Podcast | 31. Januar 2025
2025 ändert alles! Trends, Herausforderungen und die Zukunft der Branche + Interview zu Design & Development

In dieser Episode diskutieren Matthias und Frede die wichtigsten UX-Trends und Herausforderungen für 2025. Wie wirkt sich die wirtschaftliche Lage auf UX-Teams und Konferenzen aus? Welche Rolle spielt KI in der UX-Welt? Und warum könnte UX-Engineering die Brücke zwischen Design und Entwicklung sein? Außerdem haben sie mit UX-Ingenieurin Tanja Binder über ihre Arbeit, Best Practices und die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Design und Entwicklung gesprochen.

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Tanja Binder

Tanja Binder ist UX-Ingenieurin und Beraterin mit einem Hintergrund in Medieninformatik und Grafikdesign. Sie verbindet Design und technische Umsetzung und hilft Unternehmen, bessere digitale Produkte zu entwickeln.

Tanja Binder

Themen dieser Episode auf einen Blick

  • UX-Trends 2025: Welche Entwicklungen prägen die Branche?
  • Wirtschaftliche Lage: Kürzungen bei UX-Budgets und Konferenzen
  • KI & Automatisierung: Chance oder Bedrohung für UX-Profis?
  • Paradigmenwechsel im Design: Ist UX ausentwickelt?
  • Recruiting & Jobs: Wie verändert sich der Arbeitsmarkt?
  • Panel-Diskussion Insights: Expertenmeinungen aus der UX-Community
  • EU-Gesetze & UX: Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, Digital Fairness Act und der EU-AI-Act
  • Interview mit Tanja Binder: Die Schnittstelle zwischen Design und Entwicklung

Zeitstempel

  • [00:00:00] Begrüßung & Einleitung
  • [00:01:22] UX-Trends 2025: Wirtschaftliche Herausforderungen
  • [00:06:09] Automatisierung & KI – Wie verändern neue Technologien den UX-Jobmarkt?
  • [00:09:27] Expertenmeinungen: UX-Profis diskutieren über die Zukunft der Branche
  • [00:16:00] 3 Takeaways für 2025: Wirtschaftliche Einschnitte, KI-Integration & UX-Skills
  • [00:18:01] UX in 2025: Jaron Cohens Analyse zu Zukunftschancen
  • [00:27:50] Climate Tech & Silver Economy – Wo kann UX 2025 glänzen?
  • [00:29:26] Barrierefreiheitsstärkungsgesetz: Was müssen Unternehmen jetzt tun?
  • [00:31:29] UX-Tools & Barrierefreiheit – Sind Design-Tools eine Barriere für inklusives UX?
  • [00:38:26] Digital Fairness Act & Dark Patterns – UX wird (endlich) fairer
  • [00:49:08] Der EU-AI-Act: Was bedeutet er für UX-Profis?
  • [00:57:31] Interview mit Tanja Binder: UX-Engineering als Schlüsselrolle zwischen Design & Entwicklung
  • [01:27:42] Abschluss & Community-Aufruf

Transkript

[00:00:00] **Matthias (Moderator):** Hallo zum UX und Usability Podcast. Hallo liebe UX-Community und hallo Frede.

[00:00:15] **Frede (Moderatorin):** Hallöchen Matthias.

[00:00:16] **Matthias (Moderator):** Ja, erster Podcast im Jahr 2025.

[00:00:19] **Frede (Moderatorin):** Juhu.

[00:00:20] **Matthias (Moderator):** Ja, auf jeden Fall. Ja, und wir haben echt eine vollgepackte Episode heute für euch. Und ja, wir sprechen über alles, was sich so in der UX-Welt so in 2025 und natürlich auch darüber hinaus verändern wird.

Ja, und wenn du nun hier bist für das Interview mit Tanja und mehr über die Brücke zwischen Design und Entwicklung lernen möchtest, dann springe jetzt am besten zur Stelle...

Friede, wir haben ja in den letzten Wochen so viele spannende Einblicke gesammelt aus Artikeln aus Berichten von einer Recruiting-Agentur. Dann gab es ja auch noch so eine Panel-Diskussion bei uns und auch auf den Social-Media-Kanälen haben uns Leute kräftig geschrieben. Ja, ich freue mich jetzt schon echt riesig das jetzt alles mal mit dir zu besprechen und bin echt gespannt, was da alles vor uns liegt.

Ja,

[00:01:05] **Frede (Moderatorin):** das geht mir ganz genau so. Und wie es aussieht ja, also nach allem, was wir so gehört haben, wird 2025 ein ziemlich aufregendes, aber möglicherweise auch herausforderndes Jahr für unsere Branche. Es stehen echt viele Veränderungen an und ich würde sagen, da quatschen wir gar nicht lange und gehen direkt mal rein, oder?

[00:01:22] **Matthias (Moderator):** Ja genau so. Also 2020 wird uns bestimmt in Erinnerung bleiben. Es gibt so viele Veränderungen und gerade auch in der UX-Branche gibt es ja momentan große Verschiebungen bei den Budgets, bei den Rollen bei den Konferenzen und natürlich auch bei der Technologienutzung, also irgendwie gefühlt irgendwie bei allem.

Und ja, unsere Branche steht ja dabei gerade oft so in diesem Spannungsfeld zwischen Innovation und aktuell halt Kosteneinsparung. Und das betrifft wiederum Jobs, halt Events, wie schon angedeutet und sogar die Ausrichtung ganzer Produktteams

[00:01:54] **Frede (Moderatorin):** Und diese Spannung wird auch in dem Artikel auf UI-UX-Trend.com deutlich, der sich mit den Top-UI- und UX-Design-Trends 2025 beschäftigt.

Dieser Artikel behauptet sogar, dass UX im Jahr 2025 keine Priorität mehr sein wird, und zwar vor allem wegen wirtschaftlicher Herausforderungen wie globaler Konflikte, alternder Bevölkerung und Budgetkürzungen. Und auch dort wird beobachtet, dass Jobangebote im UX-Bereich deutlich zurückgehen und das klingt gar nicht mal so gut.

[00:02:25] **Matthias (Moderator):** Total. Also der Artikel hebt auch eine Ausnahme hervor, und zwar große Tech-Firmen wie zum Beispiel Apple und Co. Also die gehören da zu einer Reihe von Unternehmen, die immer noch sehr stark in UX investieren. Und es heißt aber auch, solche Unternehmen bleiben die Ausnahme und dieser Abwärtstrend wird sich wahrscheinlich fortsetzen.

Also da ist schon eine gewisse... gewisse Ernüchterung zu spüren, also während die Großen halt UX weiter pushen, Ziehen sich laut Artikel jedenfalls viele andere, vor allem kleinere Firmen da gerade zurück.

[00:02:56] **Frede (Moderatorin):** Und da gibt es noch einen Punkt aus dem Artikel, der Rückgang bei UX-Konferenzen heißt. Und hier wird betont, dass die Zahl der UX-Konferenzen deutlich abnimmt.

Und mögliche Gründe dafür könnten finanzielle Engpässe und geringe TeilnehmerInnenzahlen sein. Und Matthias, da können wir ja nun leider auch aus eigener Erfahrung sprechen.

[00:03:18] **Matthias (Moderator):** Ja, leider.

[00:03:19] **Frede (Moderatorin):** Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, könnte das jetzt wohl ein ziemlicher Schock und eine sehr traurige Nachricht sein.

Denn wir mussten leider das UX-Festival für 2025 absagen, weil wir aufgrund der wirtschaftlichen Lage viel zu ringe Sponsoreneinnahmen haben und auch einsparen müssen, wo es nur geht. Also das war auf keinen Fall eine leichte Entscheidung für uns. Die traurigste Vorstandssitzung, die ich jetzt in fast fünfeinhalb Jahren German UPA erlebt habe.

Also, liebe Apple und Co., meldet euch gerne bei uns. Jetzt ist eure Zeit, in die UX-Community zu investieren. Ja, also ich finde das alles super, super traurig denn gerade die Konferenzen waren ja immer die großartigste Möglichkeit, um sich zu vernetzen und voneinander zu lernen. Und gerade jetzt in den Zeiten, wo es ein bisschen tougher ist, wäre das halt umso wichtiger gewesen, oder?

[00:04:09] **Matthias (Moderator):** Ja, absolut, ja. Also, ich habe immer noch Magen-Schmerzen, also mir geht es da nicht mehr gut. Aber wir sind optimistisch was das Jahr 2026 angeht Also, wir arbeiten ganz hart daran, jetzt neue Sponsoren zu gewinnen und wirklich dann nächstes Jahr wieder mit dem UX-Festival am Start zu sein.

[00:04:24] **Frede (Moderatorin):** Auf jeden Fall, ja.

[00:04:26] **Matthias (Moderator):** Ja, aber kommen wir mal zurück zu dem Artikel Ein weiteres Thema, das unsere Branche ja auch gerade immer mehr beschäftigt, sind halt, dass halt auf bestimmte bewährte Muster gesetzt wird, anstatt halt wirklich bahnbrechende neue Ideen zu entwickeln Ja,. Und ich persönlich muss ja an diesen Wissenschaftsphilosoph Thomas Kuhn denken, der ja in seinem Buch Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen sagt, dass Fortschritt nicht linear verläuft und stattdessen durch Paradigmenwechseln geprägt ist.

Und ich persönlich denke, in der UX-Branche dominieren ja gerade viele Designparadigmen, bis diese halt an eine bestimmte Grenze stoßen. Und das kann zum Beispiel durch veränderte Nutzungsbedürfnisse sein oder technologische Innovationen oder halt auch kulturelle Veränderungen. Und ich frage mich jetzt gerade, und das ist halt auch eine Frage an euch da draußen, sind wir jetzt gerade so in einer Phase, wo unsere UX-Ansätze ausentwickelt erscheinen und wir gerade an so einem Punkt sind, wo mit dem Aufstieg von künstlicher Intelligenz genau dieser Paradigmenwechselpunkt erreicht ist?

[00:05:28] **Frede (Moderatorin):** Auf jeden Fall eine super spannende Frage, Matthias Ich bin mal gespannt, was die Community dazu zu sagen hat. Der Artikel verweist ja aber auch auf neue Technologien, wie zum Beispiel die MetaQuest-Plattform, die vielleicht frischen Wind bringen könnten. Ähnlich wie damals die Einführung von iOS und Android.

Und diese ganzen Veränderungen in unserer Branche zeigen sich natürlich auch, wie du es vorhin schon angedeutet hast, auf dem Arbeitsmarkt. Die renommierte Recruiting-Agentur Smith-Henley Associates hat dazu spannende Einblicke geteilt in ihrem Blog. Sie sprechen auch über die Auswirkungen von Automatisierung und KI, wie zum Beispiel KI-gestützte Tools wie Figma's AI-Funktion oder Adobe Sensei einfache UX-Aufgaben übernehmen könnten.

[00:06:09] **Matthias (Moderator):** Ja, absolut. Sie sagen ja auch, dass einfache UX-Aufgaben, also wie zum Beispiel simple Wireframes oder Layout-Vorschläge oder auch halt, Texte für Webseiten und Software nun von der KI übernommen werden können. Und das macht natürlich den Jobmarkt für UX-Einsteiger extra hart. Gleichzeitig betonen sie aber auch, dass KI-gestützte Forschung zwar bestimmte Aufgaben übernehmen kann, aber halt lange noch nicht an dem Punkt ist, dass man damit tiefe Einsichten und Analysen eines Menschen ersetzen kann.

Also zumindest noch nicht.

[00:06:40] **Frede (Moderatorin):** Sie erwähnen auch die Konvergenz von Rollen. Das heißt, dass in kleineren Unternehmen oder Startups Produktmanagerinnen oft auch UX-Aufgaben übernehmen müssen. Und das zeigt uns ja irgendwie auch, wie Unternehmen versuchen, mit weniger Ressourcen auszukommen.

[00:06:55] **Matthias (Moderator):** Ja und dieses Spardenken passt auch ganz gut zum anderen Punkt in dem Artikel von Smith-Henley Associates Budgetkürzungen.

Das führt ja laut deren Beobachtung aktuell dazu, dass Unternehmen weniger in spezialisierte UX-Expertinnen investieren und einstellen und kombiniert mit so Plattformen wie Upwork oder Fiverr wird der Arbeitsmarkt halt immer fragmentierter, also es gibt weniger Vollzeitstellen und halt an bestimmten Stellen einfach mehr Geekwork.

[00:07:21] **Frede (Moderatorin):** Und dazu kommen No-Code- oder Low-Code-Lösungen wie Webflow, Shopify oder Wix, die den Bedarf an maßgeschneidertem UX-Design reduzieren. Aber bevor es jetzt hier zu düster wird, gibt es natürlich auch positive Entwicklungen. Die Agentur sieht eine steigende Nachfrage nach datengetriebenem UX. Sie sagen, Organisationen verlassen sich zunehmend auf umfassende Datenanalysen, was aber auch die Bedeutung von menschlicher Empathie bei der Analyse schmälern könnte.

Und das klingt dann wieder ein bisschen besorgniserregend Also vielleicht doch wieder düster geworden, verdammt.

[00:07:55] **Matthias (Moderator):** Du sagst es, da ist wieder dieser klassische Konflikt zwischen Daten und Empathie. Dann gibt es natürlich noch diese Themen wie schnellere Produktentwicklungszyklen und Einstellungsstops.

Aber wie du schon sagst nicht alles ist negativ Sie sagen auch, dass UX dort essentiell bleibt, wo nutzerzentriertes Design Priorität hat. Und weiter, Fachkräfte mit funktionsübergreifenden Fähigkeiten werden weiterhin erfolgreich sein. Also das ist doch zumindest ein Lichtblick.

[00:08:23] **Frede (Moderatorin):** Absolut. Und apropos Lichtblick, lass uns vielleicht mal zu unserer Panel-Diskussion kommen, die wir vor kurzem durchgeführt haben.

Und zwar hatte ich Katja Busch, Thomas Immig und Ulf Schuwer zu Gast und die drei haben ihre Perspektiven für 2025 geteilt. Katja hatte eine ganz interessante Parallele gezogen zwischen 1994 und den aktuellen Entwicklungen mit KI. Sie meinte, 1994 war auch ein Jahr, in dem die Digitalfotografie in Deutschland ihren Einzug erhalten hat.

Und dann, 2023, hatte ich wieder so einen Moment, wo ich dachte, das ist krass, es wird sich wieder alles ändern.

