False-consensus bias / Falscher Konsens
Führt dazu, dass Menschen davon ausgehen, dass ihre persönlichen Qualitäten, Merkmale, Überzeugungen und Handlungen in der Gesamtbevölkerung relativ weit verbreitet sind.
Beispiel 1
Die Versuchsleitung legt großen Wert auf die technischen Funktionen und ein benutzerfreundliches Design einer App, weshalb im Interview hauptsächlich nach Aspekten der App gefragt wird, die für die Versuchsleitung besonders wichtig sind, wie z.B. die Effizienz der Navigation und die Reaktionsgeschwindigkeit.
Beispiel 2
In einem Usability-Test haben einige Nutzende Probleme mit einer Webseite. Die Versuchsleitung geht davon aus, dass die Teilnemenden eine ähnliche Erwartungshaltung oder Vertrautheit mit der Webseite haben wie sie selbst, und vernachlässigt daher die Probleme.
Potenzielle Auswirkungen
- Überschätzung der Zustimmung von Teilnehmenden
- Produktentwicklung nicht auf Basis von Nutzerfeedback sondern auf Feedback der Testenden
Konkrete Handlungsempfehlung
- Reflexion der eignenen Präferenzen
- unabhängige Datenanalyse
- Kombination quantitativer und qualitativer Methoden
- Erhebung durch verschiedene Personen
- neutrale Fragestellungen
Quellen zum Nachlesen
Ross, L., Greene, D. & House, P. (1977). The “false consensus effect”: An egocentric bias in social perception and attribution processes. Journal Of Experimental Social Psychology, 13(3), 279–301. https://doi.org/10.1016/0022-1031(77)90049-x