German UPA | Beitrag vom 19.06.2014 –
G-UPA Mitglied der halbWoche: Stefanie Kegel
Heute ist Stefanie Kegel an der Reihe, die als Freelancerin dafür kämpft, dass Menschen schlechte Software nicht länger akzeptieren:
"Life is too short for bad software"
- Stefanie Kegel
- UX & Interaction Designer
- Mitglied seit 2012
Wie bist du zur Usability gekommen?
Einstieg über das 'klassische' Ich-mach-alles-Webdesign (Design, Coding), schon vor und während dem Studium. Im Job wurden die 'Webseiten' die anfangs eher zur Darstellung dienten und eher Informationslastig sind/waren immer komplexer und bekamen immer größeren Applikationscharakter, wurden alsio immer taskbasierter. Da fängt man gerade als Designer automatisch an, über solche Dinge wie User Goals nachzudenken und wie man es hinbekommt, das der Mensch sich nicht verbiegen muss um eine Software zu bedienen.
Warum bist du Mitglied in der German UPA?
Wegen interessanter Brancheninsights und Austausch.
Was ist die größte Herausforderungen bei deiner Arbeit in Bezug auf die Usability und was sind deine Lösungsansätze?
Spontan: Die Ziele des Produktes/der Anwendung / der Seite herauszukitzeln. Man glaubt gar nicht, wie unklar da vieles ist.
User Goals& Bedürfnisse mit den Business Goals herauszufinden und zusammenbringen.
Lösungsansätze: Es gibt verschiedene Methoden, die man von Projekt zu Projekt passend wählen & anpassen muss. Man kann z.B in Workshops mit Hilfe von Elevator Pitches die Business Goals herauskitzlen, das wäre eine Möglichkeit, das man sich Gedanken macht, was man eigentlich erreichen möchte (Zum 'Core' des Produktes hervordringen) . Aber wie gesagt das ist ganz unterschiedlich und nicht pauschal zu beantworten.
Was wünscht du dir von der Usability Branche in Zukunft?
Bessere Zusammenarbeit mit dem Marketing / Management. Vielleicht auch mehr Öffentlichkeitsarbeit für die Branche – so das ein allgemeines Verständnis von: 'Es gibt da Leute, die setzen sich dafür ein, das Maschinen einfacher zu bedienen sind' aufkommt.
Menschen die schlechte Software nicht akzeptieren
Die Menschen (als Nutzer) regen sich viel zuwenig über schlechte Software/ Produkte Maschinen auf! Die meisten Menschen sind schon resigniert und nehmen das so hin ( 'das ist halt so!') - sie haben sich an schlechte Software und gruselige Technikbedienung und Unterbrechungen in ihren Arbeitsabläufen gewöhnt.
Ich wünsche mir, das Menschen sich nicht an schlechte Software gewöhnen müssen. Software sollte sich an unterschiedliche Menschen gewöhnen ;)
Welche Bücher sollte man aus deiner Sicht als Usability Professional unbedingt gelesen haben?
About Face und 'The Inmates are running the Asylum' von Alan Cooper und den Klassiker: 'Don't make me think' von Steve Krug.
Welche Konferenzen / Veranstaltungen empfiehlst du?
SXSW in Austin, Texas. (auch wenn es da immer voller wird) Es macht Spass, ist inspirierend, die Vorträge sind meist nicht so 'steif' und immer up to date.
Was sind deine Lieblingstools im Usability-Bereich?
Post its :)
Welche Produkte haben aus deiner Sicht eine ausgezeichnete Usability?
Das kann ich aus dem Stehgreif gar nicht so recht beantworten, denn es bleibt oft nur im Kopf /bzw. ist spürbar, wenn es mal nicht so gut ist. Das ist wie bei der Typographie – hier ein schönes Zitat: „Gute Typographie bemerkt man so wenig wie gute Luft zum Atmen. Schlechte merkt man erst, wenn es einem stinkt.“ (Kurt Weidemann)
An welchen Projekten arbeitest du gerade?
Wir hatten gerade für einen Softlaunch einer B2B Seite eine interessante Culture Research und einen Basis Google Analytics Check aus User Experience Sicht gemacht, das war sehr interessant und hat superviel Spass gemacht.
Was war dein größtes „Aha-Erlebnis“ in Bezug auf Usability?
Das auch kleine Tests mit ein bis zwei z.B. Kollegen, die z.B einen Prototypen bedienen instant neue Sichtweisen bringen können.