Rückblick Winter School 2019
Das war nicht der genaue Wortlaut in dem ich mich gefragt habe, wer alles in der Branche und dem Arbeitsumfeld von User Experience arbeitet, aber als ich die wunderbaren Giveaways von der Winter School betrachtete und die Tage Revue passieren ließ, schien er mir doch in zweierlei Hinsicht aus der Seele zu reden.
Erstens sollte die Winter School für mich als „Quereinsteigerin“ und neu in der Branche eine Gelegenheit werden um Kontakt zu Gleichgesinnten zu knüpfen und die „Professionals“ aus dem Themengebiet kennen zu lernen. Dies hat wunderbar geklappt – denn mit 11 anderen Young Professionals und vier renommierten Dozenten und einer Betreuerin vor Ort war es einfach ins Gespräch zu kommen, sich zu gemeinsamen Themen und Fragen auszutauschen und wertvolle Impulse zu bekommen!
Gestartet waren einige von uns am ersten Tag bereits mit der gemeinsamen Anreise. Durch die Teilnehmerliste und einer kurzen Absprache per Mail hatten wir uns zum Teil bereits gefunden und hatten so schon im Auto die erste Gelegenheit uns auszutauschen. Nach der Ankunft am schönen Kloster Bronnbach, starteten wir dann den Abend mit einer üppigen Brotzeit und kamen am langen Tisch schnell ins Gespräch. Bei der anschließenden Weinverkostung wechselten wir in regelmäßigen Abständen dann nicht nur den Inhalt unserer Gläser, sondern auch unseren Sitznachbarn. So hatten wir zum Ende des Abends einen ersten Eindruck von allen Anwesenden und eine gute Grundlage, um am nächsten Tag gemeinsam in die Workshops zu starten.
Tag 1
Den ersten Workshoptag starteten wir nach dem Frühstück mit einer Einführung in Design Thinking durch Lorena Meyer (Senior User Experience Consultant für die eresult GmbH). Nicht nur bekamen wir die Grundlagen noch einmal sehr verständlich vorgestellt, sondern konnten anschließend im „Design Dash“ unsere Kreativität auslassen. In drei Gruppen eingeteilt brainstormten, entwickelten, testeten und iterierten wir – und waren am Ende erstaunt, dass doch für alle analogen Problemstellungen ein digitales Produkt die Lösung war.
Nach einem sehr leckeren Mittagessen in der Orangerie des Klosters ging es dann in den zweiten Teil des Tages. Im Workshop mit Natalie Woletz (Leiterin UX Design Abteilung der Metronom GmbH, die Software Company der Metro AG) widmeten wir uns der „UX Strategy“ und den UX Reifegradmodellen von Unternehmen mit den Fragen wie „reif“ ist Dein Unternehmen für UX? Und was kannst Du tun, um es „reifer“ zu machen? Dafür notierten wir Faktoren, die aus unserer Erfahrung heraus als Hindernisse auftreten bei der Durchführung von UX Projekten im Unternehmen und trugen diese zusammen. Anschließend konnten diese „geclustert“ werden in Faktoren aus den Bereichen Management, Organisation, Prozesse und Personen. Im zweiten Schritt entwickelten wir dann in drei Gruppen aufgeteilt ganz konkrete Lösungsansätze zu den Problemen und besprachen sie anschließend im Plenum.
Mit vielen neuen Anregungen und Ideen im Kopf ging es zur Klosterführung. Hier konnten wir uns die Beine vertreten und das ganze gewonnene Wissen vom Tag etwas verarbeiten. Mit einem Abendessen wurde der kulinarische Teil des ersten Tages dann abgeschlossen und wir kamen anschließend in gemütlicher Runde mit Wein und Snacks zum Themenabend Beruf zusammen. Durch die offene Stimmung war ein unkomplizierter Austausch mit allen anwesenden Teilnehmern und Dozenten/Betreuern möglich und wir konnten viele Fragen beantworten, die uns als junge Berufseinsteiger in der Branche beschäftigen.
Nach einem vollen Tag mit viel Programm fielen wir danach gegen 23:30h nur noch in unsere weichen Betten.
Tag 2
Der zweite Tag wurde nach dem Frühstück von Markus Sönning (UX Manager / Teamleiter des UXLabs bei der Daimler AG) eröffnet. Im Workshop „How UX are you?“ erweiterten wir unser bereits am vorigen Tag eröffnetes Wissen zu UX Reifegraden im Unternehmen. Gemeinsam konkretisierten wir die Herangehensweisen der Messung von UX Maturity im Unternehmen und legten KPIs (Key Performance Indicators) sowie deren Maßstab / Normierung fest. Anschließend zeigte er uns welche Strategien die Daimler AG nutzt um dem Thema innerhalb des Konzerns mehr Bedeutung zukommen zu lassen und stellte uns die „Banana-Strategy und -Box“ vor
Nach einem weiteren Mittagessen schlossen wir den zweiten Tag mit Tobias Gölzer (Senior Conceptual Designer bei Centigrade) ab. Im „Project Scoping Workshop“ zeigte er uns wie es möglich ist, Business- und UX-Ziele bei der Formulierung von Projektzielen in Einklang zu bringen und den Kunden in diesen Prozess mit einzubinden. Zusätzlich diskutierten wir die sinnvolle Erstellung von User Personas und den Umgang mit ihnen.
Mit einer Menge an neuem Wissen, Impulsen und neuen Freunden schlossen wir so die Winter School 2019 ab. Wir hatten uns nicht nur gegenseitig kennen gelernt, sondern auch über unterschiedliche Herangehensweisen an User Experience in verschiedenen Unternehmen einen Einblick bekommen. Durch die Give-Aways der Unternehmen und der German UPA haben wir zusätzlich noch praktische Werkzeuge auf den Weg bekommen, um unsere Eindrücke in die Welt zu tragen.
Und so möchte ich noch mal auf die Frage vom Plakat zurück kommen: Denn “Who the fuck are THE professionals in human centricity?” haben wir in diesen zwei Tagen immer wieder damit beantworten können - es geht um unsere Nutzer! In dieser Meinung waren wir uns alle einig und dieses Gefühl der gleichen Einstellung und die Erlebnisse von der Winter School werden uns jetzt langfristig begleiten und in Zukunft auch weiter zusammen schweißen.
Somit einen herzlichen Dank an die German UPA, dass sie uns diese Erfahrung ermöglicht hat und für die tolle Organisation im Vorhinein und vor Ort!
Autorin: Caroline Hotze
P.S. Als Extra wurde zudem noch von Lorena Meyer einst ihrer Bücher an einen Teilnehmer verlost. Jan war unser glücklicher Gewinner und kann sich nun über das „Praxisbuch Usability und UX“ freuen (mehr Informationen zum Buch gibt es hier: https://www.usabilityblog.de/buecher/praxisbuch-usability-und-ux-was-jeder-wissen-sollte-der-websites-und-apps-entwickelt/).