German UPA | Beitrag vom 15.07.2014 –
G-UPA Mitglied der halbWoche: Johannes Russ
Blog frei für Johannes Russ, der immer auf der Suche nach möglichst eleganten und "schlanken" Methoden ist, um Erkenntnisse direkt und langfristig in die Arbeit und Teams einzubringen.
"Enable all kinds of musicians to use complex technology. help them follow the goal of creating beautiful music."
- Johannes Russ
- User Experience Researcher
- Mitglied seit 2011
- Warum sollten andere Mitglieder mit dir in Kontakt treten?Um sich über die User Experience von "Musikinstrumenten" zu unterhalten. Und um sich über langfristige angelegte Methoden des Researchs auszutauschen. Gerne bei einem Bier.
Wie bist du zur Usability gekommen?
Das Thema ist mir ca. 2009 im Rahmen meiner Diplomarbeit einfach vor die Füße gefallen und ich habe es dankbar aufgehoben und gehegt und gepflegt! Ich habe mich bei der Arbeit mit dem Interface von Keyboard Workstations beschäftigt, in Zusammenarbeit mit einem Musiksoftwarehersteller aus Berlin (Native Instruments). Ich bin also über die Musik in das Thema Usability reingewachsen, und die meisten Themen drehen sich auch heute noch darum.
Warum bist du Mitglied in der German UPA?
Ich find Usability und die Community darum spannend und möchte gerne, dass wir uns weiter professionalisieren und austauschen. Es passiert sehr viel Neues und der Austausch hilft, die relevanten Sachen rauszufiltern
Welche Bücher sollte man aus deiner Sicht als Usability Professional unbedingt gelesen haben?
In letzter Zeit fand ich vor allem "Lean UX" spannend, weil es mir noch mal eine andere Sichtweise auf den nutzerzentrierten Designprozess aufgezeigt hat. Ich bewerte unsere Researchmethoden jetzt eher danach, wie sehr sie das jeweilige Team mit möglichst wenig Aufwand weiterbringen auf dem Weg zu einem großartigen Produkt. Gerade lese ich "Thinking, Fast and Slow" von Daniel Kahneman. Es ist extrem spannend zu lesen, was mein "Denksystem" alles so macht, ohne dass ich davon wirklich etwas mitbekomme! Das hilft natürlich auch Interfaces und die Reaktion von Nutzern darauf besser zu verstehen.
Welche Blogs/Webseiten empfiehlst du?
Wo beziehst du sonst neues Usability-Wissen her?
Ich tausche mich am liebsten direkt mit Kollegen aus anderen Firmen im Musiktechnologiebereich aus. In Berlin gibt es da zum Glück eine kleine und aktive Szene.
Welche Konferenzen / Veranstaltungen empfiehlst du?
Ich werd dieses Jahr das erste Mal auf der Usability Professionals in München einen kleinen Beitrag zum Thema "Longterm UX" präsentieren. Ich würde mich sehr über Zuhörer freuen... :)
Was sind deine Lieblingstools im Usability-Bereich?
Alles was smart und einfach ist, z.B. Silverback für Usability Tests, oder GoToMeeting für Remote Sessions. Ich mag vor allem keine großen Tools, die behaupten alles zu können, aber im Endeffekt nichts richtig gut machen.
Was ist die größte Herausforderungen bei deiner Arbeit in Bezug auf die Usability und was sind deine Lösungsansätze?
Die praktische Anwendung der Methoden in einem dynamischen Unternehmenskontext (z.B. agile Softwareentwicklung). Letztendlich besteht auch bei Unternehmen, die großen Wert auf UX und Usability legen immer die Gefahr, User Research und Tests hinten an zu stellen, weil grad keine Zeit dafür ist. Ich bin daher immer auf der Suche nach möglichst eleganten und "schlanken" Methoden um Erkenntnisse direkt und langfristig ins Team zu bringen.
Welche Produkte haben aus deiner Sicht eine ausgezeichnete Usability?
Meine E-Gitarre und der dazugehörige Verstärker.
An welchen Projekten arbeitest du gerade?
An der Zukunft von unseren Produkten Ableton Live und Push.
Was war dein größtes „Aha-Erlebnis“ in Bezug auf Usability?
Dass viel UX Research & Testing leider nicht automatisch zu erfolgreichen Produkten führt. Dazu muss man auch mal auch aus dem Prozess ausbrechen. Aber man keine eine gute Idee entscheidend verbessern und dafür sorgen, dass sie sich großartig anfühlt.