German UPA | Beitrag vom 09.02.2015 –
G-UPA Mitglied der halbWoche: Michael Schlinge
Um den Austausch zwischen den fachlich so breit gefächerten German UPA Mitgliedern zu fördern und die verschiedenen Blickwinkel auf das Thema Usability kennenzulernen, stellen wir ab sofort 2mal pro Woche ein Mitglied persönlich vor.
Auch du bist herzlichen eingeladen den > Fragebogen für diese Aktion < (zumindest teilweise) auszufüllen. Wir freuen uns auf deine Rückmeldung!
Mein Lebensmotto: "Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."
UX Motto: "Frag die Nutzer!"
- Michael Schlinge
- Konzeption Schwerpunkt Online Konzept
- Mitglied seit 2013
Warum sollten andere Mitglieder mit dir in Kontakt treten?
Für einen regen Austausch, besonders im Bereich Mobile UX.
Wie bist du zur Usability gekommen?
Auf der Suche nach einer sinnvollen Weiterbildung nach meinem Kommunikationsdesign Studium bin ich zum ersten Mal bewusst mit dem Thema in Berührung gekommen. Danach kam die Erkenntnis, dass dieses Thema sowohl im Studium, als auch im Arbeitsleben bisher leider viel zu wenig Beachtung bekommen hat. Und seitdem ist der Bereich aus meinem Arbeitsumfeld nicht mehr wegzudenken.
Warum bist du Mitglied in der German UPA?
Um auch offiziell den Grundgedanken einer guten User Experience zu vertreten. Und weil man auf diversen Konferenzen mit anderen Experten ins Gespräch kommt.
Welche Bücher sollte man aus deiner Sicht als Usability Professional unbedingt gelesen haben?
"The Humane Interface" von Jef Raskin.
Auch 15 Jahre nach der Veröffentlichung haben viele der hier angesprochenen Themen kein bisschen an Aktualität verloren.
Welche Blogs/Webseiten empfiehlst du?
Wo beziehst du sonst neues Usability-Wissen her?
Neben der täglichen Webrecherche und der Erfahrung, die der Arbeitsalltag bringt, sind Konferenzen und Vortragsreihen, wie z.B. die Usability Professionals ein guter Fundus, um sein wissen zu erweitern.
Welche Konferenzen / Veranstaltungen empfiehlst du?
Jedes Jahr wieder die Mensch & Computer mit der Usability Professionals und der World-Usability Day. Ansonsten alle Vorträge, die man zwischendurch abgreifen kann.
Was sind deine Lieblingstools im Usability-Bereich?
Illustrator als Allrounder Wireframing Tool. Seit letztem Jahr JustinMind, weil es sich sehr gut für Low-fidelity Prototypen, als auch High-fidelity Prototypen im mobilen Bereich eignet.
Was ist die größte Herausforderung bei deiner Arbeit in Bezug auf die Usability und was sind deine Lösungsansätze?
Im Arbeitstag ist es leider selten möglich, den Nutzer direkt zu fragen. Oft verlangen es Budget und Zeitplanung, sich auf bereits bekannte Erkenntnisse in der aktuellen Nutzergruppe zu beschränken. Hier helfen vor allen Dingen Studien und der Austausch mit Experten, die den Nutzer kennen, die Lücke zwischen der gefühlten und der realen Nutzererwartung möglichst klein zu halten.
Einen direkten Nutzerkontakt ersetzen sie nie, doch zur Grundausbildung des Designer gehört schließlich auch die Fähigkeit, abstrahieren zu können.
Was wünscht du dir von der Usability Branche in Zukunft?
Dass sie es schafft, sich noch unverzichtlicher für alle Bereiche zu machen, in denen eine gute Nutzererfahrung gefragt ist. Erst wenn der Begriff der User Experience auch dem Otto Normal Verbraucher täglich bewusst, dann haben "schlechte" Produkte keine Chance mehr.
Welche Produkte haben aus deiner Sicht eine ausgezeichnete Usability?
Die App "Threes" für iOS und Android. Vom ersten Start bis zur Gestaltung der Highscore Liste bietet dieses Spiel für mich eine ideale Nutzererfahrung. Und natürlich (und vielleicht auch "leider") das iOS Ökosystem von Apple.
Der Versuch meiner Mutter zu Weihnachten ein neues Android Smartphone einzurichten und möglichst einfach bedienbar zu halten, hat gezeigt, wie viel Vorsprung Apple in diesem Bereich vor Google noch hat.
Was war dein größtes „Aha-Erlebnis“ in Bezug auf Usability?
Unbewusst: Wahrscheinlich die Sprung von einem Windows Mobile Smartphone zum iPhone 3G. Plötzlich ging alles, ohne winzigen Stylus und ohne Dropdown Menüs. Bewusst: Als ich gesehen habe, wie ein paar einfache Optimierungen in einem trockenen Thema, wie Formularen, die Nutzererfahrung komplett verändern können.