Arbeitskreis Barrierefreiheit | Beitrag vom
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Das Thema Barrierefreiheit wird immer relevanter
Neben den rechtlichen Updates, wie die Umsetzung der EU Richtlinie 2016/2102 in deutsches Recht, haben vor allem auch die aktuellen Entwicklungen zu einer größeren Relevanz von barrierefreien Anwendungen und Dienstleistungen geführt. Durch die Ausgangsbeschränkungen der letzten Tage und Wochen wurde das öffentliche Leben auf den digitalen Bereich übertragen. Informationen zur aktuellen Lage bekam man primär online, Einkäufe wurden in Onlineshops durchgeführt, Behörden hatten geschlossen und waren damit, wenn dann nur digital erreichbar und die Arbeit wurde bei den meisten Arbeitgebern in das HomeOffice verlagert. Der Zugang zu Informationen sowie die Kommunikation mit Anderen war so auch für Menschen mit Einschränkungen anders als zuvor, da gewohntes Umfeld und Equipment evtl nicht mehr zur Verfügung steht und eine Hilfe in Quarantäne nicht so einfach realisierbar ist. In so einem Fall ist es von Vorteil wenn die Anwendungen und Dienstleistungen schon barrierefrei sind. Dann profitieren alle davon und es erschließen sich schnell neue Zielgruppen. Auch für Menschen, die keine anerkannte Behinderung haben, profitieren derzeit von Systemen, die barrierefrei gestaltet sind. Durch die Arbeit im Homeoffice entsteht eine erhöhte kognitive Belastung/Beeinträchtigung, z.B. durch parallele Kinderbetreuung, kleine und wenig ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze, ausschließliche Kommunikation über Telefonie oder die psychische Belastung durch die Einschränkungen im sozialen Leben. Software, die dies durch Beachtung ergonomischer und barrierefreier Aspekte (bspw. Übersichtlichkeit, gute Steuerbarkeit, Anpassbarkeit in Bezug auf Schriftgrößen/Farben) unterstützt, trägt wesentlich dazu bei, dass Arbeitstätigkeiten auch in Situationen mit hoher psychischer Belastung erledigt werden können.