German UPA | Beitrag vom 26.09.2025
UX-Engagement mit Wirkung: Was die Mitgliederversammlung der German UPA 2025 über die Zukunft unserer Profession verrät

Am 18. September 2025 trafen sich - digital- stimmberechtigte Mitglieder der German UPA e.V. um Weichen für die Zukunft der UX-Profession in Deutschland zu stellen. Neben Satzungsänderungen und personellen Wechseln zeigten die Arbeitskreise eindrucksvoll, wie vielfältig und lebendig die UX-Community in Deutschland arbeitet – von KI über Barrierefreiheit bis hin zu nachhaltigem Design. Die zentrale Botschaft: UX ist keine Einzelaufgabe, sondern ein Gemeinschaftsprojekt.

Ein Verband in Bewegung: Struktur, Strategie und echte Menschen

„Selbst wenn ein Arbeitskreis wie eine Selbsthilfegruppe wirkt – es entstehen daraus Best Practices, Tipps und Fallstudien, die anderen helfen, bessere UX-Professionals zu werden.“ – mit diesen Worten bringt Dominique Winter, der neu gewählte Sitzungsleiter, die Bedeutung der Arbeitskreise auf den Punkt.

Die Mitgliederversammlung 2025 des German UPA e.V. war mehr als ein administratives Pflichtprogramm – sie offenbarte einen Verband, der sich weiterentwickelt, Verantwortung neu verteilt und dabei immer stärker auf die kollektive Intelligenz seiner Mitglieder setzt.

 

Preisgekrönte Leidenschaft: Der UX Achievement Award 2025

Ein emotionaler Höhepunkt war die Verleihung des User Experience Achievement Award an Katja Busch, die sich in der Community durch außergewöhnliches Engagement hervorgetan hat. Katja war persönlich anwesend und bedankte sich sichtlich bewegt für die Auszeichnung. Dieser Preis unterstreicht die zentrale Idee des Verbandes: Ehrenamtliche Arbeit ist das Rückgrat einer professionellen UX-Kultur.

 

Strukturelle Änderungen: Flexibilität mit Augenmaß

Ein zentrales Thema war die Änderung der Beitragsordnung, vorgestellt von Schatzmeister Florian Steier. Im Kern ging es darum, eine Formulierung anzupassen, um die Kostenweitergabe bei fehlgeschlagenen Zahlungsvorgängen flexibler zu handhaben.

  • Alt: Der German UPA e.V. erhebt pauschal 15 Euro.
  • Neu: Der Verband kann 15 Euro erheben.

Das klingt nach einem kleinen Unterschied, ist aber eine bedeutende Nuance, die den Umgang mit den Mitgliedern kundenfreundlicher gestaltet. Mit 41 Ja-Stimmen wurde der Antrag angenommen – ein Zeichen dafür, dass Mitgliederfreundlichkeit zunehmend als Teil von UX im eigenen Verband verstanden wird.

Die Kraft der Arbeitskreise: Ein Deep Dive in 20+ UX-Felder

Einen wahren Rundumschlag an Aktivitäten lieferten die Arbeitskreise – mit Fokus auf Kollaboration, Open Knowledge und praxisnahe Lösungen. Insgesamt 20 thematische Gruppen gaben Einblicke in ihre Projekte und Zielsetzungen. Hier einige besonders prägnante Entwicklungen:

💡 Auswahl spannender Arbeitskreis-Aktivitäten:

  • Künstliche Intelligenz (Michael Überschär): Aufbau eines umfangreichen Miro-Boards mit Ressourcen, Kontaktpunkten und Arbeitsmaterialien. Ziel: Orientierung schaffen in einem hochkomplexen Feld. Zum Board
  • Med&Health (Matthias Reisemann): Start einer neuen AG zum Thema KI in der Medizintechnik – mit großem Zulauf nach dem MuC-Workshop. Fokus auf ethische, regulatorische und anwendungsspezifische Fragestellungen.
  • Digitale Verwaltung (Andreas Lehmann): Aufruf zur Neuausrichtung des Arbeitskreises – gesucht werden UX-Fachleute, die an der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung mitwirken wollen.
  • EthiX (Clemens Lutsch): Aktive Teilnahme an der Konferenz »Mensch und Computer« – mit dem Ziel, ethische Fragestellungen in der UX stärker ins Bewusstsein zu rücken.
  • Design for Sustainability (Alexander Gussenberg): Etablierung von Nachhaltigkeitsprinzipien im Designprozess – mit Fokus auf Langlebigkeit, Zugänglichkeit und Ressourcenschonung.

