German UPA | Beitrag vom 14.08.2014 –
G-UPA Mitglied der halbWoche: Lisa Daske
Blog frei für Lisa Daske, die sich von der Branche erhofft, dass weniger über das Unverständig der Kollegen gejammert wird und diese stattdessen auf die spannende Reise und Herausforderung Usability mitgenommen werden!
Usability ist für mich die Wissenschaft und Kunst, ein Produkt so zu gestalten, dass es einfach zu verstehen und benutzen ist, die Erwartungen seiner Nutzer erfüllt und (dadurch, nicht trotzdem) seine Geschäftsziele erreicht.
- Lisa Daske
- Usability Engineer
- Mitglied seit 2009
Wie bist du zur Usability gekommen?
Im Studium war das ein wichtiges Thema (ich habe Medieninformatik in Ulm studiert). In meinem ersten Job hatte ich dann Glück: ein neues Usability-Team wurde gerade gegründet und ich hatte die Gelegenheit, vieles auszuprobieren.
Dabeigeblieben bin ich, weil mich die Vielseitigkeit des Jobs fasziniert, und wegen der Momente, in denen Kunden mit leuchtenden Augen sagen "Ja, ich glaube so hilft uns das wirklich bei der Arbeit!".
Warum bist du Mitglied in der German UPA?
Weil ich die Arbeit des Berufsverbands wichtig finde, und es klasse ist, dass sich dort so viele von uns engagieren. Weil ich die Stammtische schätze (erst in Franken, jetzt in München) und gerne auf die Mensch und Computer Konferenz gehe.
Welche Bücher sollte man aus deiner Sicht als Usability Professional unbedingt gelesen haben?
Ich bin zur Zeit ziemlich begeistert von Dan Roam's "Blah Blah Blah", in dem er erklärt, warum Zeichnen für viele von uns schwerer ist als Schreiben oder Reden, und viele praktische Tips gibt, wie Ideen visualisiert werden können. Unter anderem entwickelt er eine "visuelle Grammatik", mit der man Sätze in Bilder übersetzen können soll. Spannend!
Mehr unter: http://www.danroam.com/blah-blah-blah/
Welche Blogs/Webseiten empfiehlst du?
Seit ich wieder etwas tiefer in die praktische Webentwicklung einsteige, bin ich ein noch größerer Fan von "A List Apart" geworden. Für mich ein Beispiel, wie gute redaktionelle Arbeit im Internet aussehen sollte!
Welche Konferenzen / Veranstaltungen empfiehlst du?
Na, die Mensch und Computer natürlich! ;-)
Was sind deine Lieblingstools im Usability-Bereich?
Papier und Stift werden immer noch unterschätzt. Ich bin ein großer Balsamiq-Fan, weil es günstig genug ist, um Prototyping für alle in der Firma möglich zu machen, und viele Entwickler es lieben.
Und ich bin sehr gespannt auf http://www.pixate.com.
Was ist die größte Herausforderungen bei deiner Arbeit in Bezug auf die Usability und was sind deine Lösungsansätze?
Ich arbeite in einer dieser Firmen, wo ich noch erklären muss, dass Usability nicht mehr eingebaut werden kann, wenn die GUI schon "fast fertig" gebaut ist.
Lösungsansatz: Evangelisierung. Alles aus Ulf Schuberts schönem Artikel: http://www.user-experience-blog.de/2013/09/muc-up13-erfolgreiche-usability-ux-in-unternehmen/
Was wünscht du dir von der Usability Branche in Zukunft?
Weniger jammern, dass uns keiner versteht. Mehr Bemühungen, unsere vermeintlich unbelehrbaren Kollegen dort abzuholen, wo sie stehen und ihre Sprache zu sprechen - seien es Entwickler, Manager, oder Vertriebler.
Was war dein größtes „Aha-Erlebnis“ in Bezug auf Usability?
Jedes Feedback von Kunden oder zukünftigen Anwendern, sei es positiv oder negativ, ist ein neues Aha-Erlebnis für mich.
Das geht von "endlich stellt mal jemand die richtigen Fragen" (in einem Kontextinterview) über "Da hatten Sie ja tolle Ideen" (Ich hatte mir nichts ausgedacht, für das nicht eine Anregung vom Kunden gekommen war - es waren also nicht wirklich meine Ideen, aber gemeinsam hatten wir ein tolles Ergebnis geschaffen) bis zu "Wo soll ich denn hier klicken" (der Moment als ich am eigenen Leib erfahren habe, warum man keine Usability-Tests zu eigenen Entwürfen durchführen sollte).