German UPA | Beitrag vom 04.10.2014 –
G-UPA Mitglied der halbWoche: Mirco Winde
Blog frei für Mirco Winde, der mit Usability, UX und Joy of User Ordnung ins Chaos bringt - und am Ende manchmal die Gummibärchen zählt.
Design bringt Ordnung ins Chaos; Usability bringt die Ordnung in ein System; User Experience beschreibt die Wirksamkeit dieses Systems, Joy of Use, wie viele Gummibärchen beim Aufräumen gefunden wurden.
- Mirco Winde
- Lead User Experience Designer
- Mitglied seit 2012
- Warum sollten andere Mitglieder mit dir in Kontakt treten?In München gibt es leckeres Bier und kleine Cafes, in denen man mal einen Abend lang über seine Erfahrungen reden kann. Das kann durchaus Spaß machen.
Wie bist du zur Usability gekommen?
Ich habe als Kameramann bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern in Mainz begonnen, bevor ich Medien Design studiert habe. Die bildgestalterische Ausbildung hilft mir noch heute Ordnung ins Chaos zu bringen. Im Studium kam ich dann mit den frühen Ausläufern des nutzerzentrierten Screendesign-Ansatzes in Berührung. Den Nutzer in die Mitte zu rücken und etwas für ihn zu machen fand ich interessant, doch zu Beginn auch sehr herausfordernd, da kaum ein Auftraggeber das wollte.
Warum bist du Mitglied in der German UPA?
Eine Interessenvertretung ist in jedem Bereich immer sinnvoll. Auch finde ich eine Anlaufstelle für Informationen rund um das Thema, Veranstaltungen, Zertifizierungen sehr hilfreich. Letztlich ist es aber auch die Möglichkeit des Austausches in einem Bereich, der Jahre lang ein Nischendasein erfuhr (User-was?) und nun auf einmal total boomt. Eine durchaus interessante Entwicklung.
Welche Bücher sollte man aus deiner Sicht als Usability Professional unbedingt gelesen haben?
"Don't make me think" von S. Krug fand ich ganz gut. Wirklich im Kopf geblieben sind mir aber nicht so viele. Meistens sind es Ansammlungen der gleichen Regeln und Guidelines, die in versch. Zusammenhängen aufbereitet werden. Ich denke man sollte die Grundlagen kennen, dafür eignen sie sich auch ganz gut, alles andere ist Erfahrung, Austausch und auch viel Gespür.
Wo beziehst du sonst neues Usability-Wissen her?
Wie bereits erwähnt halte ich den Austausch mit anderen Designern und Kollegen, und die Erfahrungen während des Tuns für wichtig. Wie reagiert der Kunde auf das was ich ihm anbiete? Was würden Andere anders machen? Die Grundsätze ändern sich nicht mehr, nur noch ihre Auslegungen. Und ich denke hier darf man durchaus auch kreativ sein.
Was sind deine Lieblingstools im Usability-Bereich?
Papier und Stift, gerne auch mal ein Notizbuch. Dann folgen Programme wie Photoshop zum Scribblen oder Keynote für schnelle Mocks in denen sich auch mal was bewegt.
Was ist die größte Herausforderungen bei deiner Arbeit in Bezug auf die Usability und was sind deine Lösungsansätze?
Die Politik eines großen Konzerns kann manchmal sehr ernüchternd sein. Viel Zeit und Energie geht für den Prozess verloren, Produktmanagern und anderen Stakeholdern seine Ideen zu verkaufen. Ich finde es schade, dass oft so wenig auf das Ergebnis selbst, also das Produkt, geschaut wird. Aber es bewegt sich etwas, wenn genug Leute schieben helfen. Die Lösung besteht wie immer in der Kommunikation.
Was wünscht du dir von der Usability Branche in Zukunft?
Mehr Überzeugungskraft.
Welche Produkte haben aus deiner Sicht eine ausgezeichnete Usability?
Es gibt tolle Apps da draussen. Kennt ihr Haze? Einfach aber es macht was es soll. So was finde ich toll.
An welchen Projekten arbeitest du gerade?
Die Zukunft der Heimautomation im Bereich des Haushaltes. Wird spannend. Ich weiss nicht wie viel ich schon erzählen darf ;)
Was war dein größtes „Aha-Erlebnis“ in Bezug auf Usability?
Als ich zum ersten mal erkannt habe, dass es nicht nur um mich geht ;)