German UPA | Beitrag vom 26.11.2018 –
Rückblick auf den World Usability Day (WUD) 2018 in Düsseldorf.
In den Räumlichkeiten der rising systems AG kamen ca. 60 fachinteressierte Menschen zusammen, um sich in der Atmosphäre des winterliche dekorierten Schloss Benrath zu den neusten Trends und Errungenschaften im Bereich der Usability und User Experience auszutauschen.
Mit bereitgestellten Snacks und Getränken, konnten sich die Teilnehmer durch mehrere Vorträge von erfahrenen UX Experten leiten lassen. Die Themen beleuchteten verschiedene Aspekte und Herangehensweisen, an praxiserprobte Projekte.
Der ganze Abend wurde organisiert und moderiert von Sebastian Witzmann (Vorstandsmitglied der rising systems AG, Jurist, Master of Business Administration). Neben mehreren Vorträgen gab auch viel Raum für spannende Fragen und Antworten von verschiedenen Fachexperten.
Mehrmals führten diese Fragen zu hitzigen und offenen Diskussionsrunden, an denen eine hohe Beteiligung und ausgeprägtes Interesse festzustellen war. Die entstandenen Diskussionsrunden bildeten ein Highlight des Abends.
Durch den Input von den Referenten und da viele Teilnehmer aus verschiedenen Fachbereichen kommen, sind teils sehr unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen in einer gesunden Mischung aufeinandergetroffen.
Das ermöglichte einen Austausch und Informationsfluss, welcher sonst selten verkommt. Als Ergebnis sind sich viele Teilnehmer des Events einig gewesen, dass dieser Austausch von interdisziplinären Fachleuten häufiger stattfinden muss.
Der erste Referent des Abends war Herr Matthias Menzel (Creative Director bei Entwurfreich, Master of Arts in Industrial Design, Dozent für Konstruktives Entwerfen an der MSA Münster School of Architecture), welcher das Thema „UX im Produktdesign“ aufgegriffen hat. Das Hauptthema war ein Beispiel aus seinem Arbeitsumfeld, an welchem er demonstriert hat, dass gerade die kleinen und intuitivwirkenden Änderungen der Hauptfokus des Produktdesigns sind. Eine Verbesserung entsteht nur wenn das neue Produkt nicht langsamer, aber dennoch sicherer, effizienter oder angenehmer zu nutzen ist.
Unter dem Leitfaden „UX testing und Feedback, um kosteneffiziente minimal viable products zu bauen“ hielt Thomas Grimm (Entrepreneur und Host des Usability Testessens in Aachen) seinen Vortrag. An dem Beispiel und Erfahrung seines Produktes, hat Thomas Grimm den Teilnehmern gezeigt, wie ein Pivot eines Projektes aussehen kann und welche kreativen Möglichkeiten es gibt sich mit seiner Idee zu etablieren.
Mateo Vondey (Wirtschaftspsychologe mit Schwerpunkt Mensch-Maschine-Interaktion) zeigte mit der Überschrift „Customer Experience goes Scrum“ wie sein Team das populäre agile Framework Scrum, in einem UX orientieren Umfeld erfolgreich etabliert hat. Scrum Werte werden weiterhin ausgelebt, aber einige Events wurden angepasst. Gerade die Leute mit Scrum Erfahrung haben sehr großes Interesse an diesem ungewöhnlichen Ansatz gezeigt.
Im Anschluss hat Benedikt Rauch (UX-Designer & Developer @ rising systems AG) mit einem Fokus auf Barrierefreiheit die Mensch-Technik-Interaktion bei der Bedienung von Software präsentiert. Mit einigen Beispielen hat Benedikt Rauch dargestellt, wie empfindlich eine gute Erfahrung für eingeschränkte Nutzer sein kann und auf welche Punkte man besonders viel achten sollte.
Der letzte Vortrag des Abends behandelte das Thema „Dark UX – Der schmale Grat zwischen noch vertretbar und nicht mehr erlaubt“. Frau Daniela Kessner (Manager - User Experience bei TimoCom) hat während des Vortrags viele gängige Beispiele gezeigt und erklärt, wie leicht sich Benutzer durch viele äußere Faktoren beeinflussen lassen. Gerade ein Eingangs- und Ausgangsfrage „was ist okay?“ hat eine sehr vielseitige Diskussion gestartet. Der Großteil der Teilnehmer hat sich darauf geeinigt, dass es einen Unterschied zwischen der „Verführung“ und dem „hinterlistigen Fallen“ gibt.
Am Ende des Abends haben sie die Teilnehmer bei einem gemeinsamen Essen weiter über die Themen des Abends und andere Aspekte der UX unterhalten. Abschließend lässt sich sagen, dass der Abend für die Teilnehmer ein großer Erfolg gewesen ist und viele schon Interesse am nächsten WUD hier in Düsseldorf geäußert haben.
Calvin Wiegandt, WUD-Reporter 2018