German UPA | Beitrag vom 04.12.2017 –
Rückblick World Usability Day 2017 – Würzburg
um verschiedene Aspekte von Usability und User Experience zu beleuchten. Das Motto des diesjährigen WUD war Inklusion durch User Experience, also die Einbeziehung verschiedenster Nutzergruppen durch barrierearme Software.
Den Einstiegsvortrag zum Thema Usability mit dem Titel „Perfectly doing the wrong things“ hielt Dr. Diana Löffler von der Universität Würzburg bzw. dem StartUp fünfpunktnull. In diesem Vortrag wurde auf typische Fehler bei der Auswahl und Durchführung von Usabilitymethoden eingegangen und gleichzeitig Grundprinzipien, wie der Einbindung echter Nutzer im Kontext und frühzeitiges Testen behandelt.
Den zweiten Vortrag zur Entwicklung von barrierearmer Software hielt Ulrich Kreichgauer von SAP. Dabei wurden konkrete Beispiele und typische Fragen von Designern, Entwicklern, Vertrieb und Kunden aufgezeigt und auch schwer umsetzbare Aspekte beleuchtet. Herr Kreichgauer konnte dem Publikum die Frage beantworten, ob die Entwicklung barrierearmer Software nur kostet, oder auch etwas einbringt.
Der dritte Vortrag befasste sich mit proaktiver Mensch-Computer Interaktion und wurde von Prof. Dr. Nicholas Müller von der FHWS gehalten. Der Vortrag handelte von der Entwicklung und dem Einsatz neuer multimodaler Kommunikationskanäle, wobei auch ein proaktiv handelnder Agent aus der eigenen Forschung präsentiert wurde.
Nach einer halbstündigen Pause, die zum allgemeinen Austausch und Vernetzen genutzt werden konnte, präsentierte Matthias Wirthmann von SSI Schäfer UI und UX-Lösungen im Umfeld von Logistik-Software. So wurde zunächst der Begriff der Intralogistik beleuchtet, der die Automation und Organisation von Lagern beschreibt. Darauf aufbauend folgte die Veranschaulichung von Usabilitymaßnahmen im Intralogistik-Umfeld anhand von verschiedenen angewandten Beispielen.
Anschließend stellte Tim Kawohl von COBE verschiedene Prototyping-Tools vor und lieferte so eine Entscheidungsgrundlage, wobei jeweils klare Vor- und Nachteile der jeweiligen Tools aufgezeigt wurden. Der sehr praxisnahe Vortrag lieferte wertvolle Impulse sowohl für Teilnehmer aus Industrie als auch dem universitären Umfeld, die im Beruf und Studium Prototyping-Tools einsetzen.
Den letzten Vortrag des Abends hielten Katrin Schneider und Steffen Hartmann von Mayflower. In diesem Vortrag wurden erfrischend neue Methoden in Bezug auf UX-Testing vorgestellt. Beispielsweise kann die Einschränkung der Aufmerksamkeit bzw. der kognitiven Fähigkeiten in Form des „Drunk User Testings“ sinnvoll sein, um unnötig komplizierte Vorgänge einer Software aufzudecken, die anderweitig unentdeckt geblieben wären.
Im Anschluss an die Vorträge hatte die Würzburger Usability-Community die Möglichkeit, fleißig zu networken und sich weiter über Themen rund um Usability auszutauschen. Die Veranstaltung erfreut sich so großer Beliebtheit, dass der WUD Würzburg mit seinen ca. 220 Besuchern schon die größte Veranstaltung in Bayern ist. Diese wäre nicht denkbar ohne die Unterstützung durch unsere Sponsoren und Partner, bei denen wir uns noch einmal bedanken wollen: itizzimo, Stadt Würzburg, SSI Schäfer, Gravitales, fünfpunktnull, Universität Würzburg, Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, German UPA und jo’s büro!