Rückblick Summer School 2019
Viele junge Professionals suchen während ihrer Studienlaufbahn die Möglichkeit, sich zusätzlich im Bereich UX/User Centered Design weiterzubilden. Hier kommt die Antwort: Die German UPA Summer School.
Wie unglaublich gut organisiert die German UPA Summer School ist, zeigte sich bereits mit den ersten Mails, die wir empfangen durften. Ich gehörte einer kleinen Fahrgemeinschaft mit Abfahrt in Köln an, die wir bereits vorab mit Hilfe der German UPA-Organisation bilden konnten. Während der dreistündigen Fahrt wurde sich schon viel über User Centered Design/UX ausgetauscht, aber das sollte erst der Anfang eines sehr spannenden, informativen, lehrreichen und nicht zuletzt, eines lustigen Workshops im Kloster Bronnbach mit unglaublich netten Teilnehmer/innen und Senior Experts aus Industrie und Lehre sein. Das Kloster entstand bereits Mitte des 12. Jahrhunderts und dient mittlerweile als Veranstaltungsort, unter anderem für Seminare und Workshops. Der Charme der Räumlichkeiten lässt sich nicht von der Hand weisen, denn hier lässt sich definitiv in einer wunderschönen Kulisse fokussiert arbeiten.
Bei der Ankunft Sonntagabend wurde die Zimmerbelegung bereits von der German UPA festgelegt, was meiner Meinung nach ein weiterer Pluspunkt für die Organisation ist. Nach einer kurzen „Frisch-mach-Pause“ fiel um Punkt 18:00 Uhr der Startschuss der 9. Summer School.
Einführungsabend
Das German UPA-Team hat vier verschiedene Gruppen mit je vier Teilnehmer/innen vorab eingeteilt. Die obligatorische Begrüßungsrunde gab es natürlich auch, allerdings wurde diese kreativ gelöst. Ein zweier Team des eigenen Tisches hat sich zusammengefunden und gegenseitig interviewt. Die wichtigsten Infos wurden auf einem Flipchart nach Lust, Laune und kreativem Ermessen erfasst und anschließend der gesamten Workshop-Gruppe präsentiert. Es war spannend zu erfahren, aus welchen unterschiedlichen Bereichen und Studiengängen die Teilnehmer/innen kommen, wer in welchem Unternehmen arbeitet und welche Interessen es gibt.
Nach dem Abendessen im Restaurant Orangerie, mit einem schmackhaften 3-Gänge-Menü, ging es anschließend um das Thema User Centered Design sowie die Aufgabenstellung, die wir die nächsten zwei Tage bearbeiten sollten. Im Team wurde sich einstimmig auf eine Fragestellung und im Grundsatz konkreter ausgearbeitet. In die Tiefe sollte es damit erst an den Folgetagen gehen.
Da wir viel Glück mit dem Wetter hatten, konnten wir uns abends noch gemütlich im Biergarten der Orangerie zusammenfinden und uns besser kennenlernen.
Tag 1
Nach dem Frühstück ging es ab 9:00 Uhr um die Themen Interviews und Storytelling. In praktischen Übungen wurde ein Interviewleitfaden erstellt und anschließend die Methode des Interviews an anderen Teilnehmer/innen geübt. Während der Interviews war stets ein Senior Expert anwesend, der nach jedem Durchgang konstruktives Feedback zur Interviewführung gab. Die gesammelten Ergebnisse wurden mit Hilfe des Storytellings erneut in eigenen Worten wiedergegeben sowie die wichtigsten Informationen und Daten auf Post-Its notiert. Anschließend wurden die zahlreichen Zettel sinngemäß zu Clustern zusammengefasst. Das Ergebnis war eine sehr bunte, voll beklebte und erkenntnisreiche Wand mit zahlreichen Post-Its.
