Primacy–Recency bias / Primär- und Rezenzeffekt
Die Tendenz, sich besser an die ersten und letzten Elemente einer Informationsreihe zu erinnern.
Beispiel 1
In einer Umfrage zur Bewertung der Benutzererfahrung erinnern sich die Teilnehmenden eher an die ersten und letzten Fragen, die sie beantwortet haben, und diese beeinflussen ihre Gesamteinschätzung stärker.
Beispiel 2
Bei der Auswertung eines Usability-Tests erinnert sich die Versuchsleitung eher an die erste und letzte Versuchsperson und deren Antworten.
Potenzielle Auswirkungen
- Verzerrte Bewertung von Informationen oder Funktionen aufgrund der Position in einer Reihe.
- Ungenaue Einschätzungen der Gesamtleistung, da bestimmte Informationen überproportionalen Einfluss haben.
Konkrete Handlungsempfehlung
- Mittelwerte aus verschiedenen Testphasen oder -gruppen nutzen, um Verzerrungen durch die Position der Informationen auszugleichen
- Randomisierung der Fragen (bei quantitativen Erhebungen)
- bei der Auswertung Selbstreflexion in Bezug auf das Studiendesign
Quellen zum Nachlesen
Murdock, B.B.: The serial position effect of free recall. Hrsg.: Journal of Experimental Psychology. 1962, S. 482–488.