Empathy gap / Empathie-Lücke
Neigung, zu ignorieren, wie der emotionale Zustand Verhalten und Entscheidungen beeinflussen kann. Bei dieser sehr häufigen Voreingenommenheit wird überschätzt, wie unparteiisch oder emotional „neutral“ wir sein können.
Beispiel 1
Die Versuchsleitung hatte am Morgen Streit mit einem Freund. Während eines Nutzerinterviews am Nachmittag hetzt die Versuchsleitung durch die Fragen und hat Mühe, zuzuhören. Infolgedessen verpasst er mehrere Gelegenheiten, um Folgefragen zu stellen.
Beispiel 2
Vorfreude des Versuchsleitenden auf ein neues Produkt, wodurch die Fragen und die Interpretation der Antwort beeinflusst werden und nicht mehr neutral sind.
Potenzielle Auswirkungen
- Kann dazu führen, dass Forschende unbewusst ihre eigene Stimmung auf die Forschung übertragen, was die Neutralität und Objektivität beeinträchtigt.
- Verzerrte und fehlerhafte Ergebnisse.
Konkrete Handlungsempfehlung
- Gespräche oder Notizen nachbereiten
- Externe Beobachter einbeziehen
- unabhängige Datenanalyse
Quellen zum Nachlesen
Loewenstein, G. (2005). Hot-cold empathy gaps and medical decision making. Health Psychology, 24(4, Suppl), S49–S56. https://doi.org/10.1037/0278-6133.24.4.s49