German UPA | Beitrag vom 27.11.2014 –
G-UPA Mitglied der halbWoche: Michael Minge
Blog frei für Michael Minge, der erklärt, warum UX und Usability Professionals polyglotte Zuhörer sein müssen.
Zuerst an das denken, was man übersieht.
- Michael Minge
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter (TU Berlin)
- Mitglied seit 2012
Wie bist du zur Usability gekommen?
Naja, mit den vielen Produkten und Systemen, die man im Alltag benutzt, kommt das Thema ja eher zu einem. Das erste Mal mit Usability beschäftigt habe ich mich während meiner Diplomarbeit im Fach Psychologie, die ich zum Thema Emotionsmessung bei Sascha Mahlke und Manfred Thüring (TU Berlin) geschrieben habe.
Warum bist du Mitglied in der German UPA?
Ich finde es wichtig, sich zu diesem Thema auszutauschen und dadurch auf dem Laufenden zu bleiben, schließlich ist Usability ein ziemlich weites Feld. Mit den speziellen Arbeitskreisen kann man an sehr spezifischen Fragen zusammenarbeiten, ebenso wie man zu anderen Themen einen sehr guten und schnellen Überblick bekommt.
Welche Blogs/Webseiten empfiehlst du?
http://www.uselab.tu-berlin.de/wiki/index.php/Hauptseite (ein studentisches Wiki aus dem TU-Studiengang Human Factors) http://www.designmethodenfinder.de(hier bitte mal auf der Startseite auf "Suchvorschläge" klicken)
Welche Konferenzen / Veranstaltungen empfiehlst du?
Was sind deine Lieblingstools im Usability-Bereich?
Mh, das hängt von der Fragestellung, der Zielgruppe und dem Produkt(-stand) ab. Ich finde es wichtig, Tools zu kombinieren und z.B. sowohl subjektive als auch objektive Methoden einzusetzen, um mögliche Diskrepanzen aufzufinden und zu interpretieren. Besonders Freude bereiten mir Methoden, bei denen sich Benutzer gestalterisch selbst aktiv einbringen können und dadurch ins Erzählen kommen.
Was ist die größte Herausforderungen bei deiner Arbeit in Bezug auf die Usability und was sind deine Lösungsansätze?
Eine große Herausforderung liegt darin, zu Beginn der Produktentwicklung die "richtigen" Bedürfnisse von Nutzern zu erkennen und durch entsprechende Konzepte zu adressieren. Diese Phase ist besonders spannend, weil man hier, noch mehr als in allen anderen Phasen, zwei Sprachen sprechen muss: Die des Nutzers und die des Produkts. Und dazu kommt manchmal noch die des Gestalters, der den Dialog durch einen kreativen Einfall zu bereichern versucht. Wie hilfreich, wenn es schnelle Skizzen oder erste Prototypen gibt, um den gemeinsamen Dialog auf eine Ebene zu bringen!
Welche Produkte haben aus deiner Sicht eine ausgezeichnete Usability?
Im klassischen Sinne vor allem Produkte, die im sicherheitsrelevanten Bereich liegen und unter extremen Bedingungen auch von Nicht-Experten bedient werden könnten (z.B. Defibrillatoren, Flugzeugtüren, etc.) Persönlich gefällt mir vor allem meine Digitalkamera!
An welchen Projekten arbeitest du gerade?
Mit dem Projekt "GaTe: Gamification of Technology for the Elderly" geht es darum, durch spielerische Interaktionsgestaltung die Zugänglichkeit und das Erlernen von Technik speziell für ältere Menschen zu verbessern.
Mit "BeMobil" arbeite ich in einem Innovationscluster im Bereich Medizintechnik mit, bei dem es u.a. darum geht, Methoden zur nutzerzentrierten Gestaltung und zur Motivationssteigerung in der Entwicklung interaktiver Produkte zur Bewegungsrehabilitation einzusetzen.
Was war dein größtes „Aha-Erlebnis“ in Bezug auf Usability?
Es ist jedes Mal ein Aha-Erlebnis Nutzer dabei zu beobachten, wie sie bei einem interaktiven System vorgehen, um ihre Ziele zu erreichen!