welche Probleme entstehen und wie mit ihnen umgegangen wird. Die Grundlage hierfür bildet nichtnumerisches (sogenanntes qualitatives) Material, das einer Interpretation bedarf. Dieses wird zum Beispiel aus Audio- und Videoaufnahmen gewonnen, es kann aber auch aus von Nutzern kreierten Artefakten wie zum Beispiel Zeich-nungen oder Tagebucheinträgen bestehen. Die Ergebnisse der qualitativen Methoden liefern somit die Grundlagen für Hypothe-sen und Informationen für Entscheidungsprozesse.
Seit 2015 sammelt und dokumentiert eine Arbeitsgruppe innerhalb des Arbeitskreises „User Research“ der German UPA bewährte Methoden aus diesem Bereich. Die vorliegende Methodensammlung soll User Researcher bei der Auswahl und Anwendung geeigneter Methoden unterstützen und einen schnellen Überblick über Mehrwert, Kosten, Zeit und personellen Aufwand liefern. Außerdem soll sie als Argumentationshilfe gegenüber Kollegen, Projektpartnern und Kunden dienen.