German UPA | Beitrag vom 26.03.2015 –
G-UPA Mitglied der halbWoche: Torsten Seiler
Um den Austausch zwischen den fachlich so breit gefächerten German UPA Mitgliedern zu fördern und die verschiedenen Blickwinkel auf das Thema Usability kennenzulernen, stellen wir ab sofort 2mal pro Woche ein Mitglied persönlich vor.
Auch du bist herzlichen eingeladen den > Fragebogen für diese Aktion < (zumindest teilweise) auszufüllen. Wir freuen uns auf deine Rückmeldung!
"Alles dreht sich."
- Torsten Seiler
- Senior UX Information Architect
- Mitglied seit 2014
Warum sollten andere Mitglieder mit dir in Kontakt treten?
Weil ich so witzig und charmant bin? ;) In unserem Berufsfeld kann man unglaublich viel von anderen lernen, ihren Problemen, Lösungen und Herangehensweisen. Ich habe natürlich auch ein paar davon auf Lager - und ich teile gern.
Wie bist du zur Usability gekommen?
Auf Umwegen. Ich hatte bei meiner Bankausbildung keinen Spaß (null Kundenzentrierung!) und bin diesen Weg nicht weitergegangen. Die folgenden Jahre war ich bei einer Bildagentur beschäftigt und dort vor allem für die Website und Onlinemarketingmaßnahmen zuständig. Die Branche war im Umbruch. Um mit den Microstock-Anbietern mitzuhalten, war es wichtig, die Kundenbedürfnisse jenseits des Preises zu identifizieren und zu befriedigen. Im nächsten Karriereschritt wollte ich das professionalisieren und bin darum in meiner Agentur nun für den Themenbereich Usability/UX/Konzeption verantwortlich.
Warum bist du Mitglied in der German UPA?
Ich habe inzwischen zwei Mitarbeiter, so dass (hoffentlich) etwas mehr Zeit für Vernetzung übrig bleibt. Ein Berufsverband liegt da nahe.
Welche Bücher sollte man aus deiner Sicht als Usability Professional unbedingt gelesen haben?
Ein gutes Kochbuch, denn das richtige Bauchgefühl ist oft entscheidender als die x-te Usability-Checkliste. Im Ernst: Es gibt so viel guten Input in Buchform, als eBook, auf Blogs oder sonstwo im Internet, dass ich keinen UX-Kanon herbeireden möchte. Ich bin auch oft fachfremd unterwegs - zur Inspiration, zum Nachdenken und um im Bilde zu bleiben, was Beweggründe und Denkmuster der Nutzer meiner Kunden angeht.
Welche Blogs/Webseiten empfiehlst du?
- Smashing Magazine (auch die Library)
- UXmag, WIRED (UK/DE)
- Brandeins
- Baymart Institute
- LukeW
Wo beziehst du sonst neues Usability-Wissen her?
Inspiration ist überall, aus Probieren wird Wissen.
Was sind deine Lieblingstools im Usability-Bereich?
Personas, Spotify und Kaffee.
Was ist die größte Herausforderungen bei deiner Arbeit in Bezug auf die Usability und was sind deine Lösungsansätze?
Kundenwünsche mit Nutzerbedürfnissen zu verheiraten ist immer wieder eine große Herausforderung. Beim Pitch und in den ersten Workshops liegen alle auf einer Linie und nach hinten raus steigt regelmäßig die Gefahr, dass Usability und eine gute User Experience den gewohnten Denkmustern, Deadlines und Managemententscheiden zum Opfer fallen. Man muss seine Ideen und Entscheidungen immer wieder neu verteidigen. Dafür habe ich aber die Chance (und Pflicht) Projekte vom Pitch bis nach dem Launch zu betreuen.
Welche Produkte haben aus deiner Sicht eine ausgezeichnete Usability?
Oft die, bei denen man es gar nicht realisiert.
An welchen Projekten arbeitest du gerade?
Ein Food-Startup aus London, ein großer Elektronik-Hersteller, einige Bestandskunden aus dem Bank- und Versicherungssektor, Pitches bis zum Umfallen und privat an einer Tourismusbroschüre (ja, print) für KölnTourismus.
Was war dein größtes „Aha-Erlebnis“ in Bezug auf Usability?
Es hilft, Freunden, Eltern, Kindern, einfach jedem bei der Software- oder Gerätebenutzung zuzusehen. Aha! Ha! Ohwei!