Liste: 7 konkrete Tipps für die Mitarbeit in einem AK der German UPA

  1. Mitmachen, nicht warten: Viele AKs freuen sich über neue Mitstreitende – besonders im Bereich Verwaltung, KI und MedTech.
  2. Kontakt aufnehmen über die Website: Übersicht & Einstiegsmöglichkeiten findest du hier: germanupa.de/arbeitskreise
  3. Eigenes Thema einbringen: Einige AKs bieten Raum für kleinere AGs, z. B. die AG »KI in der Medizintechnik«.
  4. Remote möglich: Die meisten Arbeitskreise arbeiten hybrid oder vollständig online – perfekte Voraussetzungen für nebenberufliches Engagement.
  5. Fokus auf Austausch statt Output: Wie Dominique sagte – nicht jeder AK muss sofort publizieren. Der Wert liegt oft im geteilten Wissen.
  6. Use Cases statt Theorie: Viele AKs arbeiten bewusst an Fallstudien, z. B. zu UX in Behörden oder ethischen Dilemmata in KI-Projekten.
  7. Einfach mal reinschnuppern: Einige Gruppen bieten offene Meetings oder Info-Sessions an – ideal für den ersten Eindruck.

Neue National Experts: Drei Stimmen für UX-Qualifikation auf internationaler Ebene

Ein weiteres Highlight: Die Wahl der neuen National Experts für das UXQB, das internationale Usability-Qualifikationsboard. Die German UPA stellt hier drei Ehrenamtliche:

  • Sophie Geörger (Wiederwahl)
  • Diana Kiefer (Wiederwahl)
  • Lukas Rein (neu gewählt)

Die drei vertreten die Interessen deutscher UX-Fachleute in der internationalen Zertifizierungsarbeit – ein oft unterschätzter, aber hochwirksamer Beitrag zur Professionalisierung der Branche.

Ausblick: Was kommt 2025/26?

Die German UPA bleibt aktiv – und geht wichtige Schritte, um sich wirtschaftlich und organisatorisch zukunftsfähig aufzustellen.

Wichtige Termine:

  • 13.11.2025 – World Usability Day
    Thema: Emerging Technologies and Human Experience
    worldusabilityday.de
  • 20.–21.06.2026 – UX Festival
    Ticketverkauf startet 01.12.2025
    Zwei Verkaufswellen, differenzierte Preismodelle
    ux-festival.org

Nach der pandemiebedingten Absage 2025 wird das UX Festival 2026 mit neuem Sponsoring-Konzept zurückkehren. Ziel: Eine wirtschaftlich tragfähige Grundlage für das wichtigste UX-Event Deutschlands.

Fazit: UX lebt vom Miteinander – auch im Verband

Die German UPA zeigt 2025 eindrucksvoll, wie ein Verband mehr sein kann als eine formale Hülle. Arbeitskreise, Awards, Events und Ehrenamt sind keine Selbstzwecke – sie gestalten aktiv die Profession mit. Wer UX lebt, kann sie hier mitgestalten.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Katja Busch erhält den UX Achievement Award für ihr außergewöhnliches Engagement.
  • Arbeitskreise liefern Best Practices zu KI, Nachhaltigkeit, MedTech, Barrierefreiheit & Co.
  • Die Beitragsordnung wurde flexibilisiert, um fairer mit Zahlungsausfällen umzugehen.
  • Drei National Experts vertreten Deutschland im UXQB – für internationale UX-Standards.
  • Events wie der World Usability Day und das UX Festival stehen wieder im Fokus – mit neuen wirtschaftlichen Strategien.

Was meinst du zur strategischen Entwicklung der German UPA? Wo siehst du noch Potenzial für die UX-Community?
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