German UPA | Beitrag vom 25.10.2023 –
Nachhaltige UX - ein Interview mit Thorsten Jonas
Vom UX Designer zum Nachhaltigkeits-Vordenker
Thorsten berichtet von seinem persönlichen Weg vom Studium der digitalen Medien über seine Tätigkeit als UX Designer in einer Hamburger Agentur bis hin zu seinem Engagement für mehr Nachhaltigkeit in der UX Branche. Lange war er davon überzeugt, mit seiner Arbeit Gutes für die User zu tun. Doch dann kam der Burnout und eine Phase des Umdenkens. Auf dem Jakobsweg setzte sich Jonas intensiv mit der Frage auseinander, wie er seine Arbeit sinnvoller gestalten kann.
Seitdem widmet er sich immer mehr dem Thema Nachhaltigkeit in UX und Design. Gemeinsam mit anderen Designern gründete er das Sustainable UX Network, eine globale Gemeinschaft, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der UX-Branche einsetzt.
Die Probleme digitaler Produkte
Thorsten macht deutlich, dass digitale Produkte oft nicht so nutzerfreundlich und "gut" sind, wie wir denken. Sie verbrauchen enorme Mengen an Energie und anderen Ressourcen.
Eine einfache Website mit 2 Millionen Besuchern im Monat verursacht schnell 5-20 Tonnen CO2. Hinzu kommen soziale Probleme, da viele Akteure außer den Usern betroffen sind. Beispiel Online-Shopping: Die Optimierung des Einkaufserlebnisses fördert massenhaften Konsum, Paketboten sind überlastet, lokale Läden werden verdrängt.
Während sich UX Designer auf die User konzentrieren, kann es passieren, dass sie die Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt vernachlässigen. Oft fehlt es an Transparenz über die "wahren Kosten" digitaler Produkte.
Ansätze für mehr Nachhaltigkeit
Thorsten sieht die UX-Branche in einer besonderen Verantwortung und als große Chance. UX Designer arbeiten an vielen Stellen der Produktentwicklung mit und können dort Nachhaltigkeitsaspekte integrieren.
Mögliche Ansätze sind:
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Transparenz schaffen, z.B. indem man in Personas und User Journeys auch Layer für CO2-Ausstoß, Energiequellen etc. einbaut
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Konkrete Gestaltungsentscheidungen treffen, etwa energiesparende Bildformate nutzen oder überflüssige Features wie Infinitescrolls vermeiden
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Nutzer zu nachhaltigeren Entscheidungen anregen, z.B. indem nachhaltige Optionen per Default gewählt werden
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Tools und Prozesse so erweitern, dass Nachhaltigkeitsaspekte automatisch betrachtet werden
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Sich vernetzen und gemeinsam weiterbilden, um das Thema voranzubringen
Ziele des Sustainable UX Network
Die Initiative von Thorsten verfolgt das Ziel, Nachhaltigkeit im UX-Designprozess zu verankern. Sie bietet Designern eine globale Community zum Erfahrungsaustausch und gegenseitigen Lernen. Zudem stellt sie Wissen und Tools für nachhaltige UX-Gestaltung zur Verfügung. Mit Workshops und eigenen Veranstaltungen möchte das Netzwerk das Thema bekannter machen.
Jeder kann sich einbringen und selbst aktiv werden, betont Thorsten. Denn es braucht viele kleine Schritte, um die Branche insgesamt zu bewegen.
Unser Fazit
Das Interview macht deutlich: UX Designer tragen Verantwortung für die Nachhaltigkeit digitaler Produkte. Es gibt bereits gute Ansätze, aber noch großen Schulungs- und Handlungsbedarf.
Initiativen wie das Sustainable UX Network leisten hier wichtige Aufklärungsarbeit.
Sie zeigen, dass nachhaltiges UX Design nicht nur möglich, sondern dringend nötig ist.
Neugierig geworden?
Dann hör doch sehr gerne in das Interview mit Thorsten rein!
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