Arbeitskreis Nachwuchsförderung | Beitrag vom
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Rückblick German UPA Summer School 2020
Summer School 2020
Viele Eindrücke, spannende Persönlichkeiten, neue Perspektiven – Es war wieder soweit: Die German UPA Summer School öffnete wieder ihre Tore. 16 Young Professionals aus ganz Deutschland trafen im Kloster Bronnbach aufeinander, um in interdisziplinären Teams kreative Lösungen zu einer Aufgabenstellung zu entwickeln. Moderiert und begleitet wurde das Event von Senior Experten aus der Branche, die ihre Expertise mit uns Teilnehmern geteilt haben. In diesem Blog werde ich meine persönlichen Eindrücke & Highlights der Summer School 2020 teilen.
Come Together
Los ging es am späten Mittwochnachmittag. Nach und nach kamen alle Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Ecken Deutschlands am Kloster an. Umringt von Wäldern und Weinbergen bot das Kloster mit seinem imposanten Bau eine einzigartige Kulisse für die kommenden zwei Tage. Nachdem die Zimmer bezogen waren, fiel um 17 Uhr schließlich der offizielle Startschuss. Die Teilnehmer wurden in vierer Gruppen von den Veranstalter bereits vorab eingeteilt, sodass jede Gruppe aus einer interdisziplinären Vielfalt an Studiengängen bestand.
Bei der obligatorischen Vorstellungsrunde haben wir uns zunächst in Tandem Gruppen gegenseitig interviewt, um ein entsprechendes Poster zu der befragten Person zu erstellen. Bei der anschließenden Vorstellung vor den gesamten Workshop-Teilnehmer, war es sehr spannend zu erfahren, woher jeder einzelne kommt und was die Person ausmacht. Dabei viel schnell auf, dass uns alle die Leidenschaft für User Experience und mensch-zentriete Technik Gestaltung vereint, sodass wir alle auf einer Wellenlänge waren.
Nach einem leckeren drei Gänge Menü und einem kurzen Briefing zum Human Centered Process wurde uns schließlich die Aufgabenstellung für die kommenden Tage präsentiert. Oftmals haben Studierende, die sich für den Bereich UX interessieren offene Fragen zum Berufseinstieg. Hierfür sollte nun eine Möglichkeit entwickelt werden, die zu diesen Fragen nicht nur Antworten liefert, sondern auch den Austausch mit anderen Studenten und German UPA Mitglieder ermöglichen soll.
Konkreter sollte es aber erst am nächsten Tag werden. Die angenehme Sommernacht lud noch zum Verweilen, austauschen und näherem Kennenlernen mit den anderen Teilnehmer ein.
Tag 1 – Der intensivste Tag
Ein besonderes Highlight der diesjährigen Summer School fand bereits vor dem gemeinsamen Frühstück statt – eine Yoga Stunde unter freien Himmel im Klostergarten. Neben routinierten Yoga Enthusiasten gesellten sich auch Neulinge hinzu, um gemeinsam aktiv in den Tag zu starten. Tiefenentspannt und hellwach ging es nach dem gemeinsamen Frühstück pünktlich um 9:00 Uhr mit dem Workshop los.
Der Schwerpunkt an diesem Workshop-Tag lag bei der Festlegung des Nutzungskontextes und der Spezifikation der Nutzungsanforderungen. Neben Interviews und Storytelling machten uns die Experten dabei mit der Persona- und der User Story Methode vertraut. Neben theoretischen Grundlagen zu den einzelnen Methoden wendeten wir diese direkt für unsere Aufgabenstellung an. Auch wenn viele Teilnehmer manche Methoden bereits zuvor kannten, war das direkte Feedback von den Experten zu unserer Anwendung der Methoden umso wertvoller.
Neben all den Erkenntnissen gab es an diesem Tag nach dem Mittagessen eine Führung durch das beeindruckende Klosterkomplex.
Nachdem unsere Erkenntnisse in Post-its an den Wänden geclustert, unsere Persona mit ihre Story definiert und unser Output auch an unseren buntbemalten Händen messbar war, wurde der Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und einem Berufsinformationsabend im Fürstensaal abgerundet. Fragen und Einschätzungen, die uns Young Professionals brennend interessierten, wurden in einer offenen Runde gemeinsam mit den Senior Experten ausgetauscht.
Vollgeladen mit Eindrücken und Erkenntnissen endete dieser Tag zur späten Stunde. Erst jetzt wurde vielen bewusst, dass sie an diesem Tag kaum auf die Uhr geblickt haben und sich am liebsten weiter austauschen möchten.
Tag 2 – Be able to kill your Baby
Nach dem am ersten Tag die Analyse Phase erfolgreich beendet wurde, starteten wir an diesem Tag direkt mit der Ideenfindung und dem Prototyping. Aber anstatt das der Prototyp aufwendig programmiert wird, lernten wir an diesem Tag das Low-Fidelty-Prototyping näher kennen. Hierbei entwickelte jede Gruppe aus Stift, Schwere, Kleber und Papier einen Papierprototypen. Was zunächst nach einer Bastelstunde für Erwachsene klingt, bringt in Hinblick auf das spätere Testen & Evaluieren einen entscheidende Vorteil.
Programmiert man mehrere Tage oder Wochen an einem Prototypen ohne diesen vorher mit echten Nutzer zu testen, so fällt es dem Entwickler bei konzeptuellen Fehler deutlich schwerer Änderungen anzunehmen oder das Konzept komplett neu zu hinterfragen. Ein Papierprototyp dagegen ist schnell entwickelt, sodass Fehler rechtzeitig vor der Umsetzung erkannt werden und das Konzept auch ohne emotionale Bindung notfalls komplett umgeworfen werden kann (Kill your baby).
Nachdem die Papierprototypen fertiggestellt waren, wurde das Konzept in Usability Tests auf Nutzerfreundlichkeit untersucht. Die Erkenntnisse aus den Tests wurden innerhalb der Gruppen dokumentiert, später analysiert und am Prototypen gegebenenfalls verbessert. In der abschließenden Präsentation hatte jedes Team die Möglichkeit die Erkenntnisse aus den letzten zwei Tage und das daraus resultierende Ergebnis vor allen Teilnehmer und Experten zu präsentieren.
Es war sehr spannend zu sehen, wie die einzelnen Teams ihre Schwerpunkte bei der Aufgabenstellung gelegt haben, sodass unterschiedliche und beeindruckende Ergebnisse herausgekommen sind.
Fazit
Das war Sie also - die Summer School 2020. Neben den neuen Erkenntnissen und Eindrücken, die gewonnen wurden, sind es vor allem die spannenden Persönlichkeiten und die tolle Atmosphäre, die einem positiv im Gedächtnis bleiben. In Namen aller Teilnehmer bedanke ich mich bei der German UPA und den Sponsoren für die hervorragende Organisation dieses einzigartigen Events!
About Adrian Preussner
Adrian Preussner studiert im Master Human Computer Interaction an der Universität Siegen. Er begeistert sich für User Research, Usability Engineering und User Experience. Aktuell beschäftigt er sich unteranderem mit Mixed Reality Anwendungen in der Industrie und dem Forschungsfeld der sozial-humanoiden Robotern in Pflegeheimen. Adrian Preussner war einer der Teilnehmer der Summer School 2020.