Jens Jacobsen
Jens Jacobsen arbeitet seit 1998 als UX-Berater, Konzepter und Trainer. Er unterstützt Unternehmen aller Größen beim Aufbau erfolgreicher Websites, Apps und digitaler Angebote. Sein Wissen vermittelt er praxisnah in Büchern, Seminaren und als Dozent an der Diploma-Hochschule. 2001 erschien sein Buch "Website-Konzeption", das bis 2017 acht Auflagen erlebt hat. Das neue Buch "Websites entwickeln mit KI" knüpft daran an und ist aber ganz, ganz anders - nicht nur wegen der Kl, sondern auch, weil sich in Website-Konzeption und -Design seitdem so viel getan hat. In in-house-Workshops gibt Jens sein Wissen an Produktteams und UX-Abteilungen weiter, damit auch sie die neue Kollegin Kl gut einarbeiten, ohne sich das wegnehmen zu lassen, was sie selbst besser können - oder ihnen Spaß macht.
Besonders spannend
- Warum viele KI-Tools fürs Webdesign enttäuschen – und welche wirklich überzeugen
- Wie man mit dem MARE-Prinzip effektive Prompts für die Zusammenarbeit mit KI schreibt
- Was heutige Website-Baukästen (noch) nicht leisten – z. B. in Sachen Barrierefreiheit
- Welche Tools sich eignen, um generierten Code zu prüfen, zu verbessern oder zu kommentieren
- Warum KI UX nicht ersetzt, aber UX-Professionals sehr wohl unterstützen kann
💬 Mit viel Austausch, praktischen Beispielen und Tipps aus der Community – ideal für UX-Designer:innen, Konzeptioner:innen und alle, die wissen wollen, wie KI den Alltag in der Webentwicklung verändert.
Take-Aways aus dem Talk
Tool-Erkenntnisse & Workflow-Tipps
- Viele KI-basierte Website-Builder halten ihre Versprechen („in Sekunden zur professionellen Website“) nicht – vor allem beim Design, Code und der Barrierefreiheit.
- Tools wie Relume (für Sitemap und Wireframes) und Webflow (für sauberen Export-Code) funktionieren im Zusammenspiel besser als viele All-in-One-Lösungen.
- Der Dev-Mode in Figma ist hilfreich, aber (noch) kein echter Code-Export – Tools wie Locofy oder Lovoable bieten bereits Figma-zu-HTML-Brücken, mit gemischter Qualität.
KI als Partner, nicht als Autopilot
- Wer einfach nur „mach mal“ sagt, bekommt mittelmäßige Ergebnisse – wer die KI als Sparringspartner behandelt, profitiert deutlich stärker.
- Gute Prompts sind der Schlüssel: Das MAHRE-Prinzip (Motivation, Aufgabe, Resultat, Exempel + evtl. Rolle & Zusatzinfo) hilft, strukturierte und zielgerichtete Prompts zu formulieren.
- Besonders in der Konzeption – etwa bei Zielgruppenbeschreibungen, Seitenstruktur oder Content-Ideen – glänzen Sprachmodelle durch Vielfalt und Perspektivwechsel.
Barrierefreiheit & Code-Qualität
- KI-generierter Code ist selten barrierefrei – ARIA-Labels, semantisches HTML oder korrekte Kontraste fehlen fast immer.
- Tools wie axe DevTools, IBM Equal Access Accessibility Checker oder WAVE können beim manuellen Check unterstützen – sind aber UX-technisch unterschiedlich gut nutzbar.
- Kein KI-Tool integriert bisher automatisierte Accessibility-Checks innerhalb des Web-Builder-Flows – hier liegt viel Potenzial brach.
UX & Ethik
- KI ersetzt keine UX-Expertise: Sie kann unterstützen, aber nicht entscheiden – vor allem nicht in Bezug auf Nutzerbedürfnisse, Content-Hierarchien oder visuelle Führung.
- KI beruht auf Trainingsdaten mit teils unklarer Herkunft – wer Tools nutzt, akzeptiert auch die ethischen Grauzonen dahinter.
- „User Research without Users“ bleibt kritisch – KI kann vorbereiten und simulieren, ersetzt aber keine echte Zielgruppenbeobachtung.
Lass uns wissen, was wir besser machen können – wir würden uns über dein Feedback freuen!