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Social desirability bias / Soziale Erwünschtheit

Der Drang, Antworten zu geben, die als gesellschaftlich akzeptabel oder wünschenswert gelten, um ein positives Bild von sich selbst zu präsentieren.

Beispiel 1

Nutzende geben an, dass sie regelmäßig die Datenschutz-Einstellungen überprüfen, obwohl sie in der Realität selten oder nie daran denken.

Beispiel 2

In einem Interview behaupten Teilnehmende, dass sie immer alle Funktionen einer App vollständig nutzen, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen, obwohl sie nur eine oder wenige Funktionen tatsächlich verwenden.

Potenzielle Auswirkungen

  • Falsche oder idealisierte Rückmeldungen, die nicht die tatsächliche Nutzung oder Meinungen der Nutzer widerspiegeln.
  • Unzuverlässige Daten, die das echte Nutzerverhalten und die tatsächlichen Bedürfnisse nicht erfassen.

Konkrete Handlungsempfehlung

  • Im Gespräch genauer nachfragen, z.B. "In welchem Ausmaß nutzen Sie diese Funktion?"
  • Anonymität gewährleisten
  • Werte und Normen u.U. nicht direkt abfragen
  • Ggf. projektive Fragen nutzen: "Wie glauben sie, würde ein*e typische*r Nutzer*in diese Funktion finden?"

Quellen zum Nachlesen

Edwards, A. L. (1957). The social desirability variable in personality assessment and research. Dryden Press.

https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/soziale-erwuenschtheit

Attribute

Forschungsmethode

Betreffende Person