[00:08:59] **Matthias (Moderator):** Ja, also ich glaube, diesen Moment hatte schon jeder mal. Also bei mir war es halt so dieser iPhone-Moment, den hatten wahrscheinlich auch einige. Ja, und das zeigt auch mal wieder, wie stark so technologische Umbrüche alles verändern können.

Und auch Ulf hat vor toxischen... ... toxischen Einsparungen gewarnt. Bleibt aber auch optimistisch, dass Nutzerzentrierung weiterhin eine wichtige Rolle spielt und sagt, ich glaube, solange Menschen Produkte kaufen, wird auch Menschenzentrierung ein wesentlicher Eckpfeiler in der Zukunft von Unternehmen sein.

[00:09:27] **Frede (Moderatorin):** Das denke ich auf jeden Fall auch. Und Thomas hat eine spannende Anekdote über Icon Design geteilt. Er meinte dann, vor 15 Jahren war 80% unseres Umsatzes für Icon Design. Und jetzt haben wir tatsächlich vor zwei Monaten zum ersten Mal wieder gesagt, hey, wir haben eine Anfrage für Icon Design und ich glaube, das zeigt am besten, wie sich alles verändert.

[00:09:48] **Matthias (Moderator):** Ein schönes Beispiel für die Veränderung in unserer Branche. Ich kann mich auch gut erinnern, Icon Design, was für ein riesiges Thema das früher war. Ja, und später hat Katja dann noch betont, dass UX-Skills definitiv Zukunft haben. Und sich dabei auf eine Studie vom World Economic Forum bezogen und sagt.

Bei Fast-Growing-Jobs gibt es ganz viele, die mit UX-Skills noch besser werden. Und darum war Katjas Statement, UX-Skills haben für mich definitiv Zukunft.

[00:10:16] **Frede (Moderatorin):** Und nicht nur das, Katja hat auch ihre fünf Tipps geteilt, die sich jeder mitnehmen kann und das fand ich richtig klasse. Und diese fünf Tipps waren, erstens bitte fangt an, euch mit KI zu beschäftigen.

Zweitens, nehmt euch Zeit für menschenzentrierte Zukunftsskills. Und drittens, überlegt euch, wie möchtet ihr arbeiten und wie wollt ihr eurem Unternehmen dabei helfen, die Ziele zu erreichen. Viertens, macht eure Arbeit jetzt schon messbar. UX braucht Zahlen, damit wir unseren Wert nach außen greifbar machen können.

Und fünftens, der vielleicht wichtigste Tipp von allen, ihr seid niemals alleine. Nutze die UX-Community und holt euch Unterstützung. Das klingt doch alles super, oder nicht?

[00:11:00] **Matthias (Moderator):** Absolut wunderbar auf den Punkt gebracht. Und auch Ulf hat UX-Professionals dazu ermutigt Unternehmen jetzt durch die Krise zu begleiten.

Er meint, UX-Professionals können diese Krise nutzen, um zu Wegbereiterinnen für bessere Geschäftsentscheidungen zu werden. Er sagt, hilft dem Management, die richtigen Entscheidungen zu treffen und für den nötigen Produkterfolg trotz Krise zu sorgen.

[00:11:24] **Frede (Moderatorin):** Und Thomas meinte dazu noch, ich habe nur Angst, dass wir uns nicht genug verändern und dass wir einfach zu optimistisch sind.

Wenn wir aus einer Komfortzone raus wollen, da muss man eigentlich einen Schmerz fühlen. Da muss man fühlen, so wie es im Moment ist, geht es nicht weiter und so wird es auch nicht weitergehen.

[00:11:42] **Matthias (Moderator):** Ja, schön gesagt. Also dem kann ich mich auch nur anschließen. Generell waren sich ja unsere Panel-Gäste einig dieses Jahr bringt riesige Herausforderungen aber auch Chancen.

Also vor allem halt durch den zunehmenden Einfluss von KI. Ja, genau. Und entscheidend wird halt sein, dass wir UX-Professionals flexibel bleiben und wir unsere Fähigkeiten erweitern und halt unseren Wert messbar machen.

[00:12:03] **Frede (Moderatorin):** Ja, gut zusammengefasst. Und wenn ihr jetzt Lust habt, in die ausführliche Version dieser Panel-Diskussion reinzuhören oder euch die Panel-Diskussion nochmal anzusehen, dann schaut doch sehr gerne in unserer Mediathek vorbei.

Der Link ist natürlich wo auch sonst in den Shownotes zu finden. Und bevor wir jetzt zum Abschluss dieses Themas kommen, blicken wir vielleicht nochmal auf unsere Social-Media-Kanäle, denn auch hier gab es den ein oder anderen spannenden Einblick. Fangen wir mit einem Kommentar von Steffi an, der genau das bestätigt was wir eben schon gehört haben.

Sie sagt, ich suche seit über einem Jahr einen Job in dieser Branche, nachdem ich meinen HCI-Master abgeschlossen hatte. Meine Predictions sind daher nicht besonders optimistisch. Und diese Ambivalenz, von der heute schon mehrfach gesprochen wurde. Also, dass Positives und Negatives gerade super eng nebeneinander liegen, haben wir auch in den Kommentaren gesehen.

Im Gegensatz zu dem Kommentar den wir gerade gehört haben, ist zum Beispiel Thorsten Wilhelm super optimistisch und schreibt, ich vermute, dass wir 2025 mehr Investitionen höheres Budget, mehr Stellen in User Research und UX-Testing bekommen werden.

[00:13:14] **Matthias (Moderator):** Ja, also das würde ich mir auch wünschen. Und das passt auch gut zu Christine Huthans Kommentar die sagte, EU-PRIO für 2025 ist, User Research in ihre Softwareentwicklung zu etablieren.

[00:13:26] **Frede (Moderatorin):** Zum Thema strategische Rollen von UX gab es auch noch einen Kommentar von Robin Kühn, der meinte, Ich glaube, 2025 muss UX noch stärker als strategischer Hebel in der digitalen Transformation gefragt sein. Gerade bei dem aktuellen wirtschaftlichen Druck können Effizienz und Automatisierung durch KI-Tools eine größere Rolle spielen.

Gleichzeitig wird es wichtiger denn je, den Menschen im Fokus zu behalten.

[00:13:51] **Matthias (Moderator):** Und dann wurde noch ein Thema aufgebracht, nämlich Stickholder-Management. Also so sagt zum Beispiel Dr. Thomas Föhringer-Kund, ein wichtiges Thema für mich ist das Stickholder-Management, was gerade in Zeiten knapper Ressourcen immer wichtiger wird.

[00:14:06] **Frede (Moderatorin):** Dr. Harald Schender bekräftigt einen Punkt, den wir erst schon mal gehört haben und meinte, ich glaube, mit neuen Technologien wie Augmented Reality, massentauglichen Brillen und KI-basierten Assistenten zur Verwendung von technischen Produkten werden die Themen Human-Centered Design und User Instruction sehr praktische Dimensionen bekommen und richtig dringend werden.

Unsexy but true.

[00:14:30] **Matthias (Moderator):** Genau. Ja und wie wir heute auch schon mehrfach gehört haben, darf bei dieser wachsenden Automatisierung der Mensch halt nicht aus dem Blick geraten und darum spielt halt für etliche in der UX-Community gerade Barrierefreiheit und Inklusion aktuell halt eine immer größere Rolle. Und dazu sagte Robin Kühn, Barrierefreiheit und intuitive Designs sind dabei nicht nur der Standard, sondern echte Wettbewerbsvorteile.

Und Christine Huthans bekräftigt das und meint, das Thema Barrierefreiheit wird definitiv definitiv nochmal einen größeren Schub bekommen. Also viele facettenreiche Blickwinkel und vielen, vielen Dank an alle, die uns hier geschrieben haben. Wir haben daraus viel gelernt auf jeden Fall.

[00:15:09] **Frede (Moderatorin):** Ja genau, großartig dass ihr das gemacht habt.

Und genau, ich würde das jetzt alles nochmal zusammenfassen. Wir sehen also eine Mischung aus Vorsicht und Optimismus. Sei es aus Artikeln wie auf uixtrend.com, Berichten von Smith Henley Associates oder den Gedanken von Katja, Ulf und Thomas und natürlich auch unserer UX-Community. Und vielleicht können wir das auf drei wichtige Takeaways runterbrechen.

Also erstens, die wirtschaftliche Lage bringt spürbare Einschnitte. Das betrifft Konferenzen, Jobangebote und auch den Fokus auf UX. Zweitens, KI und Automatisierung übernehmen einfache Aufgaben, schaffen aber neue Chancen im Bereich wie Forschung und Strategie. Und drittens, trotz allem UX-Gelds haben für mich definitiv Zukunft, wie Katja Busch so schön sagt sie schön hat.

[00:16:00] **Matthias (Moderator):** Ja, absolut. Auch mein persönliches Fazit. Also es geht darum, wirklich flexibel zu bleiben, neugierig zu bleiben und halt gerade bei neuen Technologien wie KI jetzt halt am Ball zu bleiben, um die eigene Arbeit auch letztendlich halt messbar und nachweisbar zu machen. Ja Frieda und du?

[00:16:17] **Frede (Moderatorin):** Also wie ich schon sagte, ich finde die Tipps von Katja echt super, super wichtig und wertvoll Mein Call-to-Action an euch da draußen ist definitiv nutzt eure Netzwerke und baut sie aus.

Zum Beispiel, wenn ich euch da mal einen unverbindlichen Tipp geben dürfte, die Community der German UPA.

[00:16:38] **Matthias (Moderator):** Genau. Links natürlich wie immer in die Show-Notes. Also, aber kurz gesagt, wir laden euch ein, mit uns auch eure Perspektive zu teilen und nicht nur mit uns hier, uns beiden, sondern mit der ganzen Community, unsere WhatsApp-Channel, unsere Slack-Channel sind sehr aktiv.

Also wie seht ihr die Entwicklung von UX in eurem Unternehmen, in eurer Region oder halt auch in eurem speziellen UX-Fachgebiet? Also diskutiert das gerne mit uns und der Community. Wir sind da sehr gespannt auf euch.

[00:17:03] **Frede (Moderatorin):** Genau so ist es. Und ich würde sagen, wir machen gleich weiter mit unserem Deep Dive zum Jahr 2025.

Aber vorher, weil wir gerade vom Panel gesprochen haben und nach dem Event ist ja bekanntlich vor dem Event bei uns, möchte ich euch noch einen kleinen Veranstaltungstipp dalassen. Und zwar findet am 11. Februar um 18 Uhr unser nächstes Webinar statt. Mein Gast ist dieses Mal Nadine Pieper und wir sprechen über das Thema plötzlich Führungskraft.

Ich würde sagen, einschalten lohnt sich auch an dieser Stelle und ich freue mich, ganz viele von euch begrüßen zu dürfen.

[00:17:35] **Matthias (Moderator):** Ja, und wir machen nach dem Webinar-Tipp jetzt weiter mit, was noch alles in 2025 relevant ist. Und ich habe noch einen Artikel gefunden, der einen Deep Dive in die Zukunft von UX und Design im Jahr 2025 macht.

Und zwar von Jaron Cohen auf dem UX Collective veröffentlicht. Und der Artikel heißt, was sind die großen Chancen mit Design 2025 etwas zu bewirken? Und da gibt es echt noch ein paar interessante neue Anblicke.

[00:18:01] **Frede (Moderatorin):** Da kann ich dir wie immer nur zustimmen. Ich habe mir Jaron's Gedanken dazu auch mal angeschaut Und wenn man so möchte, es ist ja quasi eine Art Fahrplan, der zeigt, wo Design wirklich glänzen kann.

[00:18:14] **Matthias (Moderator):** Genau. Jaron skizziert im Artikel hier wirklich verschiedene Branchen und Bereiche und stuft diese dann in unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten ein. Einmal in Themen, wo UX jetzt schon einen direkten Einfluss haben kann und solche, wo noch ein bisschen Vorarbeit nötig ist, also bevor dann dort wirklich durchgestartet werden kann.

Also wir können ja mal in die einzelnen Bereiche einsteigen und fangen an mit, was eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, also im Hier und Jetzt.

[00:18:40] **Frede (Moderatorin):** Na, aber sehr gerne doch. Was steht denn als erstes auf Jarens Liste?

[00:18:44] **Matthias (Moderator):** Ja, also als erstes geht es um etwas, das das Feld ja schon lange verändert. Unser Lieblingswort AI, KI, also Mehrwert dadurch schaffen.

Und Jaren sagt... Schott! Genau. Ja genau, Friede, unser Drinking Game. Jedes Mal wenn man das Wort AI sagt, mal sehen, wie betrunken wir am Ende dieser Folge sind. Aber okay, zurück. Okay, kommen wir mal zurück zu Mehrwert durch KI schaffen. Also Jaren sagt, dass Tools wie GGBT oder DALL-E oder Midjourney Und zwar mit ihren kreativen Möglichkeiten begeistert haben, aber Unternehmen jetzt schon unter enormem Druck stehen, diese Technologien auch wirklich für einen echten Mehrwert zu nutzen.

Also es geht jetzt nicht mehr um diese Wow-Effekte, die es halt am Anfang gab, sondern es geht halt wirklich jetzt um Ergebnisse, was bringt das Ganze. Er erklärt dass UX Professionals hier die Jobs to be done, also ist ja auch ein bekanntes Prinzip für AIs, KIs identifizieren sollen. Also es geht also nicht mehr darum, irgendwelche Tools zu entwerfen die cool sind oder diesen Wow-Effekt haben, sondern wirklich herauszufinden wie KI in reale Arbeitsabläufe passt.

Und dann hebt er hervor, wie wichtig dieses Service- und Business-Design Prinzipien sind, um halt wirklich komplett neue KI-gestützte Geschäftsmodelle daraus zu schaffen. Klingt doch eigentlich ganz gut, oder?

[00:20:03] **Frede (Moderatorin):** Absolut. Und ich finde dieser Wandel von der anfänglichen Begeisterung hin zur echten Nützigkeit war was, worauf wir alle bei KI gewartet haben.

Denn, ich weiß nicht, wie es dir geht, Matthias, aber jetzt mal Real Talk, jedes Mal, wenn ich von irgendeinem neuen KI-Tool höre denke ich zuerst ja, cool, aber was bringt uns das jetzt eigentlich?

[00:20:24] **Matthias (Moderator):** Ja, ich bin da komplett bei dir. So ist es. Also, da können wir UX-Professionals echt helfen, diese Frage zu beantworten Diese Lücke zwischen den Fähigkeiten und der Nutzbarkeit wirklich zu schließen.