Nach dem Mittagessen gab es eine sehr spannende Klosterführung, in der wir sowohl Historisches wie auch Zeitgenössisches über das Kloster Bronnbach erfahren durften. Am Nachmittag ab 15:30 Uhr ging es weiter mit den Themen Personas und User Stories. Die vorab gesammelten Informationen wurden dafür genutzt, eine archetypische, hypothetische Person zu schaffen, die unseren Nutzerzielen entsprach. Die dazugehörigen User Stories, also Nutzererzählungen, beschreiben die kleinstmöglichen Aufgaben, die eine Person, in dem Fall unsere Persona, damit erfüllen können sollte. Insgesamt wurden vier verschiedene User Stories entwickelt, wobei sich letztendlich auf eine Story geeinigt werden musste.
Natürlich bleibt bei der Summer School auch genügend Zeit, Fragen zu stellen. So hatten wir ab 17:30 Uhr bei einer Question & Answer-Runde Zeit, aufgekommene Fragen loszuwerden.
Nach dem Abendessen um 20:00 Uhr fand im Fürstenzimmer des Klosters der Themenabend „Beruf“ statt, an dem sich jeder Senior Expert offiziell und im Detail vorgestellt hat. Vom Werdegang, hin zu den ersten Berufserfahrungen bis zum derzeitigen Stand im Berufsleben, wurde nahezu alles einmal aufgegriffen. Anschließend hatten wir ausgiebig Zeit, für uns wichtige Fragen zum Thema Beruf zu stellen. Besonders positiv hierbei war, dass es sehr differenzierte Meinungen und Aussagen gab, da die verschiedenen Senior Experts aus unterschiedlichen Branchen kommen. So konnten wir einen breit gefächerten Eindruck erhalten, wie der Beruf eines UXlers/User Centered Designers aussieht.
Tag 2
Ab 9:00 Uhr ging es gleich produktiv weiter mit dem Paper-Prototyping. Aus den Erkenntnissen des ersten Tages erschufen wir mit Zetteln, Stiften, Schere, Kleber und vielen weiteren Materialien einen Low-Fidelity-Prototypen unserer Website zur Fragestellung „Was steckt wirklich hinter einer Stellenausschreibung?“. Der Prototyp wurde insgesamt viermal mit Mitgliedern der anderen Teams getestet. Die Erkenntnisse des Usability-Tests wurden dokumentiert. Die zu testende Person musste während des Tests die Methode „Think Aloud“ anwenden, d.h. laut aussprechen, was sie sieht, empfindet, gerade macht und wo es vielleicht sogar Schwierigkeiten gibt. Bei einer anschließenden Evaluation wurden die Probleme des Paper-Prototyps dokumentiert und verbessert.
In einer abschließenden Präsentation vor der gesamten Gruppe wurden die einzelnen Schritte der vergangenen zwei Tage und quasi das „Endergebnis“ vorgestellt. Die anderen Mitglieder sowie die Senior Experts gaben anschließend Feedback zur ausgearbeiteten Aufgabe.
Zu guter Letzt fand eine allgemeine Feedback-Runde zur Summer School 2019 statt, in der noch einmal die letzten offenen Fragen geklärt werden konnten, aber auch Rückmeldung an die Senior Experts gegeben werden durfte.
Abschließende Worte
Der Workshop war meiner Meinung nach einer voller Erfolg, der nicht zuletzt durch die hervorragende Organisation und die spannende Themenauswahl geprägt wurde. Die Atmosphäre war sehr angenehm und ich habe mich zu jeder Zeit wirklich gut aufgehoben gefühlt. Ich konnte spannende Persönlichkeiten kennenlernen und tolle Kontakte knüpfen.
Im Namen aller Teilnehmer/innen möchte ich der German UPA sowie den Sponsoren für das gelungene Event danken!
About Elisabeth Schatz
Elisabeth Schatz studiert Markt- und Medienforschung im Master an der Technischen Hochschule Köln. Ihre Interessen liegen bei User Research und User Experience und sie möchte sich auch weiterhin in diesen Bereichen neben dem Studium weiterbilden.
Elisabeth war eine der Teilnehmerinnen der Summer School 2019.