German UPA | Beitrag vom 12.03.2015 –
G-UPA Mitglied der halbWoche: Saulius Archipovas
Um den Austausch zwischen den fachlich so breit gefächerten German UPA Mitgliedern zu fördern und die verschiedenen Blickwinkel auf das Thema Usability kennenzulernen, stellen wir ab sofort 2mal pro Woche ein Mitglied persönlich vor.
Auch du bist herzlichen eingeladen den > Fragebogen für diese Aktion < (zumindest teilweise) auszufüllen. Wir freuen uns auf deine Rückmeldung!
"Perfection is achieved, not when there is nothing more to add, but when there is nothing left to take away."
- Saulius Archipovas
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter
- Mitglied seit 2014
Warum sollten andere Mitglieder mit dir in Kontakt treten?
Ich bin immer offen für einen Meinungsaustausch, neue Projekte und Kooperationen. Ihr könnt mich immer gerne auch anschreiben. Solange es keine Spamnachrichten über günstige Medikamenten für Leistungssteigerung sind :-P
Wie bist du zur Usability gekommen?
Seit meinem Studium der Digitalen Medien habe ich mich in mehreren Projekten mit Usability auseinandergesetzt. Während meines Auslandssemesters an der NTU in Nottingham/ GB habe ich im Fach Interactive Media z.B. ein Projekt für Sprachenlernen entwickelt und es auch evaluiert. Dabei hatte ich meinem persönlichen AHA Effekt, denn ich konnte sämtliche Inhalte aus meinem Studium anwenden und merkte, wie sehr mir das Thema Spaß macht. Anschließend verfolgte ich meine neue Leidenschaft in meiner Bachelorarbeit und erleichterte die Arbeit in Krankenhäusern mit der Verknüpfung von mobilen und stationären Arbeitsplätzen mittels eines QR-Codes.
Warum bist du Mitglied in der German UPA?
Ich wollte Usability Professionals und ihre verschiedenen Arbeitsbereiche kennenlernen. Ich denke, bei UPA ist man da gut aufgehoben, da der Verein auch auf vielen Veranstaltungen vertreten ist und man so hervorragend Kontakte knüpfen kann.
Welche Bücher sollte man aus deiner Sicht als Usability Professional unbedingt gelesen haben?
„Quantifying the user Experience“ von Jeff Sauro und James R. Lewis – ich hätte mir gewünscht, dieses Buch viel früher gelesen zu haben. Es ist knapp gehalten und ein hervorragendes Referenzbuch. „Paper Prototyping“ von Carolyn Snyder – ein tolles Buch, das sich gut liest und eine gute Methodik sowie Tipps gibt. Wer sich nie Gedanken über Papierprototyping gemacht hat, sollte es lesen und sich inspirieren lassen. „User and Task Analysis for Interface Design“ – für mich ein Klassiker, der trotzdem nie an Aktualität verliert.
Welche Blogs/Webseiten empfiehlst du?
Wie wäre mal, bei http://ux.stackexchange.com/ zu diskutieren. Ich würde mich freuen, wenn diese Website auch im Usabilitybereich irgendwann aufblüht und als guter Referenzort dient.
Wo beziehst du sonst neues Usability-Wissen her?
Ich lese gerne Bücher und Papers, je nach der Fragestellung die ich gerade verfolge oder einfach aus Interesse. Dabei hilft mir Google oder Kollegen. Sonst schaue ich, was die anderen UXler so empfehlen. Für kurzfristige Ablenkungen gehe ich auch gerne mal auf Twitter oder lese Artikel in diversen Blogs.
Was sind deine Lieblingstools im Usability-Bereich?
In meinen jetzigen Arbeitsbereichen arbeite ich meistens mit Stift und Papier, Audiorekorder oder Videokamera. Gute Erfahrungen habe ich mit F5, Omnigraffle, Mixpanel und Google Analytics gemacht. In den letzten Jahren habe ich viele Prototyping Tools ausprobiert; von Balsamiq bis fluidui, alle hatten ihre Vor- und Nachteile, und jetzt bin ich recht zufrieden mit Axure.
Was ist die größte Herausforderung bei deiner Arbeit in Bezug auf die Usability und was sind deine Lösungsansätze?
Der ewige Kampf von Funktionalität vs. Simplizität. Ich versuche diesen mit Personas, Taskanalysen und Benutzerfeedback anzugehen – und zu gewinnen.
Was wünscht du dir von der Usability Branche in Zukunft?
Vergesst die Software-Entwickler nicht! Die wollen auch gut bedienbare Produkte, Sprachen, APIs etc. haben, sagen es aber zu selten. Sie beschweren sich stattdessen lieber. - Und leider nur bei anderen Entwicklern.
Welche Produkte haben aus deiner Sicht eine ausgezeichnete Usability?
Wenn man über komplexe Software redet, die jeder kennt, dann muss ich unbedingt erwähnen, dass ich OS X liebe. Diese Simplizität und Elastizität in der UI, die AHA Effekte sowie die Funktionalität im Terminal. Aber wie es mit allen Lieben so ist, man verzeiht ihr auch viele unschöne Dinge. Bei den einfacheren Produkten sind es wohl die Fahrstühle. Mit meisten von denen komme ich gut zurecht :) Es gibt aber immer auch schlechte Beispiele. Ich sage nur nicht abgesicherte Alarmknöpfe, wo sich manche Leute gerne dagegen lehnen.
An welchen Projekten arbeitest du gerade?
Ich arbeite gerade an einem Konzept über eine Entwicklungsumgebung für Sequenzen auf Magnetresonanztomographen. Es ist ein tolles Thema, da es nicht nur darum geht, die Developer -sondern auch die User Experience bei einer solchen Plattform zu verbessern. Schon alleine das Arbeiten mit Mathematikern und Physikern ist spannend. Des Weiteren arbeite ich gerade an der Förderung von UX Research in wissenschaftlichen Projekten.