Die zweite große Chance, die Jaren anspricht ist hier vielleicht etwas weniger glamourös, aber halt auch gerade aktuell enorm wichtig, und zwar UX und Usability in der Verteidigung und Sicherheit. Also schwieriges Thema, aber die Sache ist, wir sehen es alle ständig, die geopolitischen Spannungen nehmen halt ständig zu, ich sage nur Ukraine-Russland-Konflikt oder die Unruhen im Nahen Osten und, und und Also Regierungen wir sehen das, investieren halt gerade massiv in Verteidigungs und Sicherheitstechnologien und UX spielt dabei tatsächlich eine große Rolle.

Also Jaren spricht hier zum Beispiel über Bereiche wie Augmented Reality oder Virtual Reality Design, wo es zum Beispiel darum geht, Drohneninterfaces zu bauen oder Simulationstools und die müssen halt präzise, sicher und leicht bedienbar sein, Und letztendlich für die Menschen, die auch wortwörtlich an vorderster Front arbeiten, bedienbar sein, gut bedienbar sein.

Also es geht ja wirklich um Menschenleben. Da geht es halt echt um Usability, bei der es um Leben und Tod letztendlich geht.

[00:21:34] **Frede (Moderatorin):** Also absolut toughes Thema, aber auch ein super interessanter Blickwinkel, weil wir UX normalerweise, also wenn ich jetzt auch wieder mal von mir aus gehe, eher mit Apps und Webseiten verbinden.

Und umso spannender ist es jetzt hier, dass es darum geht, Interfaces zu entwickeln, die zum Beispiel eine Drohnensteuerung in einer Stresssituation sicherer machen. Und das zeigt uns mal wieder, wie breit das Spektrum von UX eigentlich ist.

[00:22:00] **Matthias (Moderator):** Absolut, ja. Und die Idee, kritische Werkzeuge nutzerfreundlicher zu machen, führt auch direkt gleich zu einem weiteren wichtigen Thema, das er anspricht und zwar Cybersecurity und Usability.

Und du kennst das auch, seien wir mal ehrlich. Die Cybersecurity-Tools können... ...echt eine Katastrophe sein manchmal.

[00:22:17] **Frede (Moderatorin):** Tja was soll ich dir sagen, Matthias? Du sprichst hier mit jemandem, der eigentlich ständig eine Krise bekommt wegen Multifaktor-Authentifizierungsproblem. Schon alleine dieses Wort sagt das dreimal schnell hintereinander.

Da kriegst du direkt die nächste Krise.

[00:22:29] **Matthias (Moderator):** Das kenne ich auch noch so gut. Also Jaun trifft hier den Nagel auf den Kopf, wenn er sagt, dass Cybersecurity-Tools Nutzerinnen oft mit Komplexität erschlagen. Und er denkt da an Passwortmanager, wie du schon ansprachst, Authentifizierungstools oder Threat-Dashboards.

Das alles ist halt super technisch und komplex und wir UX-Professionals können hier wirklich einen riesigen Unterschied machen, indem wir diese Sachen wirklich vereinfachen und verständlich machen. Und Jaron hebt hier hervor, dass Transparenz und Usability hier der Schlüssel sind, nicht nur um den Frust zu reduzieren, sondern auch halt um Vertrauen aufzubauen und die Nutzenden wirklich zu stärken in dem, was sie tun.

Und

[00:23:11] **Frede (Moderatorin):** ich finde, dieser Vertrauensfaktor ist gerade jetzt so wichtig, wo Cyberbedrohungen einfach überall lauern. Also zumindest fühlt sich das so an. Und jetzt würde mich natürlich noch interessieren, wo sieht Jaron denn sonst noch Chancen für UX-Professionals

[00:23:26] **Matthias (Moderator):** Ja, ein weiterer Bereich, den Jaron hier sieht, ist halt die Unterstützung für Jobsuchende.

Also laut Artikel wurden allein seit 2022 ungefähr 460.000 Menschen in der Tech-Branche entlassen. Also ich denke mal, das bezieht sich jetzt nur auf den US-Markt Für Deutschland habe ich geguckt, leider keine richtigen Zahlen dafür gefunden. Aber wir haben alle davon gehört, der Jobmarkt ist gerade alles andere als entspannt.

Und Teile davon treffen garantiert halt auch auf den europäischen bzw. deutschen Marktzug. Jaren erklärt, dass UX-Professionals hier einen echten Unterschied machen können, indem sie die Tools für die Jobsuche intelligenter und motivierender gestalten. Und ein Beispiel, was sie ja nennt ist hier dass Plattformen ja Nutzerinnen dabei helfen könnten, ihre vorhandenen Fähigkeiten deutlich einfacher mit Jobpositionen abzugleichen oder halt auch die Skills zu vergleichen oder zu schauen, welche Skills man dafür noch braucht.

Und dann natürlich auch solche Sachen wie halt Gamification im Bewerbungsprozess einzubauen, dass man halt wirklich den Spaß verliert wenn man die 100. Bewerbung halt rausschickt

[00:24:28] **Frede (Moderatorin):** Ich könnte mir wirklich richtig gut vorstellen, dass das so eine Erleichterung für viele Menschen darstellt. Also so ein überarbeitetes Jobportal kann in meinen Augen den ganzen Prozess weniger, sagen wir, einschüchternder machen.

[00:24:42] **Matthias (Moderator):** Richtig. Und apropos einschüchternd, lass uns noch kurz über den Gesundheitssektor sprechen, den er hier auch in seinem Artikel anspricht. Also nach Covid hat sich ja dieser ganze Bereich halt rasant entwickelt. Man sieht das ja auch in Deutschland mit der Digitalisierung. Und Challenge sieht hier riesige Chancen für UX-Professionals Das Gesundheitswesen, wie er sagt, zu revolutionieren.

Er spricht darüber, wie Krankenhäuser ihre Einnahmenquellen diversifizieren. Aber was mich wirklich beeindruckt hat, sind die Fortschritte wie sogenannte Tele-Surgery-Tools, also dass man wirklich Fernoperationen machen kann, was halt insbesondere interessant ist für Gegenden, die halt sehr weit entfernt haben und nicht unbedingt einen Spezialisten schnell ranbekommen.

Und weitere Sachen wie zum Beispiel KI-gestützte Medikamentenentwicklung. Und wir als VX-Professionen können hier wirklich die Patientenerfahrung signifikant verbessern, sei es über Variables für die Früherkennung von Krankheiten oder andere Service-Modelle, die halt wirklich die Fürsorge verbessern und wirklich Arzt oder das Gesundheitswesen mit den Patienten besser verbinden.

Also wirklich eine echt sinnvolle Arbeit.

[00:25:50] **Frede (Moderatorin):** Absolut, denn UX im Gesundheitswesen ist echt einer dieser Bereiche wo der Einfluss so direkt und persönlich ist. Es geht eben nicht nur um Bequemlichkeit, sondern auch darum Leben zu retten.

[00:26:02] **Matthias (Moderator):** Ja, das waren die Sachen mit der hohen Wahrscheinlichkeit. Wir würden jetzt mal auf die Sachen schauen, die er auf sogenannte mittlere Wahrscheinlichkeit eingestuft hat.

Dazu gehören zum Beispiel Dinge wie der Ausbau von Elektromobilität und die ganzen Ökosysteme darum herum oder auch Kryptowährung oder zum Beispiel auch die Neugestaltung der Hochschulausbildung, dass wirklich mehr Leute dazu Zugang haben oder die sogenannte Silver Economy, also Produkte die speziell für ältere Menschen entwickelt werden.

[00:26:30] **Frede (Moderatorin):** Und gerade dieses Thema UX für ältere Menschen wird leider echt oft übersehen, ist aber super wichtig. Wenn wir mal einen Blick auf Länder wie Japan oder China werfen, stehen diese schon vor enormen Herausforderungen mit der alternden Bevölkerung. Und es gibt einen riesigen Bedarf an zugänglichen Technologien.

Und wenn man jetzt denkt, dass es nur um größere Schriftarten geht, dann ist es leider nicht ganz so einfach. Es geht vielmehr darum, die Bedürfnisse der Menschen wirklich zu verstehen.

[00:27:01] **Matthias (Moderator):** Ja, absolut. Und dann gibt es noch einen weiteren Bereich, und zwar Climate Tech. In Europa und Asien treiben wir grüne Initiativen voran.

Und UX-Professionals haben hier halt die große Chance, wirklich Tools zu bauen, die den CO2-Fußabdruck wirklich signifikant senken und tracken. Wir hatten ja schon oft das Thema Sustainable Design und die Ressourcenverteilung Und Jaron sagt, dass die USA hier vielleicht hinterherhinken, aber global gesehen, dass ein boomender Bereich ist.

[00:27:31] **Frede (Moderatorin):** Und ganz ehrlich, da ist für jeden UX-Professional was dabei. Egal ob man sich für unser Lieblingsthema KI, Nachhaltigkeit oder Bildung interessiert Es ist, wie Jaron gesagt hat, es geht darum, anpassungsfähig und informiert zu bleiben.

[00:27:50] **Matthias (Moderator):** Ja, da bin ich komplett bei dir. Und jetzt würde mich natürlich wie immer interessieren welchen Bereich seht ihr noch, der hohe Wahrscheinlichkeit mittlere Wahrscheinlichkeit oder kleine Wahrscheinlichkeit hat, wo wir UX-Professionals 2025 oder vielleicht in den Jahren darüber hinaus noch raufschauen sollten.

Also schreibt es einfach mal in die Kommentare, wir sind da sehr gespannt.

[00:28:11] **Frede (Moderatorin):** Und apropos Chancen die Winterschool unseres Arbeitskreises Nachwuchsförderung bietet dir vor allen Dingen in beruflicher Hinsicht großartige Chancen Diese findet vom 26. bis zum 28. März im wunderschönen Kloster Brombach statt und dich erwarten spannende Workshops von echten Profis aus der UX- und Usability-Branche.

Die helfen dir dabei, praktische Skills aufzubauen und du hast natürlich auch die Chance, dich mit den Professionals aber auch mit den anderen Teilnehmenden bei einem gemütlichen Weinabend zu vernetzen. Die Bewerbung läuft noch bis zum 9. Februar also nicht trödeln und wir würden uns sehr freuen, dich bei der Winterschool begrüßen zu dürfen.

Apropos Arbeitskreise da hätte ich noch einen kleinen Aufruf und zwar würde sich der Arbeitskreis Made in Health über deine Unterstützung freuen. Und zwar müsst ihr nur an einer ganz kurzen Umfrage teilnehmen und könnt damit den Arbeitskreis bei der Erstellung einer umfassenden Readinglist unterstützen.

Diese soll am Ende praktisch relevant, inspirierend und natürlich top aktuell werden. Und genau, wenn ihr dann Zeit und Lust habt, die Umfrage kurz auszufüllen dann können wir uns bald über diese Liste freuen, schätze ich. Ja

[00:29:26] **Matthias (Moderator):** und wir machen weiter mit den ganzen Neuerungen in 2025 und es gibt wieder ein Gesetz, das die meisten UX-Professionen eigentlich schon mal gehört haben sollten.

Und zwar sind es nur ein paar Monate bis das sogenannte Barrierefreiheitsstärkungsgesetz am 28. Juni in Kraft tritt. Und das Ganze ist ja ein Teil der EU-Initiative für Barrierefreiheit im Rahmen des sogenannten European Accessibility Acts. Und das betrifft wirklich alle, also wirklich von Hersteller, Dienstleistern bis zum Vertrieb gleichermaßen.

[00:29:57] **Frede (Moderatorin):** Wir als GEM-UPA hatten ja auch schon einige Webinare und Events dazu, aber ich glaube und sage das ja auch immer wieder, es gibt immer noch viel zu tun in vielen Unternehmen. Und ich meine, es ist ja ein riesiger Schritt in Richtung Inklusion und Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderungen, aber gleichzeitig bringt das für Unternehmen und natürlich auch für UX-Professionals echt große Herausforderungen mit sich.

Und hier kommen wir auch schon zu der spannendsten Frage meiner Meinung nach. Haben wir überhaupt die richtigen Werkzeuge um existieren Haben Experiences zu schaffen, die diesen neuen Anforderungen gerecht werden können?

[00:30:32] **Matthias (Moderator):** Ja, auf den Punkt, genau das ist die Frage. Das Gesetz ist eindeutig also Produkte und Dienstleistungen müssen barrierefrei gestaltet sein und zwar umfassend.

Also visuell, Benutzerfreundlichkeit, Bedienung, Wahrnehmung, alles. Und hier geht es nicht nur um die gesetzlichen Vorschriften, es geht halt mehr darum, bessere Erlebnisse für alle zu schaffen. Aber wie du schon richtig sagst und fragst, also unterstützen denn unsere aktuellen UX-Tools uns wirklich dabei, das zu erreichen?

[00:31:00] **Frede (Moderatorin):** Absolut und da kommt der Artikel von Nick Jeleniauskas ins Spiel. Um barrierefreie Ergebnisse zu erzielen, brauchen wir bessere UX-Tools. Der Artikel wurde diesen Monat auf UX Collective veröffentlicht und Nick bringt, das kann man nicht anders sagen, echt überzeugende Argumente. Er sagt, dass die Tools, die wir UX-Professionals nutzen, wie zum Beispiel Figma, Sketch und Co.

uns tatsächlich eher in Richtung weniger barrierefreier Ergebnisse drängen.

[00:31:29] **Matthias (Moderator):** Ja, das ist mir auch sofort ins Auge gefallen. Also Nick beginnt hier ja mit einem wirklich klugen Rat, den er von einer Lehrperson bekommen hat. Und zwar, es ist wichtig zu verstehen, wie ein digitales Tool dich zum Denken bringt, damit du dich von seinen Vorurteilen befreien kannst.

Also unsere Tools spiegeln nicht nur unsere Absichten wider, sondern sie formen uns auch. Und wenn es um Barrierefreiheit geht, arbeiten diese Tools oft gegen uns leider, anstatt mit uns.

[00:31:58] **Frede (Moderatorin):** Eben. Und Nick verweist auch auf die Forschung von Tversky und Kahneman zur Verfügbarkeitsheuristik also darauf, wie Menschen von dem beeinflusst werden, was leicht, zugänglich oder sichtbar ist.

Und wenn die meisten Design-Tools sich so stark auf visuelle Artefakte konzentrieren, ist es ja nicht wirklich ein Wunder, dass nicht-visuelle Barrierefreiheitsbedürfnisse auftreten

[00:32:23] **Matthias (Moderator):** Stimmt. Und er erwähnt auch die Arbeit von Richard Larrick und Daniel Feiler, die halt sagen, dass die Übersetzung von Expertenwissen in ein Entscheidungshilfesystem die Konsistenz von Expertinnen erheblich verbessern kann.

