German UPA | Beitrag vom 18.09.2025
Mehr als 25 Jahre UX mit Haltung: Katja Busch und die Kraft der Gemeinschaft

Auf der Mensch und Computer 2025 in Chemnitz wurde Katja Busch mit dem UX Achievement Award ausgezeichnet – eine Ehrung für Menschen, die nicht nur lange dabei sind, sondern etwas bewegen. Katja hat das in den letzten über 25 Jahren getan: als Gestalterin, Mentorin, Netzwerkerin und konstante Stimme in einer Branche, die sich ständig neu erfindet.

Was hat sie geprägt? Und was können UX-Professionals von einem Vierteljahrhundert Communityarbeit lernen?

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Die UX-Szene war eine andere, als alles begann

Als Katja Busch zum ersten Mal die Mensch und Computer besuchte, war das Thema UX noch eine Randerscheinung – dominiert von Fragen wie „Wie testen wir Usability?“ oder „Wie platzieren wir Buttons optimal?“. Heute sind wir längst bei Fragen wie „Wie bauen wir strategische UX-Kompetenz im Unternehmen auf?“ oder „Wie wird Ethik in Designprozessen verankert?“ angekommen.

Katja hat diesen Wandel nicht nur miterlebt – sie hat ihn aktiv mitgestaltet. Über zwei Jahrzehnte hinweg hat sie sich in der German UPA eingebracht, Konferenzen mitorganisiert, Nachwuchstalente gefördert und Standards gesetzt, wo vorher noch keiner war.

Kontinuität ist eine unterschätzte Kraft

Was bei all dem beeindruckt: Es ist kein „Leuchtturm-Moment“, den man mit Katja verbindet. Kein einzelner Talk, kein viraler LinkedIn-Post, kein Startup-Exit. Sondern etwas viel Wertvolleres: Verlässlichkeit, Haltung und kollektive Wirkung über Zeit.

In einer Branche, die stark von Buzzwords und Trends geprägt ist, verkörpert Katja genau das Gegenteil: langfristiges Engagement ohne Eitelkeit. Gerade deshalb ist ihr Beitrag so relevant – weil er zeigt, wie UX-Arbeit nicht nur auf der Bühne, sondern vor allem im Maschinenraum der Community wirkt.

Warum Communityarbeit mehr ist als Ehrenamt

Viele sehen in Community-Arbeit ein nettes Extra – etwas, das „on top“ zu eigentlicher UX-Arbeit passiert. Doch in Wirklichkeit ist es das Rückgrat einer professionellen Branche. Katja hat das früh verstanden – und gelebt.

Sie war bei strategischen Weichenstellungen der German UPA involviert, hat regionale Gruppen unterstützt, unzählige UXler*innen vernetzt und Formate geschaffen, die heute selbstverständlich erscheinen, aber damals Pionierarbeit waren.

Diese Arbeit ist selten sichtbar – aber sie wirkt. Und sie hat Wirkung hinterlassen. Genau deshalb ist der UX Achievement Award hier nicht nur eine Auszeichnung für individuelle Leistung, sondern ein Statement: Gute UX braucht gute Strukturen. Und Menschen, die sie bauen.

Fünf handfeste Learnings für UX-Professionals

Katjas Karriere ist nicht nur beeindruckend, sondern auch lehrreich – besonders für jene, die gerade selbst in der Community Fuß fassen oder Wirkung entfalten wollen. Hier sind fünf konkrete Learnings:

1. Community ist keine Bühne – sie ist ein Arbeitsraum

Sichtbarkeit ist schön. Wirkung entsteht aber durch kontinuierliches Mitgestalten: Arbeitskreise, Mentoring, Peer-Learning. Nicht glänzen, sondern bewegen.

2. UX verändert sich – und du solltest dich mitverändern

Wer langfristig wirken will, muss sich mit der Disziplin weiterentwickeln. Die Themen von heute sind nicht die von gestern. Neugier ist Pflicht.

3. Verbindlichkeit schlägt Sichtbarkeit

Zuverlässig sein, Rückmeldungen geben, Verantwortung übernehmen – das ist der Stoff, aus dem Vertrauen entsteht. Und Vertrauen ist in der Communityarbeit das wertvollste Kapital.

4. Nachwuchs fördern ist kein Goodwill – es ist eine Investition

Katja hat Generationen von UX-Talenten begleitet. Der Effekt? Eine lebendige Szene, die sich selbst erneuern kann – und auf dich zurückkommt, wenn du sie brauchst.

5. Konferenzen sind keine Events – sie sind Infrastruktur

Mensch und Computer ist mehr als eine Bühne. Für viele ist sie Karrieresprung, Denkraum, Kontaktbörse – und das alles, weil Menschen wie Katja sie mit aufgebaut haben.

Was bleibt: Haltung, die inspiriert

Die UX-Welt dreht sich schnell – Tools, Prozesse, Frameworks kommen und gehen. Was bleibt, sind Menschen mit Haltung. Menschen, die langfristig denken, die Verantwortung übernehmen und anderen helfen, mitzukommen.

Katja Busch steht exemplarisch für genau diese Haltung. Der UX Achievement Award 2025 ist deshalb nicht nur eine persönliche Auszeichnung, sondern eine Würdigung eines gelebten Verständnisses von UX: nicht als Toolset, sondern als Gemeinschaftsleistung.