,
bis
–
Panel: Sustainable UX
Die Welt bereitet gerade die nächste Runde Klima-Verhandlungen vor - dann in Azerbaijan, Baku. Und in den Zwischenberichten der WMO steht eigentlich nur eins: Die bisher eingeloggten von Staaten anvisierten Ziele - reichen eigentlich nicht aus.
Die nächsten 5-10 Jahre werden darüber entscheiden, ob die Welt die Pariser Klimaziele noch einhalten kann - oder wenigstens einigermaßen nah ran kommt. Multikrisenlage hin oder her - jetzt wäre die blödeste Zeit, um aufzugeben.
Aber was kann denn UX nun ausrichten?
Alles Digitale produziert inzwischen so viel CO2-Ausstoß, dass es nach China, USA und Indien für den vierten Platz ausreicht. Daten und Datentransfer, Strom und Speicherkapazität, Endgeräte… und wie viel davon sind Katzenvideos, tote Datenreste oder nutzlose Code-Schnipsel?
Und, ja, man kann mit UX-Design-Tools beim Sustainability Management wirklich helfen - System-Maps, datengetriebene Personas und Journey Mapping, Design Sprints.
UX kann Sustainability!
Die Panelisten und was sie zu sagen haben.....
Christian Lenz
Head of Design @ Ergosign
Als UX Design Dienstleister haben wir uns viele Gedanken gemacht, wie wir
mit unseren Fähigkeiten Nachhaltigkeit fördern können. Unsere besten Lösungen
würde ich gerne zur Diskussion stellen.
Input zum Thema Wie können wir als UX Designer Nachhaltigkeit fördern
Design Prinzipien für nachhaltige Innovation.
Statemant zum Thema "Lasst uns Nachhaltigkeit als Chance verstehen."
Social Media Kontakt https://www.linkedin.com/in/lenzchristian/
Dr. Olga Lange
Olga Lange führt mit Katharina Clasen in Co-Leitung den Arbeitskreis Design for Sustainability. Der neugegründete Arbeitskreis fokussiert sich auf die aktuellen Themen der German UPA im Kontext der Gestaltung von nachhaltigen Produkten, Prozessen und Dienstleistungen. Es ist eine Austauschplattform für alle UX Professionals, die über die Grenze der Human-centred Design Richtung Life-centred Design gemeinsam die Welt gestalten möchten.
Olga Lange arbeitet als Professorin für Wirtschaftsinformatik an der DHBW Heidenheim und bringt langjährige Erfahrungen in den UX-Entwicklungen, u.a. für die stationäre Brennstoffzelle (Projekt SOFC, Robert Bosch GmbH) mit. Sie unterrichtet die Fächer, wie Sustainable Interactive Systems, Human-/Life-centred Design und Business Engineering.
Susu Koch
UX Lead @ PIA UDG, nebenher noch in Fortbildung (Sustainability Management)
Input zum Thema Wir können als UX Sachverständige mit vielen Tools und Ideen arbeiten, die Sustainability Manager noch mühsam üben. Wenn Firmen nach den ersten CO2 Maßnahmen nach den nächsten dicken Dingern suchen, können wir ihnen immer wieder das schöne neue Buzzword zu flüstern: Data Sustainability.
Statemant zum Thema "Wenn nicht jetzt gerade noch auf den allerletzten Drücker, wann dann noch."
Social Media Kontakt https://www.linkedin.com/in/susukoch/
Thorsten Jonas
Digital Sustainabilty Trailblazer & Founder des SUX Network und der SUX Academy
Thorsten ist Gründer des SUX Network und der SUX Academy, Berater für Sustainable UX, Digitale Nachhaltigkeit und Responsible AI sowie Keynote-Sprecher auf internationalen Konferenzen und Events. Er unterstützt und unterrichtet Designer und Produktmenschen, Teams und Unternehmen bei der Entwicklung nachhaltiger, verantwortungsvoller und ethischer digitaler Produkte. Thorsten ist Co-Chair für das Kapitel UX der Web Sustainability Guidelines des W3C und Host des SUX Podcasts. Seine Leidenschaft für die Natur und das Bergsteigen motiviert sein Engagement, Nachhaltigkeit zu einem grundlegenden Aspekt der Benutzererfahrung und der Entwicklung digitaler Produkte zu machen.
Input zum Thema Digital erzeugt immer einen physischen Impact:
- Energieverbrauch jedes digitalen Produkts und jeder Website. Eine Website mit ein paar Millionen USern im Monat erzeugt leicht mehrer Tonnen CO2 im Monat
- Wasserverbrauch: die Datencenter, in denen “unsere” digitalen Anwendungen, Webseiten und Daten gespeichert werden, verbrauchen nicht nur Strom, sondern auch Wasser zur Kühlung. Das Wasser vaporisiert teilweise und ist dann in der Region verloren. Das ist hier in Deutschland (noch) weniger ein Problem - in anderen Teilen der Welt aber bereits ein riesiges. Es gibt Schätzungen die sagen, das jeder von uns bis 2030 einen digitalen Doppelgänger hat (gemeint: alle digitalen Daten die mit uns verknüpft sind), der genauso viel Wasser pro Jahr verbraucht, wie wir zum leben
- Gleichzeitig sind die meisten Daten und Contents, die wir speichern und erstellen, nutzlos. Bis zu 90% aller gespeicherten Daten werden nicht genutzt.
→ wir können durch unsere Designs signifikant dazu beitragen, dass digitalen Anwendungen weniger Daten verbrauchen - auf vielen Ebenen.
Digital erzeugt soziale Ungerechtigkeit:
- Digitale Services fokussieren sich auf die Nutzer*innen. Versuchen alles immer bequemer für sie zu machen. Dabei muss immer jemand anderes den Preis bezahlen.
Digitale Services sind oft exklusiv:
- der MVP Ansatz ist per default exklusiv und schließt immer viele Nutzer*innen aus
Nachhaltigkeit muss als Default in den gesamten Designprozess eingewoben werden. Es ist nicht nur ein Schritt im Prozess.
KI ist nicht die Lösung für alles und löst auch nicht die klimakrise
Statemant zum Thema "Als Designer und Erschaffer digitaler Produkte, als Menschen in dieser Welt, sollten davon abkommen, das nächste tolle Produkt oder den nächsten tollen Service für Nutzer*innen und das Business zu erschaffen und stattdessen Dienste entwickeln, die stets im Einklang mit dem umgebenden Ökosystem stehen."
Social Media Kontakt https://www.linkedin.com/in/thorstenjonas/