Und das ist exakt der Punkt. Also wenn unsere Tools Barrierefreiheit von Anfang an besser unterstützen würden, also Dinge wie Semantik Interaktionseigenschaften oder Fokusmanagement, dann müssten wir UX-Professionals nicht nur auf unsere eigene Expertise vertrauen, um diese Probleme zu lösen.

[00:32:54] **Frede (Moderatorin):** Aber genau da liegt doch das Problem, oder?

Nick beschreibt drei große Schwächen der heutigen Tools. Erstens, sie übersehen nicht visuelle Informationen. Dinge wie Metadaten oder Semantik sind oft einfach nicht in den Prozess integriert. Und UX-Professionals müssen das alles manuell einpflegen und das ist dann ziemlich risky.

[00:33:16] **Matthias (Moderator):** Und der Zeitraum. Das zweite Problem, das Nick anspricht, ist der visuelle Fokus.

Die meisten Design-Tools konzentrieren sich so stark auf die visuellen Aspekte eines Projektes, dass man leicht vergisst, dass Barrierefreiheit weit darüber hinausgeht. Und dann gibt es noch das dritte Problem, die Übersetzung in Code. Also selbst wenn Tools versuchen, die Brücke zwischen Design und Entwicklung zu schlagen, produzieren sie oft keinen wirklich barrierefreien Code.

Also die Entwicklerinnen müssen hier dann immer noch manuell nachbessern.

[00:33:44] **Frede (Moderatorin):** Und ich fand es auch interessant, wie Nick erwähnt hat, dass Tools wie Figma diese Herausforderung teilweise einfach an die Community auslagern. Klar, es ist super, dass UX-Professionals Accessibility-Plugins erstellen und teilen können.

Aber das zeigt doch auch irgendwie, dass Barrierefreiheit offenbar kein zentraler Bestandteil der Plattform ist, oder?

[00:34:03] **Matthias (Moderator):** Ja, also ohne Zweifel. Figma kann ja noch sehr viel ausholen und deswegen sind auch Nicks Vorschläge zur Verbesserung dieser Tools so spannend. Fangen wir mal mit seiner Idee an, eines sogenannten Datentabs Figma.

Das wäre ein eigener Bereich, in dem UX-Professionals barrierefreie Namen, Beschreibungen, Semantik und Interaktionsangenschaften direkt definieren können. Also Barrierefreiheit direkt in den UX-Prozess integrieren.

[00:34:29] **Frede (Moderatorin):** Total geniale Idee. Also das ist nicht nur genial, sondern einfach und super kraftvoll Statt Barrierefreiheit als Nachgedanken zu behandeln, würde das den Prozess viel natürlicher machen.

Ein Beispiel, eine DesignerIn könnte einer Ebene die Rolle Button zuweisen und direkt das Fokusverhalten definieren. Wenn das Design dann an die EntwicklerInnen übergeben wird, ist der Code von Anfang an barrierefreundlicher.

[00:34:54] **Matthias (Moderator):** Genau das hat er getestet und die Rückmeldungen waren echt positiv. Nick beschreibt, dass UX-Professionals die Zusammenarbeit mit EntwicklerInnen dadurch einfacher fanden und bessere Ergebnisse zielen konnten.

Aber der Datentab ist nicht die einzige Innovation, die er vorschlägt Seine zweite Idee ist ein sogenannter Simulationsmodus und der ist mindestens genauso spannend.

[00:35:15] **Frede (Moderatorin):** Stimmt stell dir mal vor, du könntest simulieren, wie dein Design für Menschen mit Farbversichtigkeit aussieht oder wie es sich für jemanden anfühlt der Touch-Interaktionen nutzt.

Nix Vision für dieses Tool umfasst Simulationen für Farblindheit, messbare Werte wie Kontrastverhältnisse und sogar Touch-Navigation. Ja

[00:35:35] **Matthias (Moderator):** und ich persönlich würde mir noch wünschen, dass es Figma einfach mal so einen Screenreader-Modus hätte, dass man halt wirklich schauen kann, wie kann man von einer Sache zur anderen mit der Tastatur springen und wie wird das vorgelesen Das wäre aus meiner Sicht phänomenal, aber die aktuellen Testpersonen fanden schon die jetzigen Funktionen die du erwähnt hast, phänomenal Ich verstehe auch warum.

Es ist halt die eine Sache, wirklich diese Barrierefreiheitsrichtlinien zu lesen aber es ist halt wirklich was anderes, sein eigenes Design aus der Perspektive anderer Menschen zu erleben. Also das verändert halt wirklich alles.

[00:36:08] **Frede (Moderatorin):** Sehe ich genauso. Und das dritte Tool-Update, was Nick anspricht, sind verbesserte Prototyping-Werkzeuge.

Hier geht es darum, Interaktionen barrierefreier zu machen. Zum Beispiel können mehrere Trigger für eine Aktion definiert werden. Etwa die Tasten Enter und Leertaste. Das entspricht vielmehr dem Verhalten realer NutzerInnen.

[00:36:27] **Matthias (Moderator):** Und dann ist ja auch noch dieses Fokus-Management. Also das ist sehr essentiell für die Navigation mit der Tastatur.

Ich habe es gerade schon mal leicht erwähnt. Das ist halt ein riesiger Bestandteil für die Web-Barrierefreiheit. Also wenn UX-Professionals simulieren könnten, wie der Fokus durch ein Design wandert, könnten sie halt Probleme beheben, bevor das Ganze überhaupt in die Implementierung geht.

[00:36:49] **Frede (Moderatorin):** Aber, und deswegen finde ich diesen Artikel so toll, Nick bleibt auch realistisch.

Er sagt ganz klar, dass es Grenzen gibt. Aspekte wie die kognitive Belastung oder die Angst von NutzerInnen lassen sich nur schwer mit Tools messen. Und es besteht immer das Risiko, dass UX-Professionals überfordert werden oder man EntwicklerInnen die Verantwortung für Barrierefreiheit komplett abnimmt.

Obwohl sie oft die wahren ExpertInnen auf dem Gebiet sind.

[00:37:13] **Matthias (Moderator):** Absolut. Und ich finde seine Ideen gehen völlig in die richtige Richtung. Wenn Tools wie Figma solche Änderungen übernehmen würden und Barrierefreiheit wirklich ein natürlicher Teil des Designprozesses werden würde und nicht nur eine Pflichtübung, das würde wirklich alles verändern.

[00:37:27] **Frede (Moderatorin):** Vollkommen richtig und wichtig. Und mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das bald kommt, wird es immer dringender, diese Lücken zu schließen. UX-Professionals und EntwicklerInnen brauchen einfach bessere Werkzeuge um diese neuen Standards einzuhalten.

[00:37:41] **Matthias (Moderator):** Ja, absolut. Und was ich aus all dem mitnehme ist, dass die Verbesserung unserer Tools nicht nur dazu dient Vorschriften zu erfüllen.

Es geht vielmehr darum, Erlebnisse zu schaffen, die für alle funktionieren und Nix-Fortschläge zeigen, dass schon kleine Änderungen wie dieser Datentab zum Beispiel oder dieser Simulationsmodus wirklich einen großen Unterschied machen können.

[00:38:01] **Frede (Moderatorin):** Das sehe ich absolut ganz genau so und ich bin natürlich jetzt ganz gespannt, was ihr da draußen dazu sagt.

Helfen euch eure Design-Tools barrierefreie Ergebnisse zu schaffen oder steht ihr vor den gleichen Problemen die Nick beschrieben hat? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen und wir freuen uns natürlich auf die Diskussion und die mögliche Weiterentwicklung von den Tools mit euch. Und

[00:38:26] **Matthias (Moderator):** da ihr Gesetze alle so spannend findet, machen wir gleich weiter mit dem nächsten Gesetz.

[00:38:31] **Frede (Moderatorin):** Wir haben heute alles rausgehauen, was wir konnten, wirklich wahr.

[00:38:35] **Matthias (Moderator):** Und zwar letztes Jahr hat ja ein Gesetz eine weitere Hürde genommen und ich spreche hier vom Digital Fairness Act, dem DFA. Also das ist eine Verordnung, die wir UX-Professionals unbedingt auf dem Schirm haben sollten und die wirklich ein Game-Changer für etliche digitale Erlebnisse werden könnten.

[00:38:52] **Frede (Moderatorin):** Aber Momentchen mal, lass uns vielleicht nochmal ein bisschen weiter ausholen. Und zwar gibt es ja schon den DSA, den Digital Services Act, welcher seit November 2022 dafür sorgt, dass der digitale Raum sicherer und fairer wird. Unter anderem indem es manipulative Designpraktiken, die sogenannten Dark Patterns, ins Visier nimmt.

Und die ersten Ergebnisse sind schon da. Zum einen wurde ex-ehemals Twitter, wir erinnern uns, für sein neues Bezahlmodell zur Verifizierung kritisiert. Dieses System hat Fake-Accounts mit den blauen Häkchen wie echte, authentische Profile wirken lassen. Ein glasklarer Verstoß gegen die DSA-Vorgaben, die solche irreführenden Praktiken verhindern sollen.

Dafür drohen dem Unternehmen potenziell Geldstrafen in Höhe von bis zu 6% des weltweiten Jahresumsatzes Und zum anderen ermittelt die EU gegen die Shopping-App Temu. Alles schon mal davon gehört, schätze ich Und jedes Mal bricht mein Herz ein kleines bisschen, wenn ich in den Google-Anzeigen was Tolles sehe und dann sehe, dass ich es über Temu bestellen müsste.

Naja, aber zurück zum Thema. Nicht so viel wert. Ja, genau. Aber zurück zum Thema. Hier prüft die EU gerade, ob Funktionen wie gamifizierte Belohnungen und unendliche Scrollen dafür genutzt wurden oder werden, die NutzerInnen quasi süchtig zu machen. Ein absolutes Paradebeispiel für Dark Patterns. Der DSA und auch der kommende Digital Fairness Act haben also eine klare Mission.

Manipulative Designpraktiken aus dem digitalen Alltag zu verbannen. Es fühlt sich echt so an, als würde die EU den digitalen Raum gerade mal richtig aufräumen und das, Matthias, denke ich wird auch mal höchste Zeit.

[00:40:28] **Matthias (Moderator):** Ja, aber sowas von. Also Dark Patterns aus meiner Sicht sind viel zu verbreitet in digitalen Produkten, aber dank des DSA kann man jetzt zumindest rechtlich dagegen vorgehen, denn der verbietet ja explizit Praktiken, die Nutzerinnen absichtlich täuschen oder manipulieren, damit sie etwas tun, was sie gar nicht wollen.

Und ein super prominentes Beispiel dafür kennt ihr alle. Also wenn zum Beispiel Plattformen absichtlich irreführende Zustimmungsfelder bei der Cookie-Auswahl gestalten, sodass der Alle-Akzeptieren-Button auffällig hervorgehoben wird, aber während der Ablehnen-Button so gut wie gar nicht mehr zu finden ist.

[00:41:04] **Frede (Moderatorin):** Absolut Kennen wir alle, würde ich sagen. Und ich finde es echt großartig dass der DSA verlangt dass Plattformen sogenannte autonome und informierte Entscheidungen der Nutzenden unterstützen. Einen direkteren Aufruf für mehr Transparent und ethischen Design kann man sich doch fast nicht wünschen, oder?

[00:41:21] **Matthias (Moderator):** Total. Also da müssen wir UX-Professionals uns alle mal kritisch in den Spiegel anschauen und fragen, gestalten wir eigentlich so, dass wir wirklich diese informierten und autonomen Entscheidungen unterstützen und wirklich nirgends Dark Patterns verwenden? Und dann auch gleich mal die Frage an dich Frede.

Hast du schon mal versucht, ein Abo zu kündigen und es hat sich irgendwie angefühlt wie so durch ein Labyrinth gehen oder man kam einfach nicht zum Ziel der Kündigung?

[00:41:48] **Frede (Moderatorin):** Nö, also das ist mir noch nie passiert. Wie kommst du denn darauf? Also ich habe wirklich aufgehört zu zählen, wie oft ich mich durch eben so ein Labyrinth oder irgendeine Webseite kämpfen muss, um irgendwo einen winzigen kündigen Link in einem versteckten Menü zu finden.

Und jede Person, die mich kennt, weiß, vielleicht ich mich generell schon von sowas frustrieren lasse. Und wenn es dann noch um sowas Dringliches geht, da verliere ich echt schnell die Nerven. Aber Gott bless, genau das will ja jetzt der Digital Fairness Act ändern.

[00:42:15] **Matthias (Moderator):** So ist es. Also der DFA baut ja wie gesagt auch dem DSA auf und nimmt jetzt speziell diese ganzen Abo-Management-Prozesse ins Visieren.

Also es geht nicht nur darum, Dark Patterns zu verhindern, sondern es geht jetzt vielmehr darum, auch Kündigungen einfacher klarer und zugänglicher zu machen. Und das ist einfach mal ein riesiger Schritt nach vorne.

[00:42:35] **Frede (Moderatorin):** Und es geht ja noch weiter. Ich habe gelesen dass der DFA Unternehmen auch dazu verpflichtet schon vor der Anmeldung klarere Informationen zu Abos bereitzustellen.

Zum Beispiel zu Preisen, Laufzeiten und den Bedingungen für Verlängerung. Kurzum, es geht auch hier um viel mehr Transparenz.

[00:42:52] **Matthias (Moderator):** Mhm, absolut korrekt. Und das ist noch nicht alles. Der DFA befasst sich auch mit den automatischen Verlängerungen. Also laut der neuen Regelung dürfen Unternehmen dich nicht einfach durch automatische Verlängerungen an ein Abo binden, ohne dass du das ausdrücklich dann zugestimmt hast.

Also denk mal daran, wie viele Leute dadurch schon überrascht wurden. Also ich kenne mich selbst und etliche in meinem Bekanntenkreis.

[00:43:16] **Frede (Moderatorin):** Ich würde auch sagen, mir fällt da auch niemand ein. Also da sind wir schon wieder bei einem Thema. Mir passiert das auch richtig oft, dass ich vergesse irgendwo zu kündigen.

Dann sehe ich die Abo und denke mir, na Momentchen, dann schreibe ich mal dem Kundenservice und dann eigentlich wolltest du doch kündigen, hast es vergessen, drögen, super ärgerlich. Aber das gehört ja vielleicht bei der Vergangenheit an und Unternehmen werden auf diese Weise vielleicht endlich mal dazu angeregt, ihre Strategien zur Kundenbindung zu überdenken.

