German UPA | Beitrag vom 05.08.2014 –
G-UPA Mitglied der halbWoche: Thorsten Wilhelm
Blog frei für Thorsten Wilhelm, der sich seiner Arbeit mit "Liebe und Detail" widmet, für mehr Inhouse UX-Abteilungen plädiert und den Ball als Produkte mit ausgezeichneter Usability lobt.
"Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich." (Konfuzius) Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken." (Galileo Galilei)
- Thorsten Wilhelm
- Geschäftsführender Gesellschafter (eResult GmbH)
- Mitglied seit 2004
- Warum sollten andere Mitglieder mit dir in Kontakt treten? Weil ich mir immer gern Zeit für Kollegen/-innen und UXler nehme. Ich mache dabei stets die Erfahrung, dass der Austausch zu unseren Themen und die Diskussion darüber viele neue Anregungen und Erkenntnisse bringt. Und da ich stets offen für Neues bin, freue ich mich über jede Art von Austausch.
Wie bist du zur Usability gekommen?
Es war weniger eine spontane Idee, eher ein Prozess:
Nach meinem Studium begann ich 1997 am Institut für Marketing & Handel der Universität Göttingen Online-Umfragen durchzuführen, ein Usability-Labor aufzubauen und neben der Forschungsarbeit auch für Unternehmen so genannten Drittmittelprojekte durchzuführen.
Das mit den Usability-Tests lief 1999 derart gut, dass drei Kollegen und ich im Mai 2000 die eResult GmbH gründeten: Miriam Yom, Jens Wohlfahrt, Günter Silberer und ich.
Warum bist du Mitglied in der German UPA?
Es gibt keine Alternative, wenn es darum geht für die Themen Usability und User Experience in der breiten Öffentlichkeit zu werben und zu missionieren.
Kann mir derzeit aber auch keine Alternative vorstellen, da rundum zufrieden mit dem was der Berufsverband auf die Beine stellt und vorantreibt. Vor allem rund um die Mensch und Computer und auch Facebook.
Welche Bücher sollte man aus deiner Sicht als Usability Professional unbedingt gelesen haben?
Don't Make Me Think - von Steve Krug, seit 2013 in einer neuen (englischen) Ausgabe, unbedingt lesen!
Welche Blogs/Webseiten empfiehlst du?
Wo beziehst du sonst neues Usability-Wissen her?
Besuch von Kongressen, Stammtischen und ...
Durch eine stetige Beobachtung und Dokumentation dessen, was uns im Alltag so an Usabilityproblemen geboten wird!
Das schult - vor allem bringt es die UX Heuristiken immer wieder in Erinnerung und steigert deren Wertschätzung.
Welche Konferenzen / Veranstaltungen empfiehlst du?
- Mensch und Computer
- Usability-Kongress
Was sind deine Lieblingstools im Usability-Bereich?
Leider kam mehr Zeit ebensolche derzeit selbst einzusetzen, ich liebe es aber immer wieder zu erleben, was mit Eye-Tracking an Erkenntnissen gewonnen werden kann.
Derzeit beschäftige ich mich intensiv mit Remote Usability Testtools bzw. Lösungen und denke, dass es in diesem Markt unbedingt eine Art "Zertifizierung" braucht, da muss die "Spreu vom Weizen" getrennt werden. Schnell.
Was ist die größte Herausforderungen bei deiner Arbeit in Bezug auf die Usability und was sind deine Lösungsansätze?
Qualitativ hochwertige Arbeit zu einem Preis anzubieten und zu verkaufen, der nun einmal nötig ist um ebensolche zu erbringen.
Ich löse das, im dem ich weiterhin auf hohe Qualität setze, meinen Kollegen/-innen viel Zeit und Raum für Weiterbildung biete, Produkte & Prozesse gemeinsam mit Kunden optimiere und stets den Nutzen (!) unserer Arbeit herausstelle und belege, und schließlich viel Geduld mit "Low-Price" Anbietern aufbringe, deren weitere Marktteilnahme sich mit der Zeit von selbst lösen wird.
Was wünscht du dir von der Usability Branche in Zukunft?
Noch mehr Inhouse UX-Abteilungen. So wird es uns gelingen den Wert unserer Arbeit - der darin liegt unsere Kunden noch erfolgreicher zu machen als sie bereits sind - noch schneller bis in die Vorstandsetagen zu kommunizieren. Mir persönlich ist es ein großes Anliegen Leistungen und Lösungen für Inhouse UXler anzubieten und sie dabei zu unterstützen Usability- / UX Prozesse dauerhaft zu verankern, zu etablieren und deren Effekte auf den Unternehmenserfolg zu belegen.
Welche Produkte haben aus deiner Sicht eine ausgezeichnete Usability?
Bälle - geben sie einem/einer 1,5 Jährigen einen Ball und er/sie wird wissen, was damit angestellt werden kann ...
Und natürlich: Alle Anwendungen und Produkte unserer Kunden :).
An welchen Projekten arbeitest du gerade?
In meiner Rolle aus Geschäftsführer gibt es zahlreiche. Am meisten Freude habe ich derzeit
* mit der Konzeption von Produkten & Lösungen für Inhouse UX Abteilungen: Innovative Forschungsansätze, Seminare & Workshops, Usabilityblog.de und neue Formen der Bezahlung unserer Leistungen werden hier gerade (weiter-)entwickelt und erprobt.
* mit der Weiterentwicklung unseres internen Weiterbildungsprogramms.
Was war dein größtes „Aha-Erlebnis“ in Bezug auf Usability?
Zu sehen, wie man mit viel "Liebe zum Detail" - also kleinen, gut durchdachten und erforschten Änderungen - einen enormen Beitrag für höhere Gewinne leisten kann. Erstmals bei einem Projekt für Baur.de erlebt, bei dem wir deren Produktsuche optimierten und bei einem abschließend A/B Test sahen, was es brachte. Das war vor 7 Jahren.
Mit wem würdest Du gerne einmal einen Kaffee trinken?
Mit meinen ehemaligen Kollegen und Mitarbeitern/-innen bei eResult. Klappt ab und zu, leider jedoch viel zu selten.
Welchen Twitter und/oder Facebook-Profilen sollte man folgen?
Unbedingt der des Berufsverbandes, toll was dort derzeit (2014) läuft, macht bitte weiter so:
https://www.facebook.com/germanupa.