German UPA | Beitrag vom 22.12.2014 –
German UPA – ein Rückblick zum Jahresausklang
Die Welt wird immer komplexer – wir sorgen dafür, dass sie verständlich bleibt. Hinter diesem Leitspruch steht die German UPA, die sich als Interessensvertretung für alle versteht, die im Bereich Benutzerfreundlichkeit agieren. Welche Hürden wurden in der 12 Jährigen Verbandsgeschichte überwunden und welche Ziele erreicht? - Ein Rückblick.
UX und Usability - aus den Kinderschuhen zum allgegenwärtigen Thema
Zu Zeiten der Gründung von German UPA im Jahre 2002, damals noch German Chapter of the Usability Professionals Association (UPA), steckte das Thema Benutzerfreundlichkeit noch in den Kinderschuhen. Im laufenden Jahrzehnt bildete sich jedoch eine Art digitale Revolution.
Durch die fortschreitende Ausbreitung von IT-Technologien in unserem Alltag, sei es das sprechende Automobil, das Smartphone als Gesundheitszentrale oder die Smartwatch, eine Art allwissende Uhr, gewinnt die UX/Usability Branche und damit auch die Usability-Professionals zunehmend an Wichtigkeit und Unabdingbarkeit.
"Usability-Professionals sind Fachleute, die etwas von der Nutzungsqualität der Produkte verstehen“ (Wolfgang Dzida)
Größter UX/Usability Verband mit interdisziplinärer Ausrichtung
Mit über 1500 Mitgliedern stellt der Verband die größte Vertretung für UX/Usability im deutschsprachigen Raum dar. Die Mitglieder stammen aus den verschiedensten Fachgebieten, etwa Informatik, Psychologie, Design, Betriebswirtschaft, etc. Im Laufe der Zeit kristallisierten sich durch Eigeninitiative der Mitglieder mehrere verschiedene Arbeitskreise, die von jedem aktiv mitgestaltet werden können. Zu diesen gehören etwa:
- User Research
- Barrierefreiheit
- Nachwuchsförderung
- Qualitätsstandards
- Usability in der Medizintechnik
- Return on Investment (ROI) UX
Jeder dieser Arbeitskreise (AK) ist mit Experten aus der Branche besetzt und widmet sich dem jeweiligen Sachgebiet.
Für die jüngeren Mitglieder, welche innerhalb des Berufsverbandes als Young Professionals bezeichnet werden, wird im Rahmen des AK Nachwuchsförderung zudem jedes Jahr eine Summerschool angeboten. Dort haben die Teilnehmer die Möglichkeit, einen Einblick in die Arbeitsweise von UX/Usability Professionals zu gewinnen.
"UX und Usability Professionals ging es noch nie so gut. Egal ob Lohn, Zufriedenheit, Unternehmensanzahl, offene Jobs, etc. Bessere Ergebnisse könnte ein Branchenreport fast nicht erzielen!" (German UPA Branchenreport, 2014)
Die Branche im Blick - über eine Dekade Branchenreport
Im Jahre 2003 wies der erste Branchenreport noch auf Pionierarbeit in Bezug auf Ausbildung und Arbeitsfeld im Bereich UX/Usability hin. Zehn Jahre später werden inzwischen mehrere Möglichkeiten der Ausbildung geboten. Die bekanntesten sind etwa die Ausbildung zum Usability Consultant am artop Institut der HU Berlin oder zum Usability Engineer am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (German UPA Branchenreport, 2014).
CPUX - Der neue Standard für Professionals
Ein seit 2009 begonnenes Projekt zur Einführung einer Personenzertifizierung durch den Berufsverband German UPA hat nach einer erfolgreichen Pilotphase CPUX hervorgebracht. CPUX steht für Certified Professional for Usability/UX und bescheinigt dem Inhaber in Form einer Basiszertifizierung, dass dieser mit der Begriffswelt des Usability Engineerings vertraut ist und einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten grundlegender Techniken und Methoden hat. Weitere Zertifizierungsstufen sind derzeit in Planung.
Viel geschafft und noch viel zu tun
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in den letzten Jahren ein deutlicher Umschwung stattgefunden hat. Die Wichtigkeit von UX/Usablity ist höher denn je, aber auch das Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten hat deutlich zugenommen. Dennoch gibt es immer noch Herausforderungen, welche nicht vernachlässigt werden dürfen. So wird seit 2010 in jedem Branchenbericht der German UPA als größte Herausforderung die größere Anerkennung von Usability und User Experience als dringende Notwendigkeit angeführt.