Chat | 17. September 2025
UX Chat "Inclusive User Research" mit Anne Görs und Lennart Weber

Inclusive User Research in der Praxis: Anne Görs und Lennart Weber stellen eine Awareness-Checkliste vor, die durch alle Research-Phasen führt – von Planung bis Nachkommunikation. Mit vielen konkreten Tipps, Stolpersteinen und Community-Learnings.

Bitte um dieses Video zu sehen.


Und darum geht es

Der Talk zeigt, wie man Studien so plant und durchführt, dass Menschen mit unterschiedlichen Access-Needs wirklich teilnehmen können – jenseits reiner WCAG-Häkchen. Grundlage sind Interviews mit Betroffenen/Expert:innen, Workshops und eine lebende Checkliste, die Rekrutierung, Set-up, Durchführung, Vergütung und Follow-up abdeckt – inkl. BYOD, assistiver Technologien, (Einfacher/Leichter) Sprache und realistischer Zeitplanung.

Das erwartet dich

  • Warum „Accessibility ≠ nur technischer Check“ – Testen mit Betroffenen als Qualitätskriterium
  • Die Awareness-Checkliste: Phasen, Struktur und typische Herausforderungen
  • Rekrutierung in der Praxis: Panels, Vereine/Verbände, Werkstätten, AK-Netzwerke
  • Set-up & Tools: BYOD, Screenreader-Tests, multimodale Fragebögen (auch Sprache)
  • On-site vs. Remote vs. In-Home: Trade-offs, Sicherheit, Orientierung vor Ort
  • Nachkommunikation: faire Vergütung, Transparenz über Ergebnisse & nächste Schritte

Wichtige Take-Aways für UX-Professionals

  • Früh sensibilisieren & Ressourcen planen: Ziele, Rollen, Zeitpuffer und Expertise klären.
  • Access-Needs erheben, nicht Diagnosen: nach Hilfsmitteln/Präferenzen fragen (z. B. Screenreader, Tempo, Sprache).
  • Materialien barrierearm erstellen: (Einfache/Leichte) Sprache, klare Struktur, Alternativen (Audio/Schrift).
  • Probeläufe verpflichtend: Tasks und Prototypen mit assistiven Technologien selbst testen.
  • BYOD zulassen: eigenes Setup der Teilnehmenden erhöht Validität; Einrichtungszeit einplanen.
  • On-site gut vorbereiten: Leitsystem/Abholung, Raum-Vorstellung, wer ist anwesend, Pausen & Flexibilität.
  • Daten & Formalien inklusiv: Einwilligungen, Terminierung, Auszahlung möglichst barrierefrei gestalten.
  • Simulation ist nur Ersatz: kann Awareness schaffen, ersetzt Tests mit Betroffenen nicht.
  • Netzwerk nutzen/aufbauen: Panel + Verbände/Communitys/AK Barrierefreiheit für gezielte Rekrutierung.
  • Lernen institutionalisieren: Feedback zur Studie einholen, Lessons Learned in die Checkliste zurückführen.