Vortrag | 14. Mai 2025
UX Festival: Zwei Impulse von Zorica Zettelmeyer und Michelle Hausen

„Erinnern statt beeindrucken – Warum wir UX und Portfolios neu denken müssen“

Zwei starke Impulse – ein gemeinsames Thema: Wie schaffen wir bedeutungsvolle Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben?
In diesem mitreißenden Talk teilen Zorica Zettelmeyer und Michelle Hausen persönliche Erfahrungen und tiefgreifende Gedanken zur Zukunft von Portfolios und Experience Design.



Impuls 1: Zorica Zettelmeyer – „Ich bin kein Produkt, ich bin ein Blumenstrauß“

Zorica rechnet ab – mit überhöhten Portfolio-Erwartungen, der Marktlogik im Design und einem Bewerbungsprozess, der mehr über die Zeit des Betrachters als über den Menschen dahinter aussagt.
Sie nimmt uns mit in ihre Vergangenheit, erzählt, warum ein einziger Satz ihr Berufsleben verändert hat – und warum es Zeit ist, Portfolios menschlicher, kollaborativer und zielgruppenorientierter zu gestalten.

Take-Aways:

  • Portfolios zeigen oft nicht die entscheidenden Qualitäten: Zusammenarbeit, Haltung, Denkweise.
  • Der Ursprung heutiger Portfolioanforderungen liegt in einem unreflektierten Copy-Paste aus der Kunstwelt.
  • Designer*innen sind keine Produkte – aber wenn schon, dann bitte ein gut duftender, einmaliger Blumenstrauß.
  • UX-Methoden wie Zielgruppenanalyse und Empathy Mapping helfen auch im Selbstmarketing – um Tunnelblick zu vermeiden.
  • Zorica ruft dazu auf, einen praxisnahen Ratgeber für Portfolio-Ersteller und Entscheider zu entwickeln – und sucht Mitstreiter:innen.

Impuls 2: Michelle Hausen – „Vom Bett zur Bedeutung: Wie ein Hostel zur Experience wurde“

Michelle lädt ein zu einer Reise – im wörtlichen und übertragenen Sinn. Anhand ihres Aufenthalts in einem Hostel in San Diego zeigt sie, wie Unternehmen bedeutungsvolle Kundenerlebnisse schaffen können: Nicht durch Features, sondern durch das Eingehen auf Situation, Identität und Bedürfnisse ihrer Nutzer.

Take-Aways:

  • Erlebnisse bleiben dann in Erinnerung, wenn sie bedeutsam sind – nicht wenn sie funktional sind.
  • Klassische UX-Methoden wie Personas und Journeys bleiben oft zu oberflächlich.
  • Eine tiefere, kontextbezogene Auseinandersetzung mit Nutzeridentität eröffnet neue Potenziale.
  • Besonders im Wettbewerb gewinnen nicht die „besseren Produkte“, sondern die besseren Beziehungen.
  • Beispielhafte Umsetzung: Ein Hostel, das wirtschaftliche, soziale und emotionale Bedürfnisse erkennt – und übertrifft.

Fazit

Beide Impulse fordern uns auf, tiefer zu schauen: auf die Menschen hinter Portfolios, auf die Bedürfnisse hinter Nutzerverhalten. Und sie zeigen: UX ist nicht nur Methode – es ist Haltung.
Die Frage ist nicht: Was kann dein Produkt? Sondern: Welche Erinnerung willst du hinterlassen?