[00:43:40] **Matthias (Moderator):** Ja, das hoffe ich auch. Und deswegen für uns in der UX-Branche ist das wirklich sowohl jetzt eine Herausforderung natürlich, aber halt auch eine Riesenchance. Also wir müssen jetzt wirklich schauen, dass wir diese ganzen Abo-Prozesse, die Verwaltung, das Management besser gestalten, simpler und transparenter machen.

Und wenn wir das hinkriegen, erfüllen wir nicht nur erstmal die gesetzlichen Vorgaben, sondern wir gewinnen auch einfach das Vertrauen und die Loyalität der NutzerInnen. Und

[00:44:06] **Frede (Moderatorin):** jetzt mal ganz ehrlich, gerade hier zeigt sich doch, wie wichtig ethisches Design ist. Und wenn du es den Leuten einfach machst, ein Abo zu kündigen oder genau zu verstehen, wofür sie sich anmelden, bleiben sie dir langfristig eher treu.

Das ist doch eigentlich eine Win-Win-Situation.

[00:44:21] **Matthias (Moderator):** Ja, da bin ich ganz bei dir. Und man sollte jetzt nicht vergessen, diese neuen Regelungen setzen ja nicht nur einen ganz neuen Standard für die gesamte Branche. Die EU sagt ja im Grunde die Zeiten, in denen NutzerInnen zu etwas gedrängt werden, sind vorbei.

Und als UX-Professionals müssen wir da mit gutem Beispiel vorangehen und wirklich ein digitales Umfeld schaffen, das einfach mal fair und respektvoll ist.

[00:44:43] **Frede (Moderatorin):** Total. Und apropos Reformbedarf. Maximilian Henning von Netzpolitik.org hat letzten November einen fantastischen Artikel geschrieben, in welchem er deutlich macht, warum solche Gesetze so dringend notwendig sind.

Und das geht weit über Duck-Patterns hinaus.

[00:45:00] **Matthias (Moderator):** Genau, Hennings Artikel. Also er verweist ja da auf den sogenannten Fitness-Check der EU, der halt die ganzen Verbraucherschutzgesetze unter die Lupe genommen hat. Und das Ergebnis war echt erschreckend. Im Grunde kam raus, dass fast alle Internetbenutzerinnen schon mal von manipulativen Designpraktiken betroffen waren.

[00:45:20] **Frede (Moderatorin):** Das ist super schockierend aber leider auch nicht so richtig überraschend.

[00:45:24] **Matthias (Moderator):** Henning

[00:45:25] **Frede (Moderatorin):** hat... In seinem Artikel auch auf süchtig machende App-Designs hingewiesen, wie diese automatisch startenden Videos, die man kaum abschalten kann und die einen in den Wahnsinn treiben. Oder Glücksspielmechanismen in Videospielen, wie Lootboxen.

Die sind ja praktisch darauf ausgelegt, Nutzende auszunutzen.

[00:45:42] **Matthias (Moderator):** So ist es. Und Henning holt noch weiter aus. Er hat ja auch noch einen ganz anderen Aspekt hingewiesen Und zwar darauf, dass Influencerinnen zu den Problemen halt aktuell beitragen. Laut dem Bericht hatten ungefähr 44% der befragten Verbraucherinnen das Gefühl, dass Influencerinnen oft betrügerische Produkte bewerben oder bezahlte Partnerschaften nicht offenlegen.

Haben

[00:46:03] **Frede (Moderatorin):** wir jetzt noch Fragen, warum alle solche Vertrauensprobleme haben? Also ich nicht mehr.

[00:46:08] **Matthias (Moderator):** Auf keinen Fall. Die

[00:46:09] **Frede (Moderatorin):** EU sieht das offensichtlich auch als Teil des größeren Problems manipulativer Praktiken im Netz. Und dann gibt es ja noch die Debatte um personalisierte Werbung. Henning hat erwähnt dass die EU-Kommission diese nicht grundsätzlich als problematisch sieht, solange keine sensiblen Daten Genutzt werden und keine Schwachstellen ausgenutzt werden.

[00:46:29] **Matthias (Moderator):** Aber nicht alle stimmen halt dieser Sichtweise zu. Also es gibt halt ein paar zivilgesellschaftliche Organisationen wie zum Beispiel der Chaos Computer Club oder Wikimedia Deutschland. Die fordern halt ein komplettes Verbot von personalisierter Werbung. Sie argumentieren, dass sie die Privatsphäre, den sozialen Zusammenhalt und sogar die Demokratie gefährden.

[00:46:47] **Frede (Moderatorin):** Katharina Barley, SPD-Abgeordnete im Europäischen Parlament, hat dazu übrigens auch deutliche Worte gefunden. Sie meinte, es wird Zeit, Big Tech an die Leine zu nehmen. Personalisierte Werbung basiert auf einer exzessiven Datensammlung, die die Rechte der BürgerInnen verletzt.

[00:47:03] **Matthias (Moderator):** Ja, starkes Argument und das passt halt total zu den übergeordneten Zielen des DFA, nämlich faire Bedingungen für Verbraucherinnen im digitalen Raum zu schaffen und halt für mehr Transparenz bei den Algorithmen zu sorgen.

Und es bleibt jetzt einfach abzuwarten, wie viel von diesen Forderungen letztendlich dann im Gesetz auch wirklich einfließen.

[00:47:21] **Frede (Moderatorin):** Stimmt absolut. Und als UX-Profis müssen wir da einfach mal flexibel bleiben, wie so oft. Egal ob bestimmte Praktiken komplett verboten werden oder ob es einfach nur um mehr Transparenz geht, wir müssen unsere Designstrategien an diese neuen Standards anpassen.

[00:47:36] **Matthias (Moderator):** Ja, und wichtig ist hier zu verstehen, nicht weil wir es müssen, sondern weil es einfach das Richtige ist. Diese Gesetze schubsen uns einfach in eine richtige Richtung, die einfach mal in das ethische Design passt und das ethische Design in den Mittelpunkt stellt. Also wieder hier die Autorität Ja, genau In den Mittelpunkt stellt und priorisiert.

[00:47:56] **Frede (Moderatorin):** Also, um das nochmal zusammenzufassen. Wir haben hier zwei große Gesetze. Den DSA, der schon in Kraft ist, und den DFA, der noch in Arbeit ist. Beide gehen gegen Dark Patterns und manipulative Designs vor.

[00:48:09] **Matthias (Moderator):** Absolut, ja. Und es liegt jetzt an uns Werksprofessionals, diesen Wandel aktiv mitzugehen und nicht erst zu warten.

Also egal, ob es jetzt darum geht, Abo-Prozesse zu vereinfachen und das Management damit, die Preisinformationen transparent zu machen oder einfach Interfaces zu gestalten, die halt wirklich ohne Druck auf die Nutzenden auskommen. Und es geht letztendlich einfach darum, eine digitale Welt zu schaffen, die fairer und nutzerinfreundlicher ist.

[00:48:35] **Frede (Moderatorin):** So und jetzt seid ihr wieder dran. Uns würde es natürlich sehr interessieren wie das bei euch gerade aktuell aussieht. Werden diese Gesetze euren Job leichter oder schwerer machen? Wie bereitet ihr euch auf die Einhaltung vor? Teilt eure Gedanken wieder mal sehr gerne mit uns in den Kommentaren.

Schreibt uns auf Social Media, kontaktiert uns. Wir freuen uns auf eure Geschichten und stellen diese dann natürlich auch sehr gerne in den nächsten Folgen vor.

[00:48:59] **Matthias (Moderator):** Ja und jetzt würde ich weiter bei den EU-Verordnungen bleiben. Also wir können die große Flasche schon mal auf den Tisch stellen. Das wird jetzt ein Festival an Shots.

Wir

[00:49:08] **Frede (Moderatorin):** sprechen

[00:49:10] **Matthias (Moderator):** jetzt nämlich über den EU-AI-Act. Wir hatten ja schon dazu vor kurzem einen UX-Chat im Dezember. Den findet ihr auch in Shownotes nochmal verlinkt Aber ich finde es lohnt sich hier wirklich nochmal tiefer reinzuschauen. Vor allen Dingen weil es einen riesigen Einfluss auf wirklich alle UX-Professionals hat, die irgendwo mit AI was zu tun Vielen Dank.

[00:49:30] **Frede (Moderatorin):** Absolut. Und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die EU stark darauf setzt, den KI-Bereich zu regulieren. Und ich kann mir vorstellen, warum UX-Professionals hier aufhorchen sollten. Wo möchtest du denn gerne anfangen Matthias?

[00:49:43] **Matthias (Moderator):** Starten wir mal damit, was überhaupt für UX-Professionals relevant ist.

Also der EU-AI-Act, der am 1. August 2024 offiziell in Kraft getreten ist, hat das Ziel, wirklich KI-Systeme mit demokratischen Werten in Einklang zu bringen. Also da geht es wieder um solche Dinge wie Transparenz Fairness und menschliche Kontrolle vor allen Dingen. Und als UX-Professionals betrifft uns das sehr direkt.

Denn wir gestalten ja die Interfaces und die Nutzererlebnisse, die genau diese Werte widerspiegeln müssen.

[00:50:13] **Frede (Moderatorin):** Stimmt genau. Und ich habe mich dazu auch mal eingelesen und eines der großen Themen ist, das kommt euch jetzt möglicherweise bekannt vor, Transparenz. Ab August 2024 muss jedes KI-System, das mit Menschen interagiert, offenlegen, dass es sich um KI handelt.

Das klingt erstmal einfach, aber Matthias, ich wette, du kannst dir schon vorstellen, wie knifflig das aus Designsicht werden könnte.

[00:50:36] **Matthias (Moderator):** Ja, absolut. Also die Herausforderung liegt ja darin diese Offenlegungen klar zu machen, ohne dass sie dann nerven oder aufträglich sind. Stichwort Cookie-Banner. Also denk mir mal zum Beispiel bei einem Chatbot.

Du willst ja nicht jedes Mal mit einem fetten Banner sehen, der schreit hey, ich bin ein Bot. Also es muss ja zum einen gleichzeitig offensichtlich sein, dass es ein Bot ist und niemand das Gefühl hat, getäuscht zu werden. Auf der anderen Seite gilt es halt, dieses Gleichgewicht hinzubekommen. Ohne dass man dann gleich Kopfschmerzen Stichwort nochmal Cookie-Banner hat und das einfach nur nervig ist.

[00:51:12] **Frede (Moderatorin):** Und das ist ja auch nur der Anfang. Ich habe einen Artikel von André Calero-Valdez und seinem Team in der ICOM gelesen. Darin geht es um das risikobasierte Klassifikationssystem, das der ACT einführt. Es gibt vier Risikostufen, minimal, begrenzt hoch und unannehmbar. Hochrisikosysteme zum Beispiel KI für Bewerbungsverfahren oder im Gesundheitsbereich, müssen deutlich strengere Anforderungen erfüllen und zwar ab August 2026, also gar nicht mehr so lange hin.

[00:51:40] **Matthias (Moderator):** Korrekt Und bei diesen Hochsicherheitssystemen geht es halt für X-Teams weit über diese üblichen Usability-Aspekte hinaus. Also wir haben ja schon davon gesprochen, Transparenz zu unterstützen, die menschliche Kontrolle zu ermöglichen und Fairness zu fördern. Und der Druck hier ist halt echt riesig also gerade halt bei sowas wie so einem Bewerbungstool.

Denn wenn dein Design nicht inklusiv ist oder nicht erklärt, warum ein Kandidat oder Kandidatin abgelehnt wurde, ist das natürlich zum einen erstmal ein schlechtes Nutzungserlebnis, aber zum anderen verstößt es dann möglicherweise Auch halt gegen Vorschriften

[00:52:11] **Frede (Moderatorin):** Andre und sein Team haben auch betont dass HCI-Forschung hier extrem wichtig wird, vor allen Dingen, wenn es darum geht, zu definieren, was Transparenz eigentlich bedeutet.

Im Eck bleiben Begriffe wie Transparenz und Erklärbarkeit nämlich noch ziemlich vage. Zum Beispiel, wie detailliert müssen KI-Erklärungen sein? Wie gestaltet man Kontrollfunktionen ohne die NutzerInnen zu überfordern? Das sind eben die Fragen, die HCI-ForscherInnen ganz klar klären müssen.

[00:52:37] **Matthias (Moderator):** Und eine Sache hat mich im Artikel besonders angesprochen.

Dieser Gedanke wie KI-Systeme die Art und Weise verändern, wie Menschen Entscheidungen und Handlungen regulieren. Also, wenn wir zu viel automatisieren, hören NutzerInnen vielleicht auf, kritisch nachzudenken und vertrauen blind auf das System. Automatisieren wir zu wenig, fühlen sie sich dann vielleicht wieder zu überfordert oder verwirrt.

Es ist halt wirklich so ein Drahtseilakt, wo wir als UX-Professionals stehen und wirklich gerade mittendrin sind, das rauszuholen halt-Professionals rauszuholen.

[00:53:08] **Frede (Moderatorin):** Und es geht ja nicht nur um die Gestaltung der Interfaces, gell? Der Act verlangt von AnbieterInnen auch, dass sie dokumentieren, wie ihre KI-Systeme funktionieren.

Im ICOM-Artikel wird erwähnt dass UX-Professionals hier einspringen können, um diese technischen Daten für EndnutzerInnen verständlicher zu machen. Und jetzt mal ehrlich, Hand aufs Herz, die meisten Menschen werden sich keine seitenlangen komplizierten Dokumentationen durchlesen wenn wir diese nicht zugänglich machen.

[00:53:34] **Matthias (Moderator):** Oh, absolut, ja. Das ist wirklich eine komplexe Aufgabe, also Daten zu vereinfachen ohne sie ungenau zu machen. Ja, das ist echt keine kleine Aufgabe. Es erinnert mich da so ein bisschen an das DSGVO, wo plötzlich jede Webseite Cookie-Banner einblenden musste. Diese Banner sollten ja eigentlich für mehr Transparenz sorgen, aber am Ende klicken die meisten Leute jetzt einfach nur noch auf Akzeptieren Ohne wirklich groß nachzudenken und André und sein Team waren davor, dass wir mit dem AI-Act ähnliche Fehler in dem Fall halt vermeiden müssen.

Sonst haben wir halt wieder Designs die zwar technisch den Vorschriften entsprechen, aber letztendlich überhaupt kein Vertrauen schaffen.

[00:54:14] **Frede (Moderatorin):** Und Vertrauen ist doch und mal wieder wirklich der Kern des Ganzen, oder? Eine Sache die ich an dem Artikel besonders toll fand, war ihre Vision für die Rolle der HCI in all dem.

Sie sagen, dass die HCI-Community entweder die Herausforderungen annehmen und bei der Entwicklung menschenzentrierter KI-Systeme führend sein kann oder durch ein regelgetriebene Ansätze ins Abseits gedrängt wird. Es ist wie eine Weggabelung und der Weg den wir einschlagen, könnte entscheiden, ob KI-Systeme wirklich den Menschen dienen oder Oder nur Vorschriften erfüllen.

[00:54:47] **Matthias (Moderator):** Ja das ist wirklich ein starker Punkt. Also ich persönlich bin da optimistisch. Ich glaube, wenn UX-Professionals und Computer-Interaction-Professionals hier die Chance ergreifen und mit politischen Entscheidungsträgerinnen zusammenarbeiten, können wir wirklich KI-Systeme schaffen, die nicht nur regelkonform sind, sondern auch wirklich hilfreich für die Menschen sind.

Aber ja, das ist ganz klar, das wird einfach mal Mühe kosten und wahrscheinlich viele lange Nächte um wirklich herauszufinden wie man diese Prinzipien dann in der Praxis ganz konkret umsetzt.

[00:55:19] **Frede (Moderatorin):** Und wir dürfen den Aspekt der Durchsetzung nicht vergessen. Unternehmen, die sich nicht an die Regeln halten, drohen Strafen von bis zu, festhalten bitte, 35 Millionen Euro oder 7% ihres weltweiten Umsatzes.

Das ist schon nicht so ohne, würde ich sagen. Also wenn du jetzt UX-Designerin bist und das hier hörst, dann ist jetzt der Moment, dich mit diesen Vorschriften vertraut zu machen. Und um das nochmal ganz deutlich zu machen, es geht nicht nur darum, Strafen zu vermeiden, es geht darum, den Weg für ethische KI zu ebnen.

[00:55:50] **Matthias (Moderator):** Genau. Also ich würde sagen, schaut euch das mal an. Also wie gesagt, ist am 1. August 2024 in Kraft getreten. Es gibt jetzt weitere Meilensteine, gerade im Februar, wenn bestimmte KI-Anwendungen wie manipulative Systeme oder Social Scoring verboten werden. Und dann ab August 2026 gelten dann die meisten Vorschriften für diese Hochsicherheitsrisiko Hochsicherheitsrisiko KIs.

[00:56:13] **Frede (Moderatorin):** Und die Rolle der HCI-Forschung nicht zu vergessen. Wie André und sein Team betonen, wir brauchen Metriken, um Dinge wie Transparenz und Nutzerkontrolle zu messen. Ohne solche Metriken wird es schwierig zu beurteilen, ob der Act wirklich funktioniert oder nur zusätzlichen Bürokratieaufwand schafft. Und wie immer würde uns jetzt natürlich interessieren wie es euch da draußen geht, liebe UX-Community.

Wie bereitet ihr euch auf den EUAI-Act vor? Arbeitet ihr schon an den Projekten, die von den neuen Vorschriften betroffen sind? Teilt gerne eure Gedanken mit uns und wie gesagt, vielleicht teilen wir eure Insights ja in der nächsten Folge mit der gesamten Community. Das war es jetzt tatsächlich auch schon mit den News aus dem Jahr 2025, zumindest bisher.

Wir hatten euch ja heute eine ganze Reihe an Vorschriften und Gesetzen vorgestellt. Wenn ihr mehr darüber hören wollt, lasst uns das natürlich sehr gerne wissen. Wir suchen euch da sehr gerne weitere Gesetze raus. Aber ich würde sagen, wir wenden uns jetzt langsam mal dem Interview dieser Episode zu, denn ich hatte wirklich einen ganz tollen Gast bei mir.

In der heutigen Podcast-Folge begrüßen wir Tanja Binder, eine erfahrene UX-Ingenieurin und Beraterin. Tanja hat sich darauf spezialisiert, die Brücke zwischen Design und Entwicklung zu schlagen und gibt uns spannende Einblicke in ihre Arbeit. Sie erzählt, warum die Schnittstelle zwischen menschenzentriertem Design und technischen Anforderungen so entscheidend ist, wie eine enge Zusammenarbeit zwischen DesignerInnen und EntwicklerInnen zu effizienteren Projekten führen kann und warum eine klare Kommunikation dabei der Schlüssel zum Erfolg ist.

Außerdem teilt Tanja praxisnahe Beispiele aus ihrer beruflichen Erfahrung, gibt wertvolle Tipps wie Silos in Teams aufgebrochen werden können und spricht über die Zukunft der Rolle des UX-Ingenieurs in einer sich ständig wandelnden digitalen Welt. Freut euch also auf inspirierende Einblicke praxisorientierte Tipps und viele spannende Geschichten.

Und dabei wünsche ich euch jetzt ganz viel Spaß. Hallo und herzlich willkommen. Schön, dass du bei uns bist. Stell dich doch am besten unseren ZuhörerInnen erstmal kurz vor. Ja, erstmal

[00:58:20] **Tanja Binder (Interviewgast):** Dankeschön dass ich hier am Podcast teilnehmen kann. Ich bin Tanja, ich bin freie UX-Ingenieur und Beraterin das mittlerweile seit fünf Jahren in der Selbstständigkeit.

Davor habe ich tatsächlich selbst Software entwickelt und war immer so an der Schnittstelle zwischen Entwicklung und Design. Das bedeutet, ich habe tatsächlich angefangen mit einer Grafika-Ausbildung und bin über diese Grafika-Ausbildung dann aber in Richtung Medieninformatik gegangen. Genau, ich hatte da eben Webentwicklung und fand das Thema interessant und so hat sich das ergeben, dass ich erstmal halt eben Medieninformatik gemacht habe dann in die Entwicklung rein bin und schlussendlich aber dann immer so in diesem Feld zwischen Design und Entwicklung gewesen bin, einfach weil es sich komplett durch meinen Werdegang ergeben hat, als auch im Prinzip durch meine Interessen Weil beides bei mir irgendwie gleich stark ausgeprägt ist, sowohl technisches Interesse als auch aus Nutzersicht die richtige Lösung zu bauen, ja.

[00:59:24] **Frede (Moderatorin):** Ja echt super spannend. Und genau über diese Schnittstelle zwischen Entwicklung und Design möchten wir ja heute auch ein bisschen genauer sprechen. Vielleicht fangen wir erstmal mit so ein bisschen einer allgemeinen Frage oder einem allgemeinen Einstieg an. Und zwar, was bedeutet denn für dich persönlich gutes Software-Design?

Und vielleicht können wir auch mal darüber sprechen, wie du den Erfolg davon definierst. Ja, genau.

[00:59:47] **Tanja Binder (Interviewgast):** Gutes Software. Ja, das ist immer so ein bisschen die Frage, was bedeutet das für einen? Und du sagst, das ist eigentlich was Persönliches. Für mich sind so zwei Faktoren. Das eine ist so diese menschenzentrierte Qualität, die wir haben auf der einen Seite.

Das andere ist aber auch eben die technischen Qualitätskriterien, dass wir diese beiden Welten zusammenbringen und zusammenentwickeln Erfüllen. Und wie dann die Qualitätskriterien sind, das hängt dann natürlich immer vom Projekt ab, von den Interessenvertretern, wie diese Qualitätskriterien gesetzt sind sozusagen.

Genau, und da kommen wir auch vielleicht noch ein bisschen zum Erfolg messen. Ja, sehr gerne, ja. Qualitätskriterien haben wir, sollten aufgestellt werden und im Prinzip kann ich anhand von den Qualitätskriterien dann auch meinen Erfolg messen ja. Sei es Nutzer-Sicht, sei es aber auch technische Aspekte wie Performance, Skalierbarkeit und so weiter.

Wie

[01:00:46] **Frede (Moderatorin):** würdest du jetzt deine Rolle als UX-Ingenieur an der Schnittstelle von Design und Entwicklung beschreiben? Was macht diese vielleicht ganz besonders?

[01:00:55] **Tanja Binder (Interviewgast):** Genau, also ich sage immer so ein bisschen, ich bin der Brückenbauer zwischen Design und Entwicklung tatsächlich. Weil ich sowohl die Sprache spreche vom Design als auch von technischer Ansicht.

Ich bin so ein bisschen der Vermittler der zwischendrin steht. Und im Prinzip als UX-Engineer, was es auch etwas unterscheidet vom UX-Designer tatsächlich, ist, dass man mehr tiefergehende technische Kenntnisse hat, im Prinzip auch auf Programmierung mit eingehen kann und ebenso auch die technischen Aspekte mit reinbringen kann schlussendlich.

Ja

[01:01:30] **Frede (Moderatorin):** und jetzt würde mich natürlich noch ein bisschen die Praxis interessieren beziehungsweise interessiert das ja auch immer unsere ZuhörerInnen sehr. Vielleicht kannst du uns ein konkretes Beispiel aus deiner beruflichen Praxis geben, in dem Design und Entwicklung perfekt harmoniert haben, wenn man das so sagen kann.

Und dann würde uns natürlich auch interessieren, wie waren denn dann die Ergebnisse?

[01:01:50] **Tanja Binder (Interviewgast):** Ja, genau. Also ich habe da ein Beispiel mitgebracht. Das war eine Software für die Organisation von Veranstaltungen Das war ein Prozess, der musste digitalisiert werden. Das heißt, da wurden die Veranstaltungen im Prinzip noch per Word-Dokument gepflegt.

Gemeinsam man musste das auschecken und so weiter. Und schlussendlich sollte da eine Softwarelösung her, die eben das erleichtert, auch das kollaborative Arbeiten erleichtert, dass zwei Leute gleichzeitig darauf zugreifen können und so weiter. Genau. Und vor allem ganz wichtig war an der Stelle auch, wo steht denn gerade die Veranstaltung beziehungsweise ist der Veranstaltungstext schon beschrieben, ist das schon vorbereitet, steht schon ein Termin und so weiter.

Also man wollte im Prinzip transparent sehen, wo hier der Status ist. So das Drumherum. Und hier an der Stelle hat es ganz gut funktioniert. Ich habe ja auch eben die Rolle als UX-Engineer eingenommen und habe schlussendlich mit dem Kunden die Abstimmung gemacht, als auch mit der Entwicklung. Und wie sind wir hier vorgegangen?

Wir haben das Ganze... Gemeinsam gemacht, in so einem Workshop-Format. Das heißt, wir haben gemeinsam identifiziert, was sind die Nutzerbedürfnisse, was sind denn die Abläufe und welche Daten im Prinzip brauchen die Nutzer zur Erledigung ihrer Aufgaben. Genau, welche Eingaben brauchen sie, welche Eingaben braucht das System und so weiter.

Schlussendlich haben wir hier auf Methoden zurückgegriffen die keine klassischen UX-Methoden sind, sondern die eher auf Software Engineering kommen. Das heißt, die Bedürfnisse wurden festgelegt als Use-Case-Diagramme die Abläufe als State-Diagramme und so haben wir es geschafft, dass wir eben mit der Entwicklung die gleiche Sprache sprechen am Ende.

Und das im Prinzip verständliche übersichtliche Diagramme sind, anhand derer dann die Software am Ende geformt wurde. Und besonders gut hat es natürlich auch noch funktioniert, weil wir uns abgesprochen haben zur Lösung. Wir haben uns auf ein Framework geeinigt Und hatten da eben so eine technische und eine Zeitbeschränkung, deswegen wurde das ein Framework.

Und da kam mir dann das Wissen zugute nach welchem Funktionsprinzip das funktioniert. Und so konnten wir ganz schnell im Prinzip die Masken aufbauen, haben auch keinen High-Fidelity-Prototyp tatsächlich gemacht, sondern nur mit einem Low-Fidelity-Prototyp gearbeitet. Hat an der Stelle vollkommen ausgereicht.

Kunde und Nutzer waren am Ende sehr zufrieden damit, ja. Wir haben im Prinzip genau die Abläufe auch so modellieren können dann. Ja, das

[01:04:16] **Frede (Moderatorin):** klingt auf jeden Fall nach einem super schönen Projekt und auch nach einer sehr, sehr schönen Zusammenarbeit. Und das schließt eigentlich perfekt in meine nächste Frage über.

Und zwar, warum ist es denn aus deiner Sicht so wichtig, dass Design und Frontend-Entwicklung Hand in Hand gehen, statt isoliert zu arbeiten? Also ich meine, ein bisschen klang es ja vielleicht schon an, aber lass uns das gerne nochmal ein bisschen mehr ausstelzen.

[01:04:36] **Tanja Binder (Interviewgast):** Genau, also man kennt es ja oftmals, dass eher in Silos gearbeitet wird.

Das heißt, es gibt irgendwie fixe Abteilungen. Hier ist die Entwicklung, da ist das Design. Schlussendlich was ist das Problem? Es kommt zu vielen Missverständnissen in der Kommunikation, wenn man nicht gemeinsam zumindest einen Teil zusammen macht. Es gibt immer Einzelaufgaben, das ist klar, aber die Basis sollte gemeinsam geschaffen werden.

Durch diese Missverständnisse entstehen dann später auch Fehler. Das heißt, die Software wird eben nicht so programmiert wie angedacht und dann führt es zu einem ewigen Kreislauf, sozusagen ein Ping-Pong, sage ich mal, zwischen dem Nutzer und der Entwicklung. Feature wird entwickelt, Nutzer prüft es, aber auch erst relativ spät tatsächlich, also wenn das Ding schon fertig entwickelt ist und dann passt es nicht ganz, dann wird es wieder verändert, wird es wieder angepasst ja.

Und das führt natürlich zu Frust im Team, aber es führt schlussendlich auch zu einer Ineffektivität und Ineffizienz. Wir haben dann erhöhte Kosten, weil wir erst im Prinzip, wenn es schon fertig entwickelt ist, die Fehler beheben und nicht frühzeitig sozusagen. Und deswegen ist es wichtig, dass die Abteilungen zusammenarbeiten.

Ja,

[01:05:44] **Frede (Moderatorin):** absolut. Klingt auch sehr schlüssig. Aber was sind denn dann deiner Meinung nach die häufigsten Probleme, die entstehen wenn Design und Entwicklung nicht eng zusammenarbeiten? Und vielleicht aber auch so generell, was sind denn so Probleme, wenn sie zusammenarbeiten, die entstehen können?

[01:06:02] **Tanja Binder (Interviewgast):** Also ein Punkt, den es auf jeden Fall gibt, sind, dass die Designs schwer umsetzbar sind oftmals.

Das bedeutet, dass da einfach von Designrichtung her das Wissen fehlt zur technischen Umsetzung. Also HTML, CSS. Die Semantik sozusagen wird nicht beachtet, aber es kann genauso gut auch von der Entwicklung her sein, dass das Design wohl machbar ist, aber die Entwickler oftmals gar nicht die Basics in HTML und CSS selbst sogar haben.

Das ist so ein Punkt. Und was wir noch haben, ist natürlich, dass die Designs auch nicht pixel-perfect sozusagen umgesetzt werden. Das ist oftmals was, was die Designer dann nicht verstehen Ach, wieso wurden denn hier die Abstände nicht eingehalten? Wieso wurde hier eine ganz andere Schriftart gewählt und so weiter?

Das sehe ich aber gar nicht so als Hauptproblem, diese zwei Punkte tatsächlich. Viel schlimmer ist es schlussendlich, wenn die Abläufe eben nicht stimmen, wenn die abgebildeten Prozesse nicht stimmen oder wenn mir eine Funktion nicht zum richtigen Zeitpunkt... ... zur Verfügung steht. Solche Dinge. Da hapert es schlussendlich am meisten dran und das führt dann auch zu dem größten Aufwand.

Gerade wenn ich den Prozess auch anpassen muss, wenn er falsch programmiert ist wenn die Abläufe falsch programmiert worden sind, genau. Natürlich auch wenn die Bereiche miteinander kooperieren, dann ist es klar, auch hier Entwickler haben ein bisschen eine andere Sicht einfach auf Software wie die Designer am Ende.

Das heißt auch hier, man muss einen Schritt aufeinander zugehen am Ende. Man muss ein bisschen über seinen eigenen Tellerrand immer rausschauen ja. Genau und das ist natürlich auch ein Problem, halt ein menschliches Problem würde ich sagen an der Stelle, ja.

[01:07:39] **Frede (Moderatorin):** Ja, absolut. Wie kann ich denn sicherstellen oder beziehungsweise wie machst du das denn, dass deine Designs nicht nur benutzerfreundlich, sondern auch technisch umsetzbar sind?

[01:07:49] **Tanja Binder (Interviewgast):** Genau, ich habe es schon ein bisschen anklingen lassen. Bei mir ist ganz wichtig, dass es eben so eine gemeinsame Konzeptionsphase gibt. Das heißt im Prinzip, dass man dann auch passende Modellierungswerkzeuge nimmt, die beide Seiten verstehen können. Das dann... Dann die Prozesse gemeinsam definiert, die Daten, die notwendig sind, gemeinsam definiert und dann auch, für mich wichtig, gemeinsames Wireframing mit der Entwicklung zusammen machen, weil an der Stelle habe ich die Möglichkeit, die Lösungen, die rauskommen, zu validieren und ich kann auch schnell weitere Lösungen antesten und eben mit der Entwicklung klären können wir das so machen oder nicht.

Da ist kein High-Fidelity-Prototyp an der Stelle notwendig das reicht vollkommen, mit Wireframes an der Stelle zu arbeiten. Genau, das ist ein Punkt, was super wichtig ist, dass die technische Umsetzbarkeit gewährleistet ist. Fürs Feindesign natürlich dann, das heißt, wenn es wirklich darum geht, dass man eine Konsistenz hat, da kann dann auch später ein Designsystem oder zumindest ein Styleguide etwas sein, was es vereinfacht ja.

Ja, auf jeden Fall ein richtig guter

[01:08:54] **Frede (Moderatorin):** Tipp, gerade das gemeinsame Wireframing könnte ich mir vorstellen, dass das vielleicht der ein oder andere mal mitnehmen kann. Und vielleicht auch nochmal in aller Deutlichkeit, du hast es ja auch schon mal angedeutet oder wurde ja schon mal thematisiert von dir, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Design und Entwicklung die Geschwindigkeit und Effizienz eines Projektes sehr beeinflussen kann.

Aber vielleicht hast du da auch nochmal ein Beispiel aus deiner Praxis, wo du sagst, naja, da hat man halt gesehen, da hat es gar nicht funktioniert und da haben wir halt ewig gebraucht oder da war es am Ende einfach nicht so effizient, die Zusammenarbeit.

[01:09:26] **Tanja Binder (Interviewgast):** Tatsächlich passiert es meistens dann, wenn man den Kundenwunsch eins zu eins übernimmt.

Das macht es sehr ineffizient. Das bedeutet, der Kunde stellt sich eine Lösung schon direkt vor, aber man geht nicht auf das wirkliche Bedürfnis runter. Das heißt, man ist da schon mal eingeschränkt Also der Kunde schränkt den Problemraum sozusagen von sich aus ein. Er kann aber im Prinzip gar nicht wissen, was die optimale Lösung ist.

Da muss man immer so ein bisschen zwischen den Zeilen tatsächlich lesen Wenn wir dann zur Entwicklung rübergehen, dann wird dieser Kundenwunsch oft einfach auch rüber transferiert zu den Entwicklern. Es geht oftmals nicht mal den Weg über den Designer. Und da kann es dann eben auch ineffizient werden, weil die Entwickler oftmals nicht zwischen den Zeilen lesen sondern dann direkt diesen Wunsch übernehmen.

Da muss eine Übersetzungsleistung stattfinden. Ja an der Stelle. Und im Prinzip immer, wenn das nicht passiert ist, wurde das Projekt auch ineffizient.

[01:10:25] **Frede (Moderatorin):** Alles

[01:10:25] **Tanja Binder (Interviewgast):** klar. Danke für die

[01:10:26] **Frede (Moderatorin):** Einblicke Und vielleicht können wir doch mal darauf eingehen ob es Unterschiede zwischen der Arbeit an MVPs oder umfangreichen Projekten gibt.

Ich

[01:10:37] **Tanja Binder (Interviewgast):** würde sagen, nein,

[01:10:37] **Frede (Moderatorin):** an

[01:10:38] **Tanja Binder (Interviewgast):** der Stelle. Die klassische Antwort. Ja, genau. Nicht bezüglich der Zusammenarbeit Da würde ich sagen, gibt es keine Unterschiede. Das heißt, auch den MVP sollte ich nicht ohne den Bereich Design UX machen am Ende. Aber die Zielsetzung ist ja ein bisschen eine andere. Beim MVP möchte ich am Ende herausfinden, findet meine Idee Anklang?

Und mit welcher Idee, die die kleinste Basis an Funktionen bietet, kann ich erfolgreich am Markt sein? Ja, ein MVP läuft auch recht kurz. Also die Entwicklung läuft recht kurz. Man sagt so bis zu drei Monate. Und was ja noch ein Unterschied ist, ist auf jeden Fall also beim MVP arbeite ich mit einer Annahme.

Auch bezüglich UX-Design die Klickwege können auch noch etwas länger sein, das muss nicht überoptimiert sein sozusagen, aber auch hier am Ende, wir brauchen die passenden Features, wir müssen unsere Aufgaben auch erledigen können, das heißt, das ist die UX-Arbeit. Und das haben wir natürlich bei einem Langläufer auch, bei einem Langläuferprojekt, aber hier arbeiten wir dann immer annahmenbasiert sondern da hat man dann eben einen größeren Anteil an Research, hat auch einen höheren Anspruch bezüglich Usability, UX und so weiter.

Und im Prinzip geht es bei einem umfangreicheren Projekt eher darum, dass wir früher validieren, das heißt, die Lösung früher validieren bevor wir sie in die Entwicklung geben, um eben nicht über Monate lang in die falsche Richtung zu laufen. Und das ist ein großer Unterschied Zum MVP, da haben wir eben nur eine gewisse Timebox, in der wir entwickeln und können dann nach drei Monaten spätestens validieren und merken, ah, passt oder passt nicht.

Okay, alles klar.

[01:12:32] **Frede (Moderatorin):** Jetzt würde ich gerne mal so ein bisschen schon in die Prozesse und Methoden einsteigen wollen. Und zwar würde mich sehr interessieren welche Tools oder Workflows nutzt du, um den Übergang zwischen Design und Entwicklung so reibungslos wie möglich zu gestalten?

[01:12:45] **Tanja Binder (Interviewgast):** Genau also ich benutze am Anfang eines Projekts sehr gerne ein sogenanntes Domänenmodell.

Das kommt aus dem Domain Driven Design. Das ist so eine Art Mindmap, Schaubild, wo ich eben genau sehe, wie ich meine Fachdomäne aufgeschlüsselt, welche Objekte gibt es da an der Stelle. Und das hilft wahnsinnig um ein Verständnis aufzubauen, sowohl im Bereich Design als auch im Bereich Entwicklung. Und das kann eben zusammen geschehen.

Das heißt, man arbeitet kollaborativ zusammen. An so einem Domänenmodell. Das ist der erste Punkt. Was noch eine Methode ist ist auch das gemeinsame Formulieren tatsächlich von Personas. Also die Entwicklung schon mit reinnehmen, wenn die Personas entwickelt werden. Und die Personas dann auch offensichtlich aufhängen beispielsweise im Büro aufhängen sodass man sie auch täglich sieht und im Blick hat.

Das hilft einfach, die Nutzersicht beizubehalten und immer mal wieder einen kritischen Blick drauf zu werfen. Und was ich dann natürlich auch sehr gerne mache, ist, dass die Entwicklung mitgenommen wird bei User-Tests. Das heißt, einfach nur auch mal als Protokollant. Das stärkt wahnsinnig die Empathie gegenüber den Nutzern.

Führt auch dazu, dass man selber besser versteht wieso die Lösung jetzt vielleicht eben nicht optimal ist. Und auch natürlich Research vor Ort Auch da gerne die Entwicklung mitnehmen, dass sie auch mal selber die Prozesse einfach sehen. Das muss jetzt nicht in aller Tiefe sein, aber so kleine Einblicke das hilft schon wahnsinnig dabei.

Auch ein Nutzerverständnis aufzubauen. Ja, vielen Dank

[01:14:17] **Frede (Moderatorin):** auf jeden Fall für die Tipps Die fassen wir natürlich auch nochmal in den Show Notes zusammen, weil ich glaube, das kann sich jeder ganz gut mitnehmen. Jetzt gibt es ja natürlich auch immer mal so Workshops, die man veranstalten kann. In welcher Phase eines Projektes hältst du denn solche Workshops für vielleicht sogar besonders wichtig oder angebracht, um sowohl Design als auch Entwicklungsziele zu berücksichtigen?

Die

[01:14:40] **Tanja Binder (Interviewgast):** Workshops sind vor allem wichtig zu Projektstart, um so eine gemeinsame Vision zu formulieren, um auch ein Teamgefüge tatsächlich herzustellen und um ein gemeinsames Verständnis eben für Nutzer und Fachdomäne von Anfang an aufzubauen. Da sehe ich die als absolut essentiell. Ein weiterer Zeitpunkt für mich meiner Meinung nach ist, dass man...

Das auch regelmäßig eben zur Konzeption tut. Das heißt, alle paar Monate wieder eine größere Menge an Features, an Funktionen sich überlegen und das dann gemeinsam mit der Entwicklung zu konzipieren. Weil auch hier habe ich dann die Möglichkeit, gemeinsam eben die Lösung zu validieren, habe ich sowohl die menschenzentrierten Qualitätskriterien auf dem Schirm als auch die technischen Kriterien, ja.

Genau, das heißt, nicht im Planning tatsächlich das Regelmäßige wie man es sonst aus Scrum kennt, sondern... Man läuft noch eine weitere größere Schleife über diesen Scrum-Iterationsphasen drüber und in diesen Konzeptionsschleifen geht man auch nochmal gemeinsam in einem Workshop eben vor und konzipiert die Software.

Klingt auf jeden

[01:15:47] **Frede (Moderatorin):** Fall sinnig. Wie kann ich denn jetzt dafür sorgen oder wie kann ich EntwicklerInnen dazu bringen, sich stärker mit den Zielen von einem Design zu identifizieren, aber halt auch andersrum, wie kann ich DesignerInnen überzeugen technische Einschränkungen zu verstehen?

[01:16:04] **Tanja Binder (Interviewgast):** Ich denke es ist sehr wichtig, dass man die Entwicklung mitnimmt hin zum Nutzer.

Das heißt, wie ich vorhin erwähnt habe, zum Beispiel bei Tests einfach mal als Protokollant eine Entwicklermitte zu nehmen Als auch bei der Research vor Ort. Ich habe es auch öfter schon erlebt in der Vergangenheit dass die Entwickler tatsächlich ferngehalten wurden von den Nutzern Dass die auch gar nicht direkt ihre Fragen stellen konnten.

Das ist meiner Meinung nach aber ein Fehler. Die Argumentation war da vielleicht so ein bisschen, , die Entwickler könnten nicht die Fragen richtig stellen. Ich denke, man kann das aber lernen. Es ist keine Lösung schlussendlich, die Entwickler von den Nutzern deswegen fernzuhalten, sondern dann arbeitet man dran, wie die Fragestellung ist oder bespricht die Fragen einmal vorher in der Runde ohne die Nutzer und dann können die die persönlich stellen und so eben auch ein besseres Verständnis einfach aufbauen, ja.

Und dann einmal andersherum gedreht auch die Designer, damit die ein bisschen mehr von den technischen Einschränkungen erfahren. Hier habe ich gemerkt, hilft es ganz besonders, wenn man tatsächlich eine Art Pair-Programming macht. Das heißt, gerade wenn es dann dran geht, das Design final umzusetzen oder eine knifflige Stelle hat, gerne als Entwickler auch auf den Designer zugehen und mal einfach eine Stunde zusammen daran programmieren sozusagen.

Da kann man ganz schnell... Eine Vielzahl an Fragen abgreifen und der Designer versteht auch, ah, okay, da habe ich eine Unklarheit reingemacht oder da müsste ich jetzt noch eine Annotation machen, beispielsweise in meinem Prototyp, damit es nächstes Mal besser verstanden wird. Jeder,

[01:17:35] **Frede (Moderatorin):** der mich kennt, der weiß, am Ende des Podcasts oder Richtung Ende hin stelle ich auch gerne mal ein paar kritische Fragen oder kontroverse Fragen.

Jetzt klang das ja gerade schon mal so ein bisschen an, vielleicht stellen dann die EntwicklerInnen nicht die richtigen Fragen oder stellen die Fragen nicht richtig. Da gibt es auch einige Menschen, die argumentieren dass DesignerInnen und EntwicklerInnen zwei völlig unterschiedliche Denkweisen haben und daher überhaupt nicht effizient zusammenarbeiten können.

Wie begegnest du dieser Auffassung?

[01:18:03] **Tanja Binder (Interviewgast):** Ja, genau. Also ich denke, das stimmt irgendwo. Das kommt ja nicht von ungefähr, diese Behauptung. Trotzdem muss ich sagen, ich sehe mehr Gemeinsamkeiten am Ende, wie dass sie sich unterscheiden. Klar, die Entwickler die halten sich vielleicht mehr im Lösungsraum auf, die Designer mehr im Problemraum.

Aber was haben sie denn gemeinsam? Sie haben beide schlussendlich irgendwo eine Einschränkung. Die einen technisch, die anderen vom Nutzer. Sie müssen beide aber auch eine kreative Lösung finden, müssen lösungsoffen arbeiten. Ich denke, dass man sehr wohl so zusammenarbeiten kann. Man hat auch das gleiche Ziel vor allem.

Wir arbeiten ja alle daran, dass wir eine gute Software haben. Und ich denke, hier ist es einfach wichtig, mehr auf die Gemeinsamkeiten zu sehen, wie zu sagen, die machen ihr Ding und die anderen… Machen ihre Sache, ja. Und im Prinzip, nur wenn wir aufeinander zugehen, dann können wir auch effizient werden, ja.

Superschöne Aussage

[01:18:58] **Frede (Moderatorin):** die sich, glaube ich, jeder ein bisschen hinter die Ohren schreiben kann. Aber ich bin auch nicht fertig. Da gibt es doch noch andere Ansichten oder Aussagen. Und zwar, was hältst von der Aussage, dass EntwicklerInnen oft Design kaputt machen und Designer die technische Komplexität

[01:19:12] **Tanja Binder (Interviewgast):** ignorieren?

[01:19:13] **Frede (Moderatorin):** Ich

[01:19:14] **Tanja Binder (Interviewgast):** denke, auch da, es stimmt irgendwo. Für die Designer sieht es oft so aus, wie wenn die Entwickler das Design kaputt machen. Ich denke aber, es ist nicht mit Absicht Tatsächlich sind die halt nicht so geschult und haben nicht den Blick auf die Ästhetik. Ich denke nicht, dass bewusst passiert eine bewusste Handlung ist.

Und genauso denke ich auch, dass die Designer das nicht bewusst ignorieren, sondern das ist schlussendlich eine Unwissenheit Und da muss man am Ende voneinander lernen. Man muss Fragen stellen, man muss bei einer Unsicherheit auf den anderen jeweils zugehen. Und klar, vielleicht auch ein bisschen tolerant sein.

Man muss sagen, ja gut, das kann sein, am Ende stimmen jetzt die Abstände nicht, stimmt die Typografie nicht, okay, dann gehen wir am Ende noch einmal, bevor das Feature auch wirklich ausgerollt wird, zusammen drüber machen das in einer Stunde und das Problem ist schlussendlich gelöst und beide lernen was davon.

Ja

[01:20:08] **Frede (Moderatorin):** absolut. Gibt es für dich einen Punkt, an dem du sagen würdest, dass ein Design zu komplex für die Umsetzung wird und wie geht man mit so einer Situation

[01:20:17] **Tanja Binder (Interviewgast):** um, wenn es so ist? Hier ist die Frage, was bedeutet zu komplex für die Umsetzung? Ich glaube, dass fast alles umsetzbar ist. Das ist aber eine Frage von Kosten und Nutzen sozusagen.

Natürlich, wenn ich die sogenannte Physik des Webs, das heißt, wenn ich gegen die Semantik verstoße, was HTML und CSS liefern können, klar, dann geht es nicht. Es kann auch je nachdem nicht gehen, wenn irgendwie ein Drittanbieter mit eingebunden ist, bei dem ich einfach eine Limitierung habe, ja durch die Schnittstelle und so weiter.

Aber schlussendlich glaube ich, dass es kein Design gibt, das zu komplex ist in dem Sinne, sondern man muss dann abwägen, wollen wir diese Lösung wirklich mit einem wahnsinnig hohen Aufwand umsetzen oder entscheiden wir uns eventuell dafür, dass wir eine einfachere Lösung gehen, ja. Und das ist auch schon die Beantwortung der Frage, wie gehe ich da?

Wie um, ja. Abwägen. Stell da im Prinzip eine Matrix auf nach verschiedenen Bewertungskriterien und dann werden die Lösungsansätze bewertet und wenn einer halt zu aufwendig ist, dann fällt er je nachdem raus, ja.

[01:21:25] **Frede (Moderatorin):** Genau, vielleicht ist das auch schon ein bisschen die Antwort auf die nächste Frage, ja. Also das werden sicherlich auch die einen oder anderen hier schon mal erlebt haben.

Das technische Team trifft jetzt auf ein Design, das als nicht machbar angesehen wird, ja. Passt man dann das Design eher an oder sucht man nach neuen technischen Lösungen? Was ist da dein persönlich empfohlener Weg?

[01:21:44] **Tanja Binder (Interviewgast):** Genau, also es ist tatsächlich schon ein bisschen angeklungen durch die Frage vorher.

Auch hier ins Gespräch gehen, Umsetzungsideen brainstormen und ich würde sagen, da gibt es keine Standardvariante sondern man muss flexibel sein. Manchmal das Design anpassen, weil wir sagen, okay, wir können da Abstriche machen oder der Nutzer kommt genauso gut mit einem anderen Design klar, mit einer anderen Lösung.

Auf der anderen Seite wenn wir dieses Design wirklich brauchen, dann nach einer anderen technischen Lösung suchen, ja. Genau, also es gibt keine Standortantwort da drauf. Wie so oft? Wie so oft, ja.

[01:22:18] **Frede (Moderatorin):** Genau, dann habe ich mitbekommen, dass es aktuell der Trend dazu geht, dass immer mehr UX-DesignerInnen selbst programmieren lernen.

Wie stehst du dazu? Ist das eher ein Vorteil oder würdest du sagen, es birgt auch gewisse Gefahren? Also,

[01:22:32] **Tanja Binder (Interviewgast):** aus meiner Sicht muss ich sagen, ich finde es grundsätzlich sehr gut, weil ich persönlich weiß, was für Vorteile es eben bietet, wenn man auch ein bisschen über die technische Umsetzung Bescheid weiß, ja.

Es kann einem ja auch helfen schlussendlich, gerade wenn die Entwicklung mal sagt, wir können das nicht umsetzen, vorhin hatten wir die Frage gerade, kann man selbst ein bisschen besser bewerten, hm, vielleicht ist das ja aber doch umsetzbar, weil ich habe die und die Kenntnisse, ja. Das heißt, ich sehe es jetzt grundsätzlich mal positiv.

Sag aber auch, das ist an sich kein Muss. Ich glaube nicht, dass ein Designer schlussendlich entwickeln können muss. Und wie du sagst das hat ja auch tatsächlich Gefahren. Das heißt, man kann im Prinzip beim Lösungsentwurf vielleicht gar nicht mehr frei denken, weil man eben diese technischen Beschränkungen im Kopf hat.

A, weil man vielleicht nur ein bisschen programmieren kann oder man kennt das auch selber. Man hat irgendwie von einer Technologie gehört und dann schwirrt einem nur noch diese Technologie im Kopf rum und man probiert alles damit zu lösen. Super Hype Beispiel zur Zeit KI. Das heißt, alle haben diese Lösung im Kopf und hier sogar die Designer.

Und wollen alles damit lösen. Aber ist das immer die beste Lösung? Nicht unbedingt, ja.

[01:23:44] **Frede (Moderatorin):** Ja da kommen wir auch direkt zu meiner nächsten Frage, weil ja, auch Matthias und ich haben ein kleines Lieblingsthema und zwar geht es ja um AI. Und zwar glaubst du, dass AI-gestützte Tools, die Designs die Design automatisch und Code umwandeln, die Zusammenarbeit zwischen Designern und EntwicklerInnen langfristig sogar ersetzen können?

Ich

[01:24:03] **Tanja Binder (Interviewgast):** denke, dass die AI-Tools auf jeden Fall bringen werden, dass wir schneller vorankommen. Aber ich glaube nicht, dass es die Zusammenarbeit langfristig komplett ersetzen wird, ja. Wir müssen immer noch den Weg vorgeben als Mensch, wo soll denn das hinführen, ja. Wir arbeiten an Systemen die von Menschen benutzt werden.

Das heißt, wir müssen das auch gemeinsam erstmal in eine gewisse Richtung steuern und dann kann die AI meinetwegen ihre Magic tun, ja. Sehr gut. Und

[01:24:34] **Frede (Moderatorin):** jetzt würde ich gerne nochmal ein bisschen in die Zukunft schauen, in meine Zauberkugel. Und zwar, was glaubst du, wie sich die Rolle des UX-Ingenieurs in den nächsten fünf Jahren entwickeln wird?

[01:24:46] **Tanja Binder (Interviewgast):** Ja, an der Stelle hoffe ich tatsächlich, dass der UX-Ingenieur gerade im deutschen Sprachraum noch ein bisschen bekannter wird und der mehr Einsatz als Brückenbauer in vielen Teams findet. Weil meiner Meinung nach ist das ein Puzzlestück, was sehr, sehr oft in Teams einfach fehlt. Diese Verbindung zwischen Design und Entwicklung.

Und das macht schlussendlich der UX-Ingenieur. Und ich glaube, dass der eben eine Ergänzung einfach noch sein kann zum klassischen UX-Design Und UX-Researcher was schon eine ganz bekannte Rolle mittlerweile ist, ja. Jetzt vielleicht auch noch abschließend

[01:25:23] **Frede (Moderatorin):** Ich könnte mir vorstellen, es gibt jetzt die einen oder anderen, die hier gerade zuhören und da gibt es gerade irgendwie Schwierigkeiten, Design und Entwicklungsarbeiten effizient zusammenarbeiten zu lassen.

Welche Tipps würdest du Unternehmen, aber wahrscheinlich auch Individualpersonen geben, damit das eben besser läuft? Genau,

[01:25:40] **Tanja Binder (Interviewgast):** also die Frage ist auch so ein bisschen eine Zusammenfassung tatsächlich von allen Fragen, die wir hatten. Und meine Tipps wären da definitiv gemeinsam arbeiten, das heißt in keinem Fall in Silos arbeiten, ein gemeinsames Team zu haben.

Das heißt, wir haben ein Produktteam, was wirklich aus Designern Entwicklern, Testern und so weiter zusammengesetzt ist und nicht die eine Abteilung reicht es weiter in die nächste Dann natürlich auch frühzeitig mit der Entwicklung in Abstimmung Frühzeitig Ideen validieren, sowohl gegen Nutzer als auch gegen die Technik Und so rauszufinden, ist es wirklich ein gangbarer Weg.

Und eben auch bei der Entwicklung aktiv das Interesse an den Nutzern wecken, wie wir eben besprochen haben, die einfach mal mitnehmen, denen auch den Zugang zu den Nutzern ermöglichen ja.

[01:26:30] **Frede (Moderatorin):** Ja danke Tanja, vielen Dank auch nochmal für diese abschließenden Tipps Ich hoffe, dass ihr da draußen jetzt ganz viel mitnehmen konntet.

Ich konnte das auf jeden Fall. Gibt es noch etwas, was du gerne zum Abschluss mit unseren ZuhörerInnen teilen möchtest?

[01:26:43] **Tanja Binder (Interviewgast):** Als abschließender Tipp kann ich nur sagen, Mauern abbauen Brücken aufbauen, ja. Fangt nicht an, gegen eine Abteilung zu mauern, fangt nicht an zu sagen, das ist die Aufgabe von denen, das ist die Aufgabe von denen, nee, geht zusammen dran.

Ich meine, ihr habt alle ein gemeinsames Ziel, ihr wollt alle geile Software bauen.

[01:27:04] **Frede (Moderatorin):** Ja, das waren echt die perfekten Abschlussworte. Genau, ja, vielen Dank dass du heute bei uns warst und das mit uns geteilt hast. Wie gesagt, nehmt euch das alle nur zu Herzen Ich glaube, das kann nicht nur die Produkte, die am Ende dabei rauskommen, verbessern sondern auch euren Arbeitsalltag, weil, sind wir mal ehrlich, Frust braucht da niemand.

Wie gesagt, großes Dankeschön an dich, Tanja schön, dass du bei uns warst und ich freue mich schon ganz sehr aufs nächste Mal.

[01:27:25] **Tanja Binder (Interviewgast):** Ja, danke, hat mich sehr gefreut dabei zu sein.

[01:27:31] **Matthias (Moderator):** Ja, danke Frede dass du das Interview geführt hast. Da habe ich auch noch echt viele Sachen mitgenommen. Wirklich spannende Einsichten und mich würde natürlich interessieren da draußen, wie sieht denn das bei euch im Unternehmen aus?

[01:27:42] **Frede (Moderatorin):** Ja, also wirklich auch nochmal ein großes Dankeschön an Tanja. Schön, dass du bei uns zu Gast warst und man kann es kaum glauben mit einem Blick auf die Zeit, aber wir sind tatsächlich schon am Ende unserer heutigen Podcast-Folge.

Also wie immer haben wir uns kurz gehalten.

[01:27:58] **Matthias (Moderator):** Genau. Also genau, gebt uns mal Feedback, wie das mit der Länge jetzt ist und mit den Themen und so weiter. Also sollen wir was ändern? Also wie gesagt, wir arbeiten das Feedback direkt ein und verbessern diesen Podcast basierend auf eurem Feedback.

[01:28:10] **Frede (Moderatorin):** Genau, wir freuen uns da auf jeden Fall über jede Menge Input.

Schreibt uns das einfach an social.germanupa.de oder lasst einfach einen Kommentar unter den Folgen da.

[01:28:20] **Matthias (Moderator):** So, wir beide genießen jetzt die Sonne nehme ich mal an.

[01:28:22] **Frede (Moderatorin):** Ja, so sieht es aus, ja.

[01:28:24] **Matthias (Moderator):** Genau, ich hoffe, die anderen machen das auch. Kommt natürlich darauf an, in welcher Zeit ihr uns hört. Auf jeden Fall macht euch noch einen schönen Tag, Abend, was auch immer.

Wir

[01:28:32] **Frede (Moderatorin):** freuen uns auf jeden Fall schon aufs nächste Mal und wünschen euch eine wunderbare Zeit. Bis dahin tschüssi ciao.

[01:28:37] **Matthias (Moderator):** Ciao